Balkonkraftwerke sind von der Politik schon längst als wichtiges Instrument zur Umsetzung der Energiewende erkannt worden. Das ist kein Wunder – schließlich ist die Ausweitung privat produzierter Solarenergie eine sehr wichtige Stellschraube, wenn es darum geht, langfristig komplett auf erneuerbare Energien umzusteigen. Während es in Deutschland keine einheitliche Förderung für Solaranlagen gibt, sieht es in einzelnen Kommunen und Gemeinden zum Glück anders aus. Erfahren Sie in diesem Blogartikel, wie Sie bei der Anschaffung Ihres Balkonkraftwerks von Förderungen profitieren können.
Förderung für alle: Profitieren Sie bei der Anschaffung Ihres Balkonkraftwerks vom Solarpaket I
Es gibt zwar keine direkte finanzielle Förderung für Balkonkraftwerke, die deutschlandweit gilt, allerdings gibt es seit Frühjahr dieses Jahres Neuerungen, von denen jeder Balkonkraftwerk-Interessent profitieren kann. Dabei handelt es sich um die Neuerungen, die durch das Solarpaket I in Kraft getreten sind. Über diese neuen Regelungen haben wir in folgendem Blogartikel schon ausführlich berichtet. Trotzdem fassen wir hier die positiven Aspekte noch einmal für Sie zusammen:
- Ab jetzt dürfen Balkonkraftwerke nicht mehr nur 600, sondern bis zu 800 Watt erzeugen. Sie können auf recht kleiner Fläche deutlich mehr Strom erzeugen und die Anschaffung amortisiert sich schneller.
- Der Wegfall der Mehrwertsteuer auf Solarprodukte für Anlagen bis zu 30 kWp gilt bis 2026 – Sie sparen also direkt beim Kauf schon 19 % im Vergleich zu früher.
- Die Anmeldung ist vereinfacht worden. Eine Meldung beim Marktstammdatenregister reicht, den Netzbetreiber müssen Sie nicht mehr informieren. Sie sparen also Zeit.
- Anlagen dürfen übergangsweise mit dem bereits vorhandenen Zählertyp betrieben werden.
- Auch Anlagen, die nicht auf Balkonen, sondern z. B. auf Garagen oder in Gärten installiert werden, sind förderungsfähig.
- Vermieter können die Installation eines Balkonkraftwerks nicht mehr ohne gute Gründe untersagen.
Außerdem besteht durch das Förderprogramm KfW 270 deutschlandweit noch die Möglichkeit, einen besonders günstigen Kredit für Ihr Balkonkraftwerk zu erwerben.
Finanzielle Förderungen für Balkonkraftwerke in Deutschland – eine Übersicht
Nachdem wir nun die Fördermöglichkeiten angesehen haben, von denen Sie deutschlandweit profitieren können, kommen wir nun zu den Förderungen auf finanzieller Basis, die Sie in verschiedenen Bundesländern erhalten können. Der Einfachheit halber haben wir Ihnen die Ergebnisse dazu in einer Tabelle zusammengefasst.
Förderungen für Balkonkraftwerke in Ihrem Bundesland
Baden-Württemberg
Stadt | Förderung | Infos |
Bühl | pauschaler Zuschuss von 300 Euro pro Anlage, max. 600 Watt Leistung | Bühl: Förderprogramm Solar |
Filderstadt | pauschale Förderung von 150 Euro pro Haushalt | Filderstadt: Balkonkraftwerk Förderung |
Freiburg | 200 Euro pro Kraftwerk | Freiburg: Förderprogramm |
Friedrichshafen | 300 Euro pro Haushalt bei einer Mindestleistung von 300 Watt | Friedrichshafen: Förderprogramm Klimaschutz |
Friolzheim | 100 Euro Zuschuss für Anlagen bis zu 600 Watt | Friolzheim: Förderrichtlinien |
