Das Klima und die CO2-Bilanz freuen sich über jede neue Solaranlage und jedes neue Balkonkraftwerk. Solarenergie ist umweltfreundlich und vergleichsweise leicht zu erzeugen. Und mit einer eigenen PV-Anlage ist dies auch für alle Eigenheimbesitzer problemlos möglich und dank Balkonkraftwerken ist das auch für Mieter möglich. Statt ihn (relativ) teuer vom Versorger zu beziehen, bekommt man diesen über die eigene Anlage kostenlos. Dazu garantiert die Einspeisevergütung eine feste Einnahme für den Strom, den man ins Stromnetz einspeist. Aber wie hoch ist eigentlich diese Einspeisevergütung für Balkonkraftwerke 2025? Und fällt die Einspeisevergütung ab 2025 vielleicht weg?
Nicht nur Strom sparen – auch Geld verdienen ist mit Balkonkraftwerken möglich
Der Balkonkraftwerk-Boom hält weiter an. Allein bis Anfang Oktober 2024 wurden rund 256.912 neue Anlagen angemeldet. Balkonkraftwerke (auch Mini-PV-Anlagen oder Stecker-Solaranlagen genannt) sind kleine Solaranlagen. Sie lassen sich auf dem Balkon, der Terrasse, an der Gebäudefassade, auf einem Flachdach, im Garten oder auf einer anderen geeigneten Fläche montieren.
So können auch Menschen ohne Eigenheim, also ohne die Möglichkeit, eine Solaranlage zu installieren, Strom für den eigenen Bedarf beziehen und so einen Beitrag zur Energiewende leisten. Nebenbei reduziert das natürlich die eigene Stromrechnung. Und gerade in Zeiten steigender Strompreise ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil.
Das Ganze geht denkbar einfach: Ein Anschlusskabel mit Stecker speist den Strom über eine Steckdose in der Wohnung ins Hausnetz ein, wo er direkt verbraucht werden kann. Auf diese Weise kann man mit einer solchen Stecker-Solaranlage nicht nur Geld sparen. Auch Geld verdienen ist möglich.
Wie hoch ist die Einspeisevergütung für Balkonkraftwerke aktuell?
Wer den Strom, den er mit seiner PV-Anlage erzeugt, ins Netz einspeist, erhält dafür Geld. Aber wussten Sie, dass das auch für Balkonkraftwerke gilt? Die Höhe der Einspeisevergütung von selbst produziertem Strom ins öffentliche Stromnetz ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegt. Im Mai 2024 lag sie bei 8,1 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Aktuell liegt der Preis für 1 kWh Strom bei knapp 37 Cent. Man bekommt also weit weniger dafür, als man selbst für den Strom zahlen würde. Hinzu kommt ein erhöhter bürokratischer Aufwand durch Einhaltung von Meldefristen, steuerrechtliche Regelungen und das Ausfüllen und Einreichen von Formularen. Der finanzielle Ertrag ist also überschaubar.
Wie hoch ist die Einspeisevergütung für Balkonkraftwerke 2025?
Die Einspeisevergütung für PV-Anlagen, die neu ans Netz gehen, verringert sich alle sechs Monate um jeweils ein Prozent gegenüber dem letzten Wert. Diese Regelung trifft auf Balkonkraftwerke nicht zu. Daher bleibt die Einspeisevergütung für Balkonkraftwerke im Jahr 2025 auf dem gleichen Wert wie 2024. Für die jährlich grob zu erwartenden 120 bis 400 kWh Überschuss an Strom bekommen Sie wieder gut 8,1 Cent pro kWh. Das macht pro Jahr also etwa 10 bis 30 €. Die Vergütung erhalten Sie – wie bei einer richtigen PV-Anlage – zwanzig Jahre lang.
Wie komme ich an die Einspeisevergütung?
Strom zu Geld zu machen, das geht mittels einer Stecker-Solaranlage relativ einfach. Nach der vorgeschriebenen Anmeldung und dem Zählertausch – für ein Balkonkraftwerk benötigen Sie einen modernen Zähler mit Rücklaufsperre – erhalten Sie eine schriftliche Bestätigung der städtischen Werke. Dort werden Ihnen der Vergütungssatz und die Auszahlungstermine genannt. Nach Ablauf des Kalenderjahres wird anhand der abgelesenen Zählerstände die tatsächliche Höhe des eingespeisten Solarstroms ermittelt und Sie erhalten Ihre Jahresabrechnung.
Vermieter müssen zustimmen
Vielleicht fragen Sie sich jetzt, ob Sie Ihren Vermieter um Erlaubnis bitten müssen. Und ja, das müssen Sie – oder die Wohnungseigentümergemeinschaft im Falle einer Eigentumswohnung. Ein Solarmodul außen am Balkon ist aufgrund potenzieller Absturzgefahr sowie möglicher Beeinträchtigung von Optik und Bausubstanz der Wohnanlage etwas, was Sie von Ihrem Vermieter absegnen lassen müssen. Allerdings darf die Installation eines Balkonkraftwerks nicht grundsätzlich untersagt werden, sondern nur, wenn triftige, sachbezogene Gründe dagegen sprechen. Was zudem wissenswert ist: Die Hausratversicherung, die viele Mieterinnen und Mieter ohnehin haben, reicht für die Absicherung von Balkonkraftwerken aus. Es ist keine spezielle Versicherung für Stecker-Solaranlagen nötig.
Balkonkraftwerke rechnen sich für fast jeden
Die Einspeisevergütung ist einer der Punkte, der für die Anschaffung eines Balkonkraftwerks spricht. Ein weiterer ist – neben dem positiven Einfluss auf die eigene Stromrechnung – der Anschaffungspreis. Die Stecker-Solaranlagen sind teilweise ab 400 Euro zu haben. Zudem sind sie von der Mehrwertsteuer befreit. Vor allem aber gibt es in den meisten Bundesländern Förderungen für Balkonkraftwerke. Je nach Wohnort übernehmen die Stadt oder die Kommune teilweise bis zu 50 % Ihrer Kosten. Wenn Sie ca. einmal jährlich eine Reinigung vornehmen – die Anlage ist schließlich durchgehend Witterungs- und Umwelteinflüssen ausgesetzt – kann Ihr Balkonkraftwerk eine Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren erreichen.
Ein Balkonkraftwerk ist eine gute Möglichkeit, um Photovoltaik auch auf begrenztem Raum zu nutzen und etwas unabhängiger von steigenden Strompreisen zu sein. Die Einspeisung in das eigene Stromnetz ist einfach und kann sich schon nach wenigen Jahren Betrieb lohnen. Der Grund liegt insbesondere in attraktiven Förderungsmöglichkeiten. Durch eine Anmeldung für die Einspeisevergütung Ihres Balkonkraftwerks im öffentlichen Stromnetz verdienen Sie 2025 Geld – wenn auch relativ wenig. Wenn Sie überlegen, sich eine Stecker-Solaranlage zuzulegen, sollten Sie nicht das große Geld dadurch erwarten. Allerdings hilft sie Ihnen bares Geld zu sparen, was sich ebenfalls positiv auf Ihr Budget auswirkt.
