Der Fernseher ist in vielen Haushalten der Mittelpunkt des Wohnzimmers – schließlich eröffnet er uns nicht nur den Weg zu wichtigen Informationen, sondern bietet auch rund um die Uhr Unterhaltung, Ablenkung und Musik. Manche von uns haben aus diesem Grund sogar mehrere Fernseher, um auch in der Küche oder im Schlafzimmer jederzeit unser Lieblingsprogramm ansehen zu können. Was wir dabei oft vergessen, ist, dass dieses Vergnügen keineswegs umsonst ist. Schließlich benötigt ein Fernseher Strom – und davon oft eine ganze Menge. Aber wie hoch ist der Stromverbrauch eines Fernsehers eigentlich im Schnitt? Was bringt der Standby-Modus? Und wie können wir trotz Fernsehen Strom sparen? Diese und weitere Fragen beantwortet der folgende Blogartikel.
Wie viel Strom verbraucht ein Fernseher?
Vorab: Es ist nicht möglich, anzugeben, wie viel Strom ein Fernseher im Schnitt pro Stunde verbraucht, ohne zu wissen, um was für eine Art von Fernseher es sich handelt. Auch die Größe und die Einstellungen, die Sie am Fernseher wählen, spielen eine große Rolle beim Stromverbrauch. Im folgenden Text gehen wir davon aus, dass Sie über einen modernen und mittlerweile üblichen Flachbildfernseher nach neuesten Standards verfügen. Alte Modelle mit Röhren oder sehr alte Flachbildfernseher werden wir nicht mehr einbeziehen, da sie in fast keinem Haushalt mehr zu finden sind.
Auf dem Markt finden Sie mittlerweile neben LED-Fernsehern auch Weiterentwicklungen dieser Technologie, nämlich OLED- und QLED-Geräte. Bei einem LED-Fernseher können Sie von einem Stromverbrauch von ca. 50-100 Watt bei einem 40 Zoll-Gerät ausgehen. Die Weiterentwicklungen bieten zwar eine deutlich bessere Bildqualität, das schlägt sich aber auch im Stromverbrauch nieder. Hier müssen Sie durchaus mit einem Stromverbrauch zwischen 80 und 200 Watt rechnen. Alte Technologien, wie sie in Plasmafernsehern verwendet wurden, hatten mit bis zu 300 Watt einen noch höheren Stromverbrauch. Diese Art Fernseher ist mittlerweile allerdings weitestgehend vom Markt verschwunden.
Logisch ist natürlich, dass die Größe des Fernsehers einen immensen Einfluss auf den Stromverbrauch hat. Während ein 50-Zoll OLED-Fernseher also ca. 30-80 Watt verbraucht, müssen Sie bei einem großen Modell mit z. B. 65 Zoll schon von bis zu 200 Watt ausgehen. Der Verbrauch steigt also nicht proportional zur Größe, sondern liegt bei großen Modellen um ein Vielfaches höher.
Außerdem macht es einen Unterschied, wie Sie den Fernseher nutzen und einstellen. Von Ihrem Smartphone kennen Sie wahrscheinlich das Phänomen, dass der Akku umso schneller leer ist, je heller Sie das Display einstellen. Das gleiche Prinzip gilt auch für den Fernsehbildschirm. Außerdem macht natürlich auch die eingestellte Bildqualität einen großen Unterschied. Viele Fernseher haben mittlerweile auch die Einstellung „Energiesparen“, bei der die Funktionen so weit gedrosselt sind, dass Sie zwar ein gewohntes Seherlebnis haben, aber nicht unnötig Strom verbrauchen. Nicht zuletzt spielt die entscheidende Rolle schließlich die Frage, wie oft und wie lange Sie Ihren Fernseher einschalten.
Wie viel Strom verbraucht ein Fernseher im Standby?
Der Standby-Modus ist für viele von uns eine echte Alternative zum Ausschalten des Geräts – schließlich braucht der Fernseher so nach dem Einschalten auch eine kürzere Zeit, bis er wieder läuft. Trotzdem sollten wir aber nicht vergessen, dass auch ein Fernseher im Standby-Modus eben keinesfalls ausgeschaltet ist, sondern noch einiges an Strom verbraucht. Der Stromverbrauch ist allerdings gegenüber dem laufenden Betrieb deutlich gedrosselt. Moderne Fernseher verbrauchen im Standby-Modus sehr wenig Strom. Bei einem 65-Zoll-OLED-Fernseher können Sie von ca. 0,5 Watt bzw. im Jahr ca. 4,38 kWh ausgehen. Das bedeutet zusätzliche Stromkosten von wenigen Euro im Jahr.
Wie kann ich möglichst energieeffizient fernsehen?
