Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie viel Strom ein Kühlschrank verbraucht? Schließlich handelt es sich dabei um ein Großgerät, das in der Regel rund um die Uhr in Benutzung ist. Gerade, weil es so eine Selbstverständlichkeit ist, vergessen wir oft, dass der Betrieb des Kühlschrankes nicht kostenfrei ist. Dabei sollten wir uns dringend mit dem Thema beschäftigen. Denn mit einigen Tipps lassen sich der Stromverbrauch eines Kühlschranks reduzieren und so die Stromrechnung senken und die Umwelt schonen. Klingt das interessant für Sie? Dann sollten Sie unbedingt weiterlesen.
Wie hoch ist der Stromverbrauch eines Kühlschranks durchschnittlich? Wie viel Watt braucht mein Kühlschrank?
Da es eine Vielzahl von Kühlschranktypen auf dem Markt gibt, ist es logisch, dass nicht jede Art von Kühlschrank den gleichen Stromverbrauch hat. Schauen wir uns zunächst die unterschiedlichen Modelle und ihren jeweiligen Stromverbrauch an:
Freistehende Kühlschränke
Freistehende Kühlschränke sind die gängigsten Kühlschranktypen und in vielen Küchen zu finden. Sie sind in verschiedenen Größen und Ausführungen erhältlich. Kleinere Modelle mit einem Volumen bis 150 Liter verbrauchen etwa 100 bis 200 kWh pro Jahr, während größere Modelle mit über 300 Litern zwischen 200 und 400 kWh pro Jahr verbrauchen können. Geräte der Energieklasse A+++ sind hier besonders effizient und liegen im unteren Verbrauchsbereich, alte Geräte können deutlich mehr Strom verbrauchen. Oft ist hier ein Wechsel zu empfehlen.
Side-by-Side Kühlschränke
Diese Kühlschränke sind ideal für alle, die viel Kühlbedarf haben, da sie zwei nebeneinander liegende Türen haben, eine für den Kühlbereich und eine für den Gefrierbereich. Aufgrund ihrer Größe bieten sie sehr viel Stauraum, verbrauchen aber auch mehr Energie als freistehende Kühlschränke. Der durchschnittliche Stromverbrauch liegt bei modernen Geräten der Klasse A+++ bei etwa 250 bis 350 kWh pro Jahr, bei alten Geräten müssen Sie mit einem Verbrauch von bis zu 600 kWh rechnen.
Kühl-Gefrierkombinationen/ Bottom-Freezer-Kühlschränke
Diese praktischen Geräte kombinieren Kühl- und Gefrierfächer in einem und sind daher sehr beliebt. Sie sind besonders nützlich für Haushalte, die sowohl Kühl- als auch Gefrierplatz benötigen, aber keinen Platz für zwei Einzelgeräte haben. In der Regel handelt es sich um Bottom-Freezer-Modelle, bei denen der Gefrierbereich unten und der Kühlbereich oben liegt. Das ist praktisch, da Sie den Kühlschrank immer auf Augenhöhe haben und sich nicht bücken müssen. Der Stromverbrauch dieser Kombinationskühlschränke hängt stark von der Größe und der Energieeffizienz des jeweiligen Gerätes ab. Hoch effiziente Geräte der Klasse A+++ liegen bei einem Verbrauch von etwa 150 bis 250 kWh pro Jahr.
French-Door Kühlschränke
Diese luxuriösen Modelle kombinieren die Vorteile von Side-by-Side- und Bottom-Freezer Modellen. Sie haben oben zwei Türen für den Kühlbereich und unten eine oder zwei Gefrierschubladen. In der Regel sind diese Kühlschränke sehr geräumig. Oft haben sie ein extra Getränkefach. French-Door-Kühlschränke verbrauchen im Schnitt zwischen 300 und 500 kWh pro Jahr – allerdings nur, wenn es sich um zeitgemäße Modelle mit neuesten Standards handelt.
Einbaukühlschränke
Diese Kühlschränke sind so konzipiert, dass sie nahtlos in die Küchenmöbel integriert werden. Sie sind in sehr vielen Einbauküchen zu finden. Der Vorteil ist, dass der Kühlschrank hier die gleiche Front wie die übrigen Küchenmöbel hat und so optisch besonders gut in die Küche passt. Oft ist diese Art von Kühlschrank allerdings deutlich kleiner als freistehende Modelle. Der durchschnittliche Stromverbrauch eines Einbaukühlschranks liegt – je nach Größe und Energieeffizienzklasse – zwischen 100 und 200 kWh pro Jahr.
Mini-Kühlschränke
Diese kompakten Geräte sind ideal für kleine Wohnungen, Büros oder als Ergänzung zu größeren Kühlschränken. Aufgrund ihrer geringen Größe verbrauchen sie weniger Strom, im Durchschnitt zwischen 100 und 150 kWh pro Jahr. Hoch effiziente Modelle können sogar unter 100 kWh pro Jahr bleiben.
Wie kann ich den Stromverbrauch meines Kühlschranks reduzieren?