Heddesheim | 100 Euro pro Modul, max. 2 Module pro Haushalt | Heddesheim: Umweltförderprogramm |
Heidelberg | Bis zu 750 Euro Förderung, bis zu 1.450 Euro für Inhaber des Heidelberg-Passes | Heidelberg: Förderprogramm |
Kehl | 200 Euro pro Haushalt, 300 Euro für sozial schwache Antragsteller | Kehl: Förderprogramm |
Kornwestheim | 200 Euro pauschale Förderung | Kornwestheim: Förderprogramm |
Lörrach | Pauschale Förderung von 200 Euro pro Haushalt | Lörrach: Balkonsolar Förderprogramm |
Ludwigsburg | Bis zu 300 Euro, bis zu 800 Euro für LudwigsburgCard-Inhaber | Ludwigsburg: Förderprogramm |
Neubulach | 50 Euro pro Modul, maximal 100 Euro Gesamtförderung | Neubulach: Förderprogramm |
Schwaikheim | Pauschale Förderung von 200 Euro pro Haushalt | Schwaikheim: Mini-PV Förderung |
Schwetzingen | Einmalige Förderung von bis zu 300 Euro, max. 30% der Anschaffungskosten | Schwetzingen: Förderprogramm |
Stuttgart | Pauschale Förderung von 100 Euro pro Anlage | Stuttgart: Solaroffensive |
Ulm | 50% Förderung bis zu 250 Euro pro Wohneinheit | Ulm: Energieförderprogramm |
Weinheim | 50 Euro pro Solarmodul, max. 2 Module | Weinheim: Klimaschutz-Förderprogramme |
Bayern:
Stadt | Förderung | Infos |
Adelsdorf | bis zu 60 Euro pro Wohneinheit | Erlangen-Höchstadt: Förderprogramm |
Bubenreuth | 25% der Anschaffungskosten, maximal 250 Euro | Erlangen-Höchstadt: Förderprogramm |
Buckendorf | 50 Euro pro 100 Wp, maximal 150 Euro | Erlangen-Höchstadt: Förderprogramm |
Forchheim | maximal 400 Euro (brutto) je Gebäude/Wohneinheit | Stadtwerke Forchheim: Balkonkraftwerk |
Günzdorf | Pauschal 100 Euro pro Anlage | Günzburg: Förderprogramm |
Marloffstein | maximal 200 Euro pro Antragsteller/ | Erlangen-Höchstadt: Förderprogramm |
München | 0,4 Euro je Wp, bis 600 Wp je Wohneinheit, maximal 50% der förderfähigen Investitionskosten | München: Solar2030 |
Moosburg | 50% der Nettoanschaffungskosten, maximal 200 Euro pro Anlage | Moosburg: Förderprogramm |
Penzberg | Pauschal 75 Euro bis max. 300 Wp, 100 Euro bis max. 600 Wp | Penzberg: Förderprogramm |
Spardorf | 50 Euro pro 100 Wp, maximal 200 Euro | Erlangen-Höchstadt: Förderprogramm |
Unterschleißheim | 25% der Anschaffungskosten, maximal 200 Euro | Unterschleißheim: Förderprogramm |
Uttenreuth | 50 Euro pro 100 Wp, maximal 200 Euro pro Antragsteller/in | Erlangen-Höchstadt: Förderprogramm |
Weilheim | 25% der Brutto-Anschaffungskosten, maximal 200 Euro | Weilheim: Förderprogramm |
Berlin:
Hier ist eine Förderung von maximal 500 Euro pro Anlage möglich.
Brandenburg:
Hier gibt es keine Förderprogramme.
Bremen:
Auch hier gibt es keine Förderprogramme.
Hamburg:
Auch hier gibt es keine Förderprogramme.
Hessen:
Stadt | Förderung | Info |
Darmstadt | 200 Euro pauschal für ein Standard-Modul (300 W); 400 Euro pauschal für zwei Standard-Module (2 x 300 W) | www.darmstadt.de |
Mörfelden-Walldorf | 200 Euro pro Anlage | https://www.moerfelden-walldorf.de/de/umwelt/energie-und-klimaschutz/energieberatung/leistungen/foerderung/ |
Main-Taunus-Kreis | 100 Euro pauschal | www.mtk.org |
Mecklenburg-Vorpommern:
Hier ist eine Förderung von 500 Euro pro Gemeinde möglich.
