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PV-Anlage vom Netz trennen – darauf müssen Sie achten

Viele Menschen interessieren sich mittlerweile für Solartechnik – doch nicht alle von uns haben Lust, sich wirklich vertieft in technische Fragen einzuarbeiten. Zum Glück muss man bei einer modernen Solaranlage gar nicht mehr so viel wissen – schließlich ist die Bedienung dank einfacher App-Steuerung meistens ganz intuitiv möglich. Zudem gibt es ja auch immer Fachleute, an die man sich wenden kann. Trotzdem: Ein wenig Grundwissen ist erforderlich, damit keine ärgerlichen Fehler passieren. Deshalb versuchen wir hier im EcoFlow-Blog regelmäßig technische Fragen für Sie zu klären, sodass die Bedienung Ihrer Anlage für Sie besonders einfach wird. Heute geht es darum, wie man eine PV-Anlage vom Netz trennt. Wann ist das nötig bzw. ergibt das Sinn – und worauf müssen Sie dabei achten?

photovoltaikanlage vom netz trennen

Welche Gründe gibt es, eine PV-Anlage vom Netz zu trennen?

Es gibt verschiedene Gründe, die es nötig machen, eine PV-Anlage vom Netz zu trennen. Häufig geht es einfach darum, den Strom abzustellen, um Arbeitssicherheit zu gewährleisten. Das ist zum Beispiel nötig, wenn Sie Wartungsarbeiten an Ihrer PV-Anlage durchführen müssen. Dabei ist es wichtig, dass Sie die Anlage vollständig vom Netz trennen, um einen elektrischen Schlag zu vermeiden. Der elektrische Strom, der durch Ihre Solarpanels fließt, ist zwar in der Regel nicht lebensbedrohlich stark, er kann aber dennoch schwere Verletzungen verursachen.

Auch, wenn ein Stromausfall droht und/oder Sie mit Ihrer Anlage Stromautarkie erreichen wollen, ist eine Trennung vom Netz nötig. Die Anlage kann Ihnen dann weiterhin rund um die Uhr Strom liefern, indem sie direkt mit einer Solarbatterie verbunden wird. Hier ist allerdings eine saubere Trennung nötig, um Rückspeisungen ins Netz zu verhindern, die gefährliche Spannungen erzeugen können.

Häufig ist ein Netzanschluss der Solaranlage auch ökonomisch nicht besonders sinnvoll. Wenn Ihre Anlage in der Lage ist, den erzeugten Strom effizient selbst zu verbrauchen oder zu speichern, kann sich das deutlich mehr lohnen, als wenn Sie bei der Netzeinspeisung eine Einspeisevergütung erzielen. Sie können durch eine Netztrennung sicherstellen, dass der gesamte produzierte Strom entweder direkt in Ihrem Haushalt genutzt oder für spätere Verwendung gespeichert wird. Wenn Sie die Anlage nicht unbedingt vom Netz trennen, sondern einfach nur besonders effizient nutzen wollen, kann auch eine praktische Allround-Lösung wie der EcoFlow PowerStream sehr hilfreich sein.

Schließlich kann es auch regulatorische oder rechtliche Gründe für die Trennung vom Netz geben. In manchen Fällen verlangt z. B. der Netzbetreiber eine vorübergehende Trennung der Solaranlage vom Netz, um Wartungsarbeiten oder Umbauten durchzuführen. Auch, wenn die Anlage nicht korrekt ans Netz angeschlossen wurde oder den Sicherheitsbestimmungen nicht gerecht wird, kann der Netzanbieter eine Trennung vom Netz fordern.

Wichtig ist immer, dass Sie eine Netztrennung gut vorbereiten und sicherstellen, dass Sie die notwendigen Kenntnisse und Werkzeuge haben, um Ihre Anlage sicher vom Netz zu trennen. Wenn Sie sich unsicher fühlen, sollten Sie immer Experten dazu kontaktieren.

solaranlage vom netz trennen

Worauf muss man achten, wenn man eine Photovoltaikanlage vom Netz trennen will? Darf man das einfach so? Brauche ich dafür einen Techniker?

Tatsächlich müssen Sie bei der Trennung einer Solaranlage vom Netz vorsichtig vorgehen und Sorgfalt walten lassen. Nicht jeder ist sich der Gefahren bewusst, die mit einer unsachgemäßen Trennung verbunden sind. Diese müssen aber unbedingt mitbedacht werden! Vor allem müssen Sie die Solarpanels korrekt isolieren, um Risiken durch elektrische Schläge oder Schäden an der Anlage zu vermeiden.

Worauf müssen Sie achten?