Wie heißt es so schön: Kleinvieh macht auch Mist. Obwohl der Fernseher also nicht das energieintensivste Gerät in ihrem Haushalt ist, sollten Sie auf einen möglichst stromsparenden Betrieb achten, um unnötige Kosten und Stromverschwendung zu vermeiden. Zunächst einmal sollten Sie dafür möglichst auf energieeffiziente Geräte mit einer guten Energieeffizienzklasse setzen. Achten Sie darauf, dass Sie den Bildschirm nicht zu hell einstellen – das ist gleichzeitig oft auch besser für Ihre Augen und den Schlafrhythmus, insbesondere, wenn Sie abends fernsehen. Statt das Gerät permanent in den Standby-Modus zu schalten, sollten Sie darauf achten, es ganz auszuschalten. Dann braucht der Fernseher vielleicht ein paar Sekunden länger, um hochzufahren, Sie sparen aber gleichzeitig auch wertvollen Strom.
Eine andere Stellschraube, an der Sie drehen können, ist Ihr persönliches Nutzungsverhalten. Viele von uns neigen dazu, den Fernseher oft als Hintergrundberieselung laufen zu lassen, auch, wenn wir uns eigentlich gar nicht richtig auf das Programm konzentrieren. Auch den Ton auszuschalten aber das Bild angeschaltet zu lassen, während wir telefonieren, ist durchaus üblich. Führen Sie sich vor Augen, dass der Fernseher in diesen Situationen weiter Strom verbraucht. Ist das wirklich nötig oder können Sie den Fernseher dann nicht auch ausschalten? Hinterfragen lässt sich auch, ob jedes Familienmitglied in einem separaten Raum einzeln fernsehen sollte. Vielleicht finden Sie ja ein Fernsehprogramm, dass Ihnen allen gefällt und das Sie gemeinsam schauen können?
Stromverbrauch beim Streaming
Wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt, dass wir nicht mehr auf das laufende Fernsehprogramm angewiesen sind, sondern uns in den Mediatheken der Streaminganbieter die für uns passenden Inhalte heraussuchen können. Dabei sollten wir aber nicht vergessen, dass auch dieser Prozess eine Menge Strom kostet. Wussten Sie, dass Sie deutlich weniger Strom verbrauchen, wenn Sie Streaminginhalte auf dem Laptop oder Smartphone anstatt auf dem Fernseher konsumieren? Auch Streamingboxen und -sticks verbrauchen in geringem Umfang Strom.
Gerade beim Streaming spielt es auch eine Rolle, wie Sie die Bildqualität einstellen. Streamen Sie in Ultra-HD verbrauchen Sie nicht nur mehr Strom, sondern auch mehr Datenvolumen, was sich ebenfalls in Ihren Rechnungen widerspiegeln kann. Gerade bei älteren Inhalten haben Sie außerdem nicht unbedingt einen Mehrwert von der höchsten Streamingqualität und können ruhig die Standardeinstellung wählen.
Weitere Stromspartipps für Ihr Zuhause
Natürlich ist der Fernseher nicht der einzige Stromfresser in Ihrem Zuhause. Wer Stromsparen möchte, um den eigenen Geldbeutel zu schonen und der Umwelt etwas Gutes zu tun, sollte daher unbedingt auch bei allen anderen elektronischen Geräten auf eine effiziente Verwendung achten. Folgende Tipps können dabei helfen, Ihr Zuhause energieeffizienter zu gestalten:
- Schalten Sie grundsätzlich keine Geräte in den Standby-Modus.
- Tauschen Sie Altgeräte gegen neue Geräte mit einer guten Energieeffizienzklasse aus.
- Achten Sie auf eine korrekte Nutzung der Geräte. Lassen Sie z. B. die Kühlschranktür nicht zu lange aufstehen.
- Verwenden Sie beim Kochen einen Deckel.
- Vermeiden Sie beim Backen lange Vorheizzeiten.
- Schalten Sie das Licht aus, wenn Sie nicht im Raum sind, und setzen Sie auf Energiesparlampen.
- Bringen Sie Ihren Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Strom bei.
- Überwachsen Sie Ihre Energienutzung, wenn möglich mithilfe eines Smart Home Systems, und eliminieren Sie Geräte, die hier als Energiefresser auffallen.
- Setzen Sie auf eine eigene Solaranlage oder ein Balkonkraftwerk, mithilfe derer Sie selbst umweltfreundlich Strom erzeugen können. Insbesondere in Kombination mit einer Solarbatterie können Sie damit auch sehr gute Einspareffekte bei Ihren Stromrechnungen erzielen. Außerdem können Sie so auch jederzeit eine Notstromversorgung sicherstellen. Mehr zum Thema finden Sie hier.
Fazit
Fernsehen verbraucht Strom – wie viel hängt von der Größe und Art des Fernsehers sowie von Ihrem persönlichen Nutzungsverhalten ab. Bei einem großen Modell mit hoher Bildqualität können Sie von bis zu 200 Watt an Verbrauch ausgehen. Aus diesem Grund ist es wichtig, seinen Fernsehkonsum zu hinterfragen und das Gerät nur einzuschalten, wenn es wirklich benötigt wird. Der Standby-Modus ist dabei eine Falle, die es zu vermeiden gilt: Denn in diesem Modus ist der Fernseher nicht ausgeschaltet, sondern verbraucht weiterhin Strom.