Natürlich ist der einfachste Weg, beim Strombedarf des Kühlschrankes zu sparen, sich einfach ein möglichst energieeffizientes Modell in der richtigen Größe anzuschaffen. Doch auch darüber hinaus gibt es noch Möglichkeiten, den Kühlschrank möglichst energieeffizient zu nutzen. Folgende Tipps möchten wir Ihnen ans Herz legen:
1. Kaufen Sie keinen unnötig großen Kühlschrank. Für einen Singlehaushalt ist ein großer Side-by-Side-Kühlschrank meistens überdimensioniert. Selbst wenn Sie für Partys oder ähnliche Anlässe einmal mehr Kühlbedarf haben, lässt sich das eventuell auch anders lösen – etwa mit einer Getränkekühlung in der Badewanne. Der Vorteil bei einem größentechnisch passenden Kühlschrank ist auch, dass kleinere Kühlschränke in der Anschaffung meistens weniger kosten.
2. Passen Sie die Nutzung Ihres Kühlschrankes an. Sie sollten möglichst nicht zu oft die Tür öffnen, da dadurch Kälteverluste erzeugt werden. Auch warme Speisen sollten Sie abkühlen lassen, bevor Sie sie in den Kühlschrank stellen – ansonsten kommt es zu zu hohen Energieverlusten. Mittlerweile gibt es für alle, die gerne öfter mal einen Blick in den Kühlschrank werfen, auch Modelle mit transparenten Türen.
3. Je wärmer es in der Umgebung des Kühlschrankes ist, desto mehr Energie benötigt er, um effizient zu kühlen. Plätze in der Sonne oder in unmittelbarer Nähe zur Heizung sind daher keine guten Standorte für einen Kühlschrank.
4. Oft stellen wir den Kühlschrank viel zu kalt ein, was eigentlich keine Vorteile mit sich bringt. Recherchieren Sie, welche Temperatur für Ihre Lieblingslebensmittel am besten ist und stellen Sie den Kühlschrank dann entsprechend ein.
5. Beim Befüllen des Kühlschranks sollten Sie ebenfalls effizient vorgehen. Grundsätzlich bedeutet das, ihn möglichst voll zu machen, da es für wenige Lebensmittel keinen Sinn ergibt, einen großen Kühlschrank anzustellen. Trotzdem muss auch eine gute Luftzirkulation gewährleistet sein.
Solarkühlschränke als Lösung für unterwegs
Für alle, die unterwegs auf gekühlte Speisen und Getränke zugreifen wollen, gibt es eine besonders effiziente Lösung: Solarkühlschränke. Ein Beispiel dafür ist der EcoFlow Glacier, der 40 Stunden kabellose Kühlung ermöglicht und mithilfe von Solarpanels aufgeladen werden kann. Da der Strom aus Sonnenlicht nicht nur umweltfreundlich, sondern auch kostenfrei ist, sind die Betriebskosten für diese Art von Kühlschrank äußerst gering. Außerdem lässt er sich ganz bequem per App steuern, sodass Sie den Ladestatus und den Energiebedarf jederzeit im Blick haben.
Wie viel Strom verbraucht mein Gefrierschrank und wie kann ich den Stromverbrauch optimieren?
Gefrierschränke gibt es nicht nur als Anhängsel zu Kühlschränken, sondern auch als eigenständige Geräte. Auch diese laufen in der Regel rund um die Uhr, damit die darin befindlichen Speisen nicht auftauen. Die Parameter für den Stromverbrauch sind im Prinzip die gleichen wie bei den Kühlschränken, das heißt, die Umgebungstemperatur, die eingestellte Temperatur und die Energieeffizienzklasse spielen eine wichtige Rolle. Auch hier sollten Sie unbedingt auf neuere Modelle setzen, um Stromverschwendung zu verhindern. Ebenso gilt: je größer der Gefrierschrank ist, desto höher ist der Energiebedarf. Bei einem großen Modell mit 300 Litern Fassungsvermögen müssen Sie mit einem Stromverbrauch von bis zu 400 kWh im Jahr rechnen.
Ein wichtiger Trick, um den Stromverbrauch des Gefrierschranks im Rahmen zu halten, ist das regelmäßige Abtauen. Dieses sorgt dafür, dass der Gefrierschrank effizient arbeiten kann und sich keine dicken Eisschichten bilden. Auch eine regelmäßige Reinigung sowie ein Überprüfen der Dichtungen können helfen, die Effizienz des Gefrierschranks über längere Zeit aufrechtzuerhalten. Wichtig ist vor allem, dass der Kondensator nicht verstopft.
Übrigens: Mittlerweile gibt es Modelle auf dem Markt, die über eine No-Frost-Funktion verfügen und so abtauen, ohne dass Sie dafür einen Finger krumm machen müssen. Je intelligenter Sie die Lebensmittel im Gefrierfach anordnen, desto seltener bzw. kürzer müssen Sie außerdem die Tür öffnen. Dies hat ebenfalls einen positiven Einfluss auf den Energieverbrauch des Kühlschranks. Auch eine Überfüllung sollte auf jeden Fall vermieden werden.