Photovoltaikanlage oder Solaranlage – scheinbar werden diese Begriffe immer synonym verwendet. Doch bedeutet sie wirklich dasselbe – oder ist das eine Ungenauigkeit? Bei Laien im Bereich der Solartechnik herrscht oft Verwirrung darüber, ob es einen signifikanten Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen gibt. Tatsächlich lässt sich der Unterschied jedoch relativ einfach klären, wenn man einige grundlegende Prinzipien der Solarenergie versteht.
Solaranlagen und Photovoltaikanlagen sind eng miteinander verbunden, da sie beide Sonnenlicht in Energie umwandeln. Dennoch gibt es subtile Unterschiede, die wir im Folgenden aufklären wollen. Es ist wichtig zu wissen, dass „Solaranlage” ein Oberbegriff ist, der jede Art von Anlage umfasst, die Sonnenenergie nutzt. Das schließt nicht nur Photovoltaik, sondern auch Solarthermie, Konzentrierte Solarenergie (CSP) und andere Technologien ein. Photovoltaikanlagen sind hingegen speziell darauf ausgerichtet, Licht in elektrische Energie umzuwandeln.
Um die Verwirrung zu beseitigen, möchten wir in diesem Artikel den Unterschied zwischen Solar- und Photovoltaikanlagen genauer beleuchten. Dabei werden wir die Funktionsweise, die Anwendungen und die Vor- und Nachteile jeder Technologie erläutern – so jonglieren auch Sie bald wie ein Profi mit Fachbegriffen!
Eine Begriffserklärung – Unterschiede zwischen „Solar“- und „Photovoltaikanlagen“
Der wichtigste Unterschied zwischen den beiden Begriffen ist bereits angeklungen. Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass „Solaranlage” ein Oberbegriff ist, der jegliche Art von Anlagen einschließt, die Sonnenenergie nutzen. Das bedeutet, dass Photovoltaikanlagen lediglich eine Teilmenge der Solaranlagen darstellen. Sie sind auf die Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie spezialisiert.
Photovoltaikanlagen sind äußerst vielseitig und finden in zahlreichen Anwendungen Verwendung. Sie können auf Wohnhausdächern installiert werden, um den Eigenbedarf an Strom zu decken, oder in großen Solarkraftwerken, um saubere Energie für ganze Städte zu erzeugen. Solarthermieanlagen hingegen sind besonders gut geeignet, um Warmwasser zu produzieren und in Heizsystemen eingesetzt zu werden, wohingegen CSP-Anlagen aufgrund ihres speziellen Designs und ihrer Skalierbarkeit hauptsächlich in groß angelegten Solarkraftwerken zum Einsatz kommen.
Was machen Photovoltaikanlagen?
Photovoltaikanlagen verwenden Solarzellen, auch Photovoltaikzellen genannt, die in der Lage sind, Licht in elektrischen Strom umzuwandeln. Diese Stromerzeugung geschieht durch den photovoltaischen Effekt, bei dem Halbleitermaterialien in den Solarzellen Elektronen freisetzen, wenn sie vom Sonnenlicht getroffen werden. Diese erzeugten Elektronen werden dann in einen Stromkreislauf geleitet und liefern, nach der Umwandlung in Wechselstrom, die benötigte elektrische Energie für Ihr Zuhause. Photovoltaikanlagen sind mittlerweile weit verbreitet und werden in privaten Wohnhäusern, Gewerbegebäuden und Solarkraftwerken eingesetzt. Es gibt sie in allen Größen – von der klassischen Dachsolaranlage bis hin zum Balkonkraftwerk. Auch Solarbatterien, also Speicher für den Strom, können an diese Anlagen angeschlossen werden.
Welche Unterarten von Solaranlagen gibt es?
Im Gegensatz dazu gibt es zahlreiche andere Unterarten von Solaranlagen, die nicht auf die Umwandlung von Licht in Strom, sondern auf die Nutzung von Sonnenwärme abzielen.
Solarthermie: Eine dieser Unterarten ist die Solarthermie. Bei Solarthermieanlagen wird die Wärme der Sonne genutzt, um Wasser oder andere Wärmeträger zu erwärmen. Dieses erhitzte Wasser kann dann in Heizsystemen oder zur Warmwasserbereitung verwendet werden. Solarthermieanlagen sind besonders effizient, wenn es um die Bereitstellung von Warmwasser geht, und sie finden ebenfalls oft in Haushalten Anwendung.
Konzentrierte Solarenergie: Eine weitere Art von Solaranlage ist die konzentrierte Solarenergie. CSP-Anlagen verwenden Spiegel oder Linsen, um das Sonnenlicht auf einen Punkt oder einen Absorber zu konzentrieren. Die erzeugte Hitze wird dann genutzt wird, um Dampf zu erzeugen. Dieser Dampf treibt Turbinen an, die elektrische Energie erzeugen. CSP-Anlagen sind vor allem in sonnenreichen Regionen weit verbreitet.
Wie kommt es zur Verwirrung?
Die Verwirrung zwischen Solar- und Photovoltaikanlagen entsteht oft, weil beide Arten von Technologien die Energie der Sonne nutzen. Es ist also von entscheidender Bedeutung, den spezifischen Zweck und die Funktionsweise der jeweiligen Anlagen zu verstehen – dann wissen Sie auch, wie sie zu bezeichnen ist!