Niedersachsen:
Stadt | Förderung | Info |
Braunschweig | 250 Euro für 250 bis 400 Watt Peak Spitzenleistung | www.braunschweig.de |
Oldenburg | pauschal 300 Euro | serviceportal.oldenburg.de |
Norden | Pauschal 300 Euro | www.norden.de |
Nordrhein-Westfalen:
Stadt | Förderung | Infos |
Aachen | Pauschale Förderung von 300 Euro | Aachen: Serviceportal |
Ahaus | 50% der förderfähigen Kosten, maximal 200 Euro | Ahaus: Stadtverwaltung |
Bönen | 100 Euro pro Wohneinheit | Bönen: Stadtverwaltung |
Bonn | 50 Euro für ein Solarmodul, 100 Euro für zwei Module | Bonn: Stadtverwaltung |
Borgentreich | 100 Euro pauschal | Borgentreich: Stadtverwaltung |
Castrop-Rauxel | 100 Euro pro Wohneinheit | Castrop-Rauxel: Stadtverwaltung |
Dülmen | 100 Euro pro Wohneinheit | Dülmen: Stadtverwaltung |
Düsseldorf | 50% der förderfähigen Kosten, maximal 400 Euro | Düsseldorf: Stadtverwaltung |
Gelsenkirchen | Pauschale Förderung von 100 Euro | Gelsenkirchen: Stadtverwaltung |
Gladbeck | 150 Euro pauschal | Gladbeck: Stadtverwaltung |
Hamm | 200 Euro pauschal | Gladbeck: Stadtverwaltung |
Herten | 200 Euro pauschal | Herten: Stadtverwaltung |
Hiddenhausen | 150 Euro pauschal | Hiddenhausen: Stadtverwaltung |
Kleve | 50% der förderfähigen Kosten | Kleve: Stadtverwaltung |
Köln | 200 Euro pro Balkon-Solaranlage | Köln: Stadtverwaltung |
Menden | 200 Euro pro Modul (maximal 2 Module) | Menden: Stadtverwaltung |
Oberhausen | Pauschale Förderung von 100 Euro pro Anlage | Oberhausen: Stadtverwaltung |
Oelde | 30% des Anschaffungspreises inkl. MwSt., maximal 200 Euro | Oelde: Stadtverwaltung |
Olsberg | 200 Euro pro Stecker-Solaranlage | Olsberg: Stadtverwaltung |
Recklinghausen | 100 Euro pro Stecker-Solaranlage | Recklinghausen: Stadtverwaltung |
Rheinberg | 100 Euro pro Anlage | Rheinberg: Stadtverwaltung |
Rheinisch-Bergischer-Kreis | 10% der zuwendungsfähigen Ausgaben für Photovoltaikanlagen unter 10.000 Euro | Rheinisch-Bergischer-Kreis: Verwaltung |
Troisdorf | 150 Euro pro Anlage | Troisdorf: Stadtverwaltung |
Voerde am Niederrhein | 100 Euro pro Anlage | Voerde: Stadtverwaltung |
Wesel | 50% der nachgewiesenen Kosten bis 200 Euro | Wesel: Stadtverwaltung |
Wickede | 150 Euro pro Anlage | Wickede: Stadtverwaltung |
Rheinland-Pfalz:
Es sind keine Förderungen erhältlich.
Saarland:
Hier sind keine Förderungen erhältlich.
Sachsen:
Hier sind keine Förderungen erhältlich.
Sachsen-Anhalt:
Auch hier sind keine Förderungen erhältlich.
Schleswig-Holstein:
Hier gibt es durch die Neuauflage des Förderprogramms „Klimaschutz für Bürgerinnen und Bürger” die Möglichkeit einer Förderung von bis zu 200 Euro pro Anlage.
Thüringen:
Hier sind keine Förderungen erhältlich.
Wieso werden in Deutschland Balkonkraftwerke gefördert?
Gerade in der letzten Zeit, in der die Energieversorgung immer unsicherer wurde und die Strompreise aufgrund verschiedener Krisen in die Höhe schnellten, gerieten die Chancen, die eine dezentrale und nachhaltige Energieversorgung mit Solarenergie bietet, immer mehr in den Vordergrund.
Durch die Installation von Solaranlagen auf Balkonen können Privatpersonen selbst Strom erzeugen und somit einen Teil ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen decken. Diese dezentrale Energieerzeugung entlastet das Stromnetz und reduziert den Bedarf an fossil betriebenen Kraftwerken, was letztendlich zu einer Verringerung der Treibhausgasemissionen führt und die Stromversorgung in Deutschland weniger anfällig für Störungen macht.
Außerdem fördert die Unterstützung von Balkonkraftwerken auch Ihre Eigenverantwortung als Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf die Energienutzung. Indem Sie die Möglichkeit erhalten, selbst Strom zu erzeugen, werden Sie zu aktiven Teilnehmern an der Energiewende und können Ihren ökologischen Fußabdruck verringern.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Energiesicherheit Deutschlands. Durch die dezentrale Energieerzeugung wird das Stromnetz entlastet und die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen verringert.