  1. Ein erster wichtiger Punkt, den Sie beachten müssen, ist die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften. In Deutschland ist vorgeschrieben, dass eine Einrichtung zum sicheren Trennen von Strömen und Spannungen zwischen dem PV-Generator und dem Wechselrichter vorgesehen sein muss. Dies bedeutet, dass entweder der Wechselrichter selbst oder eine separate Schaltvorrichtung, wie ein DC-Lasttrennschalter, vorhanden sein muss, um die Anlage sicher vom Netz zu trennen. Dieser Schalter muss nicht nur den Stromkreis unterbrechen, sondern auch sicherstellen, dass keine gefährlichen Spannungen existieren.
  2. Trennen Sie auch Steckverbindungssysteme niemals unter Spannung! Der Wechselrichter muss immer zuerst abgeschaltet werden, bevor Sie die Panels trennen können. Damit schützen Sie nicht nur Ihre eigene Gesundheit, sondern stellen auch sicher, dass keine Schäden an der Anlage entstehen.
  3. Trennen Sie die Anlage nur selbst vom Netz, wenn Sie wissen, was Sie tun. Grundsätzlich dürfen Sie Ihre PV-Anlage selbst vom Netz trennen, und gerade bei sehr einfachen Systemen ist das auch explizit vorgesehen. Bei sehr komplexeren Anlagen oder größeren Systemen ist das Hinzuziehen eines qualifizierten Elektrikers allerdings ratsam. Prüfen Sie auch, ob Ihre Versicherung noch für Schäden aufkommt, wenn Sie die Anlage selbst trennen – wenn nicht, sollten Sie immer auf Fachleute setzen.

Schritt für Schritt-Anleitung

Zum Schluss möchten wir Ihnen noch einmal alles zusammenfassen, auf das Sie achten müssen, wenn Sie Ihre Anlage eigenständig vom Netz trennen wollen.

  • Beginnen Sie mit der Abschaltung des Wechselrichters, der das Herzstück jeder netzgekoppelten PV-Anlage darstellt. Der Wechselrichter ist dafür verantwortlich, den von den Solarpanels erzeugten Gleichstrom in den für den Haushalt und das Netz benötigten Wechselstrom umzuwandeln. Wenn der Wechselrichter abgeschaltet wird, wird der Stromfluss zwischen den Panels und dem Netz unterbrochen. Lesen Sie auch die Bedienungsanlage Ihrer Anlage gründlich, um Fehler zu vermeiden. Tragen Sie im Idealfall Schutzkleidung und nutzen Sie das richtige Werkzeug!
  • Stellen Sie sicher, dass die Solarpanels nicht mehr unter Spannung stehen. Dies funktioniert meistens mit einem DC-Lasttrennschalter, der entweder im Wechselrichter integriert oder separat installiert sein kann. Dieser Schalter trennt die Verbindung zwischen den Panels und dem Wechselrichter und unterbindet elektrische Spannung.
  • Auch Solarbatterien müssen vom Wechselrichter getrennt werden, dafür ist meistens ein extra Schalter vorhanden.

Muss eine PV-Anlage immer ans öffentliche Stromnetz angeschlossen sein? Welche Ausnahmen gibt es? Welche Rolle spielt dabei die Größe der PV-Anlage?

In Deutschland gilt normalerweise, dass Photovoltaikanlagen an das öffentliche Stromnetz angeschlossen sein sollten, um den überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen. Kleinere Anlagen, z. B. Balkonkraftwerke, die maximal 800 Watt Leistung erzeugen, können oft ohne direkten Netzanschluss betrieben werden, wenn sie ausschließlich zur Versorgung eines einzelnen Haushaltsgeräts oder weniger Geräte verwendet werden. Hier ergibt ein Netzanschluss häufig wenig Sinn. Größere Anlagen hingegen, die mehrere Kilowatt Leistung erzeugen, sollten besser ans Netz angeschlossen sein, um eine effiziente Nutzung des erzeugten Stroms zu gewährleisten.

Doch es gibt auch Ausnahmen von dieser Regel:

Eine typische Ausnahme vom Netzanschluss sind sogenannte Inselanlagen. Diese sind vollständig autark und erzeugen Strom völlig unabhängig vom öffentlichen Netz. Inselanlagen kommen häufig in abgelegenen Gebieten zum Einsatz, wo ein Netzanschluss entweder nicht verfügbar oder zu kostspielig wäre. Solche Anlagen können Sie z. B. auch wunderbar in Ferienhäusern, Wohnmobilen oder Berghütten nutzen. Hier funktioniert ohne leistungsstarke Stromspeicher allerdings nichts: Da kein Anschluss ans öffentliche Netz besteht, ist die Anlage darauf ausgelegt, Ihren gesamten Strombedarf zu decken, ohne auf externe Stromquellen angewiesen zu sein. Deshalb muss genügend Speicherkapazität vorhanden sein, damit Sie auch nachts und bei schlechtem Wetter immer genügend Strom vorrätig haben.

Übrigens: Besonders vielseitig sind hybride Systeme, die sowohl netzgekoppelt als auch als Inselanlagen betrieben werden können. Diese Systeme nutzen einen ebenfalls einen Stromspeicher, um überschüssigen Strom zu speichern und bei Bedarf ins Netz einzuspeisen oder für den Eigenverbrauch zu nutzen. Bei einem Stromausfall können solche Systeme automatisch in den Inselbetrieb wechseln und das Haus weiterhin mit Strom versorgen – Sie bekommen von dem Blackout also gar nichts mit!

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EcoFlow ist ein Unternehmen für tragbare Strom- und erneuerbare Energielösungen. Seit der Gründung im Jahr 2017, hat EcoFlow seinen Kunden in über 85 Märkten, mit seinen DELTA- und RIVER-Produktlinien, von tragbaren Kraftwerken zu umweltfreundlichem Zubehör, sorgenfreie Energie geboten.
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