Solarprojekte für den privaten Bereich bieten uns eine ganze Reihe Vorteile – von Ersparnissen bei der Stromrechnung, einem guten Gewissen bis zu einer verlässlichen Notstromversorgung. Da private Solaranlagen auch eine wichtige Rolle bei der Energiewende spielen, unterstützen uns Staat und Länder häufig bei der kostspieligen Anfangsinvestition. Allerdings ist es manchmal gar nicht so einfach, die richtige Förderung zu finden. Es gibt nämlich nicht nur bundesweite Projekte, sondern auch Förderprogramme, die nur in einzelnen Bundesländern verfügbar sind. Schauen wir uns einmal an, wie es in Niedersachsen aussieht.
Welche Photovoltaik-Förderungen gibt es 2024 in Niedersachsen?
Der Übersichtlichkeit halber möchten wir Ihnen die möglichen Förderungen in zwei verschiedenen Gruppen vorstellen: Einmal die Förderungen für Photovoltaik-Projekte insgesamt und einmal die Förderungen speziell für Balkonkraftwerke. Je nachdem, für was Sie sich interessieren, können Sie also einfach einen Absatz überspringen.
Photovoltaikanlagen – Förderung für Privatpersonen und KMU
Die gute Nachricht zuerst: In Niedersachsen stehen verschiedene Förderprogramme zur Verfügung, die Ihnen helfen können, Ihr Solarprojekt zu realisieren. Die landeseigene N-Bank etwa bietet verschiedene Anreize für Bau- und Modernisierungsprojekte. Diese Programme richten sich nicht nur an Privatpersonen, sondern auch an Unternehmen und gemeinwohlorientierte Organisationen.
Folgende Programme gibt es:
Modernisierung von Mietwohnraum
Dieses Förderprogramm der N-Bank zielt auf die energetische Modernisierung von Mietwohnraum ab und ist für Investitionen in Thermosolaranlagen und Solarthermie verfügbar. Auch die Sanierung von Dächern wird durch dieses Programm unterstützt. Besonders attraktiv ist ein Bonus von 15 Prozent, den Sie für die Nutzung vorgefertigter Fassaden- oder Dachelemente erhalten.
Programm „Klimaschutz und Energieeffizienz“ für KMU
Seit dem 1. März 2024 können niedersächsische kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der gewerblichen Wirtschaft sowie gemeinwohl- und klimaschutzorientierte Unternehmen, Netzwerke und Verbände Zuschüsse von bis zu 70 Prozent erhalten. Förderfähig sind unter anderem Installationen von Photovoltaikanlagen im Rahmen energetischer Sanierungen wie Gebäudedämmung, wenn dabei fossile Energien gespart werden. Wichtig ist, dass die Maßnahmen von Energieeffizienzexperten begleitet werden.
Landesbürgschaft für Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG)
Wohnungseigentümergemeinschaften können über die Landesbürgschaft WEG eine Bürgschaft des Landes erhalten, die Darlehen zur Finanzierung energetischer Modernisierungsmaßnahmen absichert. Dazu zählen auch Investitionen in Photovoltaikanlagen. So lassen sich Immobilien kostengünstig energetisch modernisieren.
Ausgelaufene und nicht verfügbare Programme
Leider sind einige frühere Förderprogramme, wie die Förderung für Batteriespeicher bis 2021, inzwischen ausgelaufen. Zudem gibt es derzeit keine landesweite für Balkonmodule oder sogenannte Aufdachlösungen wie Solarpanels oder Solardachziegel.
Beratungsleistungen
Auf der Webseite der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen finden Sie Informationen zur Förderung von Beratungsleistungen. Dies in Anspruch zu nehmen ist ebenfalls möglich, sofern Sie Inhaber eines KMU sind. Über die Förderung der Energieberatung in KMU können Unternehmen einen Zuschuss von 80 Prozent der Beratungskosten erhalten. Der Maximalbetrag richtet sich nach der Höhe der Energiekosten des Unternehmens und beträgt:
- Bis 10.000 Euro/Jahr maximal 1.200 Euro
- Über 10.000 Euro/Jahr maximal 8.000 Euro
Balkonkraftwerke
In Niedersachsen gibt es, wie bereits erwähnt, keine landesweiten Förderprogramme für Balkonkraftwerke, doch Interessierte können von verschiedenen kommunalen Förderungen sowie bundesweiten Programmen profitieren. Die Fördermöglichkeiten sind je nach Wohnort unterschiedlich, da zahlreiche Städte und Gemeinden eigene Programme anbieten.
Aktuelle Förderungen:
In Buchholz existiert das Programm „Stadtklima Buchholz“, das sowohl bei Balkonkraftwerken als auch Dach-Photovoltaikanlagen unterstützt. Anwohner können eine Förderung von 300 Euro erhalten, plus 50 Euro pro kWp Photovoltaik-Leistung, jedoch insgesamt maximal 500 Euro.
In Wunstorf werden Balkonkraftwerke mit bis zu 250 Euro gefördert, während Scharnebeck eine Unterstützung von 75 Euro bietet.
Die Stadt Jever bietet das Programm „Förderung von Balkonkraftwerken“ an. Hier werden pro Modul 125 Euro gezahlt, maximal jedoch 250 Euro pro Anlage, es gibt allerdings aktuell einen Antragsstopp.
In Norden gibt es eine Förderung von 300 Euro für Balkonkraftwerke mit einer Leistung bis 600 Watt. Diese Förderung umfasst auch die Installation der Anlagen.
