Nachhaltige Energieerzeugung liegt voll im Trend und wird aufgrund der Herausforderungen des Klimawandels auch immer wichtiger. Die meisten von uns denken bei heimischer Erzeugung von nachhaltigem Strom allerdings an Solarpanels – obwohl es auch anders geht. In diesem Blogartikel möchten wir uns damit beschäftigen, ob und wie Windräder für die Erzeugung von nachhaltigem Strom im eigenen Zuhause genutzt werden können.
Erfahren Sie, wie Sie Windkraft zuhause nutzen, worauf Sie bei Windrädern achten müssen und welche Erträge damit möglich sind.
Tatsächlich ist es möglich, auch im eigenen Zuhause Strom aus Windkraft zu erzeugen. Dabei sind aber große Windräder, wie wir sie überall sehen, natürlich nicht geeignet, da diese enorme Ausmaße erreichen. Stattdessen sind sogenannte Kleinwindkraftanlagen eine sinnvolle Option, die sich optimal für Privatgrundstücke eignet.
Bei der Auswahl einer Windkraftanlage für Ihr Zuhause sollten Sie sich auf jeden Fall umfassend beraten lassen. Es ist wichtig, dass die Anlage nicht nur größentechnisch auf Ihr Grundstück passt und die gewünschte Menge Strom produziert, sondern dass Sie auch an unschöne Nebeneffekte wie z. B. Geräusche denken. Herkömmliche Windkraftanlagen sind leider ziemlich laut, mittlerweile gibt es aber gute Lösungen, die sich auch für den Betrieb in Wohngebieten eignen.
Windturbinen im eigenen Zuhause nutzen – ergibt das Sinn?
Grundsätzlich ist die Nutzung von Windturbinen im eigenen Zuhause nur dann sinnvoll, wenn die Standortbedingungen wirklich dazu passen. Zuallererst sollte also möglichst oft genügend Wind für den Betrieb vorhanden sein – deshalb eignen sich küstennahe Gebiete oft besser für diese Lösungen. Für eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung sind mindestens 4-5 m/s nötig, diese Windstärke sollte an Ihrem Standort möglichst häufig vorkommen.
Wichtig ist auch, dass das Windrad in einer Windschleife steht, der Wind sollte also ungebremst auf die Rotorblätter treffen und darf nicht durch Gebäude oder Bäume ausgebremst werden. Große, freie Flächen sind am besten geeignet. Auch der nötige Platz muss vorhanden sein, denn selbst die kleinsten Anlagen erreichen schon Höhen von um die zwei Meter und einen Durchmesser von mindestens 50 cm.
Außerdem sind Kleinwindkraftanlagen teuer in der Anschaffung, im Schnitt müssen Sie mit um die 5000 Euro rechnen. Lösungen mit Solarenergie wie z. B. Balkonkraftwerke sind im Vergleich häufig günstiger und nehmen weniger Platz weg, sind aber nicht für alle Standorte geeignet.
Ein Fazit: Windräder eignen sich nur für Privatheime, wenn die Standortbedingungen stimmen und andere Lösungen, wie z.B. Solarenergie, nicht möglich sind.
Welche technischen Lösungen gibt es?
Bei Kleinwindkraftanlagen unterscheidet man zwischen solchen mit Vertikalrotor-Windturbinen und Horizontalrotor-Windturbinen, wobei Erstere in der Regel leiser und effizienter arbeiten und sich so besser für Ihr Zuhause eignen. Außerdem gibt es sehr kleine Miniturbinen, die sich für Balkone eignen, allerdings keine besonders starken Leistungen erzielen.
Wenn es der Standort zulässt, sind Hybridlösungen, bei denen Sie auf Solarkraft und Windenergie setzen, besonders effizient, um Ihr Zuhause möglichst autark mit Strom zu versorgen.
Lässt sich der so erzeugte Strom speichern?
Wie bei Solaranlagen auch, haben Sie bei kleinen Windkraftanlagen die Möglichkeit, den Strom direkt zu nutzen oder auf eine netzgekoppelte Anlage zu setzen, bei der der Strom ins öffentliche Stromnetz abfließt. Der Fokus sollte für eine effiziente Nutzung immer auf einer Erhöhung des Eigenverbrauchs liegen. Das bedeutet: Es ist immer besser, so wenig Strom wie möglich abfließen zu lassen.
Wer auf eine eigene Windkraftanlage setzt, sollte deshalb auch unbedingt über einen Batteriespeicher nachdenken. Ähnlich wie bei Solarbatterie sind hier die effizientesten Systeme die, die mit der leistungsstarken Lithium-Ionen-Technologie ausgestattet sind. Andere Lösungen, wie Wasserstoffspeicherung und Pumpspeicherkraftwerke, eignen sich nur für große Windkraftanlagen.
Windturbinen im eigenen Zuhause – darauf müssen Sie bei der Entscheidung achten
Wenn Sie über ein Windrad für Ihre heimische Stromerzeugung nachdenken, sollten Sie folgende Punkte unbedingt im Blick behalten:
- Eignen sich die Windverhältnisse am Standort wirklich? Gibt es keine Bäume und Gebäude, die den Windfluss blockieren?
- Führen Sie eine umfassende Kosten-Nutzen-Analyse durch. Rechnen sich die Anschaffungskosten im Vergleich zu den zu erwartenden Erträgen? Lassen Sie sich unbedingt von Experten beraten.
- Möchten Sie überschüssigen Strom ins Netz einspeisen oder lohnt sich eine Solarbatterie? Wenn Sie z. B. regelmäßig Elektrofahrzeuge laden wollen, ist eine Batterie sehr sinnvoll.
- Passt die Anlage zum Standort oder sind Probleme durch Lärm und den Schatten des Windrades zu befürchten?
- Welche Genehmigungen brauchen Sie und welche Versicherungen müssen Sie unbedingt abschließen?
Wie hoch ist der Wartungs- und Betriebsaufwand bei Windrädern?
Da auf Windräder große Kräfte wirken, ist eine jährliche Wartung unbedingt empfehlenswert. Am besten schließen Sie dazu direkt einen Vertrag mit der Hersteller- oder Installationsfirma ab. Besonders gut aufgestellt sind Sie mit modernen Anlagen, die eine digitale Überwachung bieten. So erkennen Sie Störungen direkt und können Sie in vielen Fällen sogar selbst beheben.
Fazit
Kleine Windräder, die Sie im eigenen Zuhause nutzen, können eine sinnvolle Lösung sein – aber nur, wenn sich Ihr Standort dafür eignet und eine gute Kosten-Nutzen-Bilanz zu erwarten ist. Häufig sind Solarlösungen die effizientere und kostengünstigere Wahl. Funktionieren bei Ihnen beide Lösungen nicht, kann auch der Umstieg auf einen günstigen Ökostromvertrag eine gute Option sein.