Sowohl Solar- wie auch Photovoltaikanlagen haben Vor- und Nachteile. Photovoltaikanlagen erzeugen elektrische Energie, die vielseitig einsetzbar ist, jedoch sind sie in der Regel teurer in der Anschaffung. Solarthermieanlagen sind dagegen effizient in der Warmwasserbereitung, aber weniger flexibel nutzbar.
Das kleine Wörterbuch der Solarenergie:
Solarenergie ist in den letzten Jahren zu einer Schlüsselressource für eine nachhaltige Zukunft geworden. Um die vielen Vorteile der Solarenergie voll auszuschöpfen und gut informiert zu sein, sollte man die wichtigsten Begriffe in diesem Bereich zu verstehen. Deshalb haben wir für Sie eine kleine Aufzählung zusammengestellt, damit Sie in Zukunft mitreden können.
Solarzelle:
Die Grundlage für die meisten Solarsysteme bildet die Solarzelle, oft als Photovoltaikzelle bezeichnet. Diese kleinen Bausteine bestehen aus Halbleitermaterialien wie Silizium, die in der Lage sind, Sonnenlicht in elektrischen Strom umzuwandeln. Dies geschieht mithilfe des photovoltaischen Effekts, bei dem Photonen aus Sonnenlicht Elektronen in Bewegung versetzen und so einen elektrischen Strom erzeugen.
Wechselrichter:
Ein unerlässliches Element einer Solaranlage ist der Wechselrichter. Seine Hauptaufgabe besteht darin, den von den Solarzellen produzierten Gleichstrom in den für die meisten Haushalte und Geräte üblichen Wechselstrom umzuwandeln. Der Wechselrichter ist der Schlüssel, der den erzeugten Solarstrom nutzbar macht und seine Integration ins Stromnetz ermöglicht.
Solarpanel:
Solarpanels, auch Photovoltaikmodule genannt, sind die Schaltzentralen der Solartechnik. Sie bestehen aus einer Ansammlung von Solarzellen und sind dafür verantwortlich, Sonnenlicht in elektrische Energie umzuwandeln. Solarpanels sind in verschiedenen Größen und Leistungsklassen erhältlich und können flexibel an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden.
Solarspeicher:
Solarspeicher, auch als Batteriespeicher bekannt, dienen dazu, Ihre überschüssige Solarenergie zu lagern. Dies ermöglicht es, tagsüber erzeugten Strom für den Gebrauch während der Abend- oder Nachtstunden aufzubewahren. Solarspeicher tragen zur Steigerung der Eigenversorgung mit Solarenergie bei und fördern die Unabhängigkeit von externen Energiequellen.
Solarthermie:
Solarthermie bezieht sich auf die Nutzung von Sonnenenergie zur Wärmeerzeugung. Im Gegensatz zur Photovoltaiktechnik, die Sonnenlicht in elektrische Energie umwandelt, nutzt Solarthermie die Wärme der Sonne, um Wasser zu erwärmen oder Heizsysteme zu betreiben. Solarthermieanlagen sind in der Lage, Warmwasser für den täglichen Bedarf zu produzieren und können ebenfalls zur Raumheizung eingesetzt werden.
Netzeinspeisung:
Die Netzeinspeisung ist der Prozess, bei dem überschüssiger Solarstrom, der nicht sofort verbraucht wird, in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird. Dies ermöglicht die Möglichkeit, überschüssige Energie zu verkaufen und somit Einnahmen zu generieren. Bei der Netzeinspeisung kommt dem Wechselrichter eine entscheidende Rolle zu, da er sicherstellen muss, dass der eingespeiste Strom den geltenden Standards entspricht.
Einspeisevergütung:
Die Einspeisevergütung ist ein finanzieller Anreiz, der in einigen Ländern den Produzenten von Solarenergie angeboten wird. Hierbei zahlt der Energieversorger oder die Regierung dem Betreiber der Solaranlage eine bestimmte Summe pro eingespeister Kilowattstunde Solarstrom. Dies trägt zur Deckung der Kosten für die Solaranlage bei und fördert die Nutzung erneuerbarer Energien.
Inselanlage:
Eine Inselanlage ist ein Solarsystem, das nicht mit dem öffentlichen Stromnetz verbunden ist und unabhängig arbeitet. Solche Anlagen sind besonders in abgelegenen Gebieten nützlich, in denen keine Netzversorgung vorhanden ist. Inselanlagen werden meistens in Kombination mit Solarspeichern verwendet.
Solartracker:
Solarpanels sind nur dann effizient, wenn das Sonnenlicht im richtigen Winkel auf sie trifft. Der Einfallswinkel ist entscheidend für eine gut Umwandlungsquote. Hier kommen Solartracker ins Spiel, die automatisch die Ausrichtung der Solarpanels optimieren.
Silizium:
Amorphes Silizium ist eine spezielle Form des Siliziums, die in einigen Solarzellen verwendet wird. Im Gegensatz zum herkömmlichen kristallinen Silizium hat amorphes Silizium keine regelmäßige Gitterstruktur. Diese Eigenschaft macht es flexibler und ermöglicht die Herstellung leichter und biegsamer Solarpanels.
Wenn Sie sich diese Begriffe merken, sind Sie schon fast ein Experte. Das Verständnis dieser grundlegenden Begriffe im Bereich der Solarenergie ist entscheidend, um Ihre die Möglichkeiten für die Nutzung von Solarenergie zu verstehen und auch beim Beratungsgespräch die richtigen Fragen an die Experten stellen zu können.