Abgelaufene Förderungen:
In Göttingen gab es das Programm „Förderungen für Solaranlagen“, das Balkonkraftwerke mit einer pauschalen Förderung von 360 Euro pro Anlage oder 180 Euro je 300-Watt-Modul unterstützt. Der KlimaFonds, der diese Förderung bereitstellt, ist momentan jedoch nicht mehr verfügbar.
Ebenso gab es in Lüneburg das Programm „Nutzung regenerativer Energien“, welches Personen ohne eigenes Dach oder mit einem ungeeigneten Dach bei der Anschaffung eines Balkonkraftwerks unterstützte. Hier wurden 150 Euro plus 30 % der Investitionskosten pro Anlage gefördert, doch auch dieses Programm ist aktuell nicht verfügbar.
Braunschweig bot im Rahmen des Programms „Förderung für regenerative Energien und Energieeffizienzmaßnahmen“ Unterstützung für Balkonkraftwerke an. Anlagen mit einer Leistung bis 400 Watt wurden mit 250 Euro gefördert, und für Anlagen bis 600 Watt gab es 400 Euro. Auch hier ist die Fördersumme derzeit erschöpft.
Friesoythe förderte kleine Photovoltaikanlagen mit bis zu 600 Watt Spitzenleistung im Rahmen des Programms „Balkonkraftwerke“. Für die Installation solcher Anlagen an neuen und bestehenden Wohngebäuden im Stadtgebiet gab es einen Zuschuss von 200 Euro. Auch hier ist die Fördersumme aktuell ausgeschöpft. Und auch Oldenburg hatte ein Förderprogramm für Photovoltaik mit einem Zuschuss von 300 Euro, das momentan jedoch nicht verfügbar ist.
Achtung: Bei den kommunalen Förderungen ändert sich ständig etwas, deshalb ist diese Liste nicht abschließend und ohne Gewähr. Sie sollten auf jeden Fall nachschauen, was gerade in Ihrer Gegend für Möglichkeiten existieren.
Ein Zwischenfazit
Wir können also festhalten: Niedersachsen bietet Ihnen im Jahr 2024 eine Vielzahl von Förderprogrammen, die Sie bei der Installation und Modernisierung von Photovoltaikanlagen unterstützen können, sofern Sie selbst in dem Bundesland wohnen. Ob als Privatperson, Unternehmen oder gemeinwohlorientierte Organisation, die Chancen, dass Sie eine passende Fördermöglichkeit für sich finden, stehen gut. Bei Balkonkraftwerken gibt es zwar keine landesweit einheitliche Förderung, verschiedene Städte und Gemeinden bieten jedoch eigene Programme an. Diese Programme variieren in ihrer Ausgestaltung und Verfügbarkeit und die Fördertöpfe sind oft schnell leer, daher sollten Sie immer genau recherchieren, welche Optionen es in Ihrer Stadt gibt – und um Zweifelsfall schnell mit Ihrer Planung beginnen.
Förderungen auf Bundesebene für Einwohner Niedersachsens
Wie es sich für einen föderalen Staat gehört, sind nicht nur auf Landes- und Kommunalebene, sondern auch auf Bundesebene einige Förderungen verfügbar. Das macht die Lage zwar etwas unübersichtlich, fördert aber auch Ihre Chancen, dass eine passende Option für Sie dabei ist.
Insbesondere für alle, die ein Balkonkraftwerk planen, sind mit dem Solarpaket I auf positive Weise die Weichen gestellt worden. Denn hier wurden die bürokratischen Hürden deutlich herabgesetzt und die Leistungsgrenze für diese Anlagen wurde von 600 auf 800 Watt angehoben. Sie können also deutlich mehr Energie produzieren und trotzdem von einfachen Anmeldebedingungen profitieren. Außerdem sind auch Anlagen förderungsfähig, die nicht auf Dächern oder Balkonen, sondern z. B. auf Carport oder Garage montiert werden. Mit dem Solarpaket II, das ab Ende des Jahres bearbeitet wird, sollen noch weitere Erleichterungen für heimische Solaranlagen implementiert werden.
Zudem sind für Solarprojekte bundesweit eine Einspeisevergütung für selbst erzeugten Solarstrom und Förderungen der KfW erhältlich, mithilfe derer sich die Amortisationszeit deutlich verkürzen lässt. Wenn Sie Ihre Anfangsinvestition finanzieren müssen, lohnt es sich auf jeden Fall, sich diesbezüglich zu erkundigen, da die Zinsen deutlich niedriger ausfallen als bei Finanzierungen über andere Banken.
Und last but not least sollten Sie auf keinen Fall vergessen, dass die Mehrwertsteuer auf Produkte für Anlagen bis 30 kWp bis zum Jahr komplett wegfällt. Auch damit will der Staat den Bürgern die Anschaffung eines eigenen Solarprodukts erleichtern und so die Dezentralisierung des Stromnetzes und den Umstieg auf erneuerbare Energien vorantreiben. Das bedeutet, alle Solarprodukte sind schon beim Kauf fast zwanzig Prozent günstiger – und Sie erhalten diese Ersparnisse, ohne, dass Sie dafür etwas tun müssen. Auch im Sortiment von EcoFlow finden Sie verschiedene Produkte, für die die Mehrwertsteuerbefreiung gilt. Am besten sparen Sie noch heute – die Umwelt wird es Ihnen danken!