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Auslegung des Wechselrichters bei Ost-West Anlage

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, ein Balkonkraftwerk oder eine Solaranlage zu gestalten. Längst nicht immer ist die Umsetzung der klassischen Südausrichtung möglich. Häufig erlauben es die Umstände nicht anders und es muss stattdessen eine Ost-West-Ausrichtung gewählt werden. Auch eine bessere Möglichkeit der Energienutzung kann hierfür ein Grund sein. Doch ändert sich in diesem Fall etwas an der Funktionsweise und den Komponenten eines Balkonkraftwerks? Gibt es bei einer Ost-West-Anlage in Bezug auf den Wechselrichter etwas Besonderes zu beachten? Das möchten wir in folgendem Blogartikel klären.

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Gibt es in Bezug auf den Wechselrichter Besonderheiten bei einer Ost-West-Anlage? Wie muss die Auslegung erfolgen?

Der Wechselrichter ist das Herzstück Ihrer Solaranlage, denn er wandelt den von den Solarpanels erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, den Sie im Haushalt nutzen können. Zudem regelt er auch die Spannung und sorgt so für die Sicherheit Ihrer Anlage. Diese Funktion ist erst einmal bei jeder Ausrichtung gleich. Bei einer Ost-West-Ausrichtung gibt es allerdings einige Besonderheiten, die auch bei der Auslegung des Wechselrichters entstehen. Schauen wir uns die Situation einmal genauer an:

In einer typischen Solaranlage mit Südausrichtung gibt es meist einen gleichmäßigen Stromfluss über den Tag, da die Panels dabei kontinuierlich Sonnenlicht absorbieren können. Bei einer Ost-West-Ausrichtung jedoch sieht das etwas anders aus. Hier teilen sich die Panels auf zwei unterschiedlichen Seiten des Daches auf – die Sonnenstrahlen treffen also zu unterschiedlichen Tageszeiten auf die Oberfläche der Panels. Morgens, wenn die Sonne aufgeht, erzeugen die Panels auf der Ostseite viel Strom, am Nachmittag ist es umgekehrt. Das stellt besondere Anforderungen an die Leistung des Wechselrichters! Damit Ihre Solaranlage bei dieser ungleichmäßigen Stromproduktion effizient arbeitet, sollten Sie einen Wechselrichter verwenden, der über mehrere MPP-Tracker (Maximum Power Point Tracker) verfügt, die an die einzelnen Panels bzw. Strings angeschlossen werden. Diese Tracker sorgen dafür, dass die unterschiedlichen Strings unabhängig voneinander arbeiten können und so die maximale Leistung aus dem Sonnenlicht herausholen. Ein Wechselrichter mit nur einem MPP-Tracker würde die Leistung eines Strangs drosseln, um die des anderen zu optimieren, was zu erheblichen Ertragsverlusten führen würde.

Auch die Größe des Wechselrichters ist bei einer Ost-West-Ausrichtung anders. Bei einer Ost-West-Ausrichtung verteilt sich die Stromproduktion nämlich auf die Morgen- und Abendstunden, was bedeutet, dass die Spitzenleistung in den Mittagsstunden viel niedriger ist als bei einer Südausrichtung. Dadurch kann ein etwas kleiner dimensionierter Wechselrichter ausreichend sein. Im Vergleich zu einer Südausrichtung können Sie bei der Ost-West-Ausrichtung durch den kleineren Wechselrichter also auch Kosten sparen!

Welche Gründe sprechen dafür, eine Solaranlage oder ein Balkonkraftwerk als Ost-West-Anlage zu montieren?

Eigentlich haben wir ja alle im Hinterkopf, dass eine Südausrichtung optimal für eine Solaranlage ist. Es gibt aber Gründe, die dafür sprechen – und eine Ost-West-Ausrichtung ist auch gar nicht so ungewöhnlich, wie manche von uns vielleicht denken. Insbesondere im Hinblick auf die Erhöhung des Eigenverbrauchs kann eine Ost-West-Ausrichtung manchmal sogar sinnvoller sein.

Ein wichtiger Vorteil der Ost-West-Ausrichtung ist die gleichmäßige Verteilung der Stromproduktion über den Tag. Während eine Südanlage ihre maximale Leistung zur Mittagszeit erreicht, verteilt eine Ost-West-Anlage die Stromerzeugung auf die Morgen- und Nachmittagsstunden. Das ist besonders vorteilhaft, wenn Sie den erzeugten Solarstrom selbst nutzen möchten – denn wer von uns ist schon mittags zuhause? Klassischerweise ist der Stromverbrauch in den Morgen- und Abendstunden am höchsten. Wer hier nicht auf eine Speicherlösung setzen möchte, ist also mit der Ost-West-Ausrichtung gut beraten. Auch hinsichtlich der Belastung des Stromnetzes bietet die Ost-West-Ausrichtung übrigens Vorteile: Da die Stromproduktion gleichmäßiger verteilt ist, kommt es zu weniger Spitzenlasten, was die Netzstabilität erhöht.

Häufig sind aber auch ganz praktische Gründe ausschlaggebend: Nicht alle Dächer sind ideal nach Süden ausgerichtet. In vielen Fällen ist die Installation von Solarpanels nur auf Ost- und Westseiten möglich, das gilt insbesondere für Satteldächer, die in die „falsche“ Richtung zeigen.

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Welche Art von Wechselrichter eignet sich am besten für eine Ost-West-Anlage?

Es gibt unterschiedliche Arten von Wechselrichtern – und Sie sollten gerade bei einer Ost-West-Anlage besonders darauf achten, ein passendes und leistungsstarkes Modell zu wählen.

Ein Wechselrichter mit mehreren MPP-Trackern (Maximum Power Point Tracker) ist – wie wir bereits erwähnt haben – für eine Ost-West-Anlage perfekt. Diese Tracker sorgen dafür, dass die Solarpanels, die nach Osten und Westen ausgerichtet sind, jeweils optimal arbeiten, ohne dass es zu Leistungsverlusten kommt, die den Gesamtertrag der Anlage mindern. Am besten wählen Sie einen Multi-String-Wechselrichter, der die Panels in mehreren Strings anordnet. So lässt sich das Maximum an Leistung aus der Anlage herausholen.

Für kleinere Solaranlagen, z. B. Balkonkraftwerke, können Mikrowechselrichter eine gute Wahl sein. Diese werden direkt an den Panels installiert und optimieren den Ertrag jedes Panels individuell. Dies ist bei einer Ost-West-Ausrichtung besonders vorteilhaft, da die Panels unterschiedlich stark und zu verschiedenen Zeiten von der Sonne bestrahlt werden.

Ist bei einer Ost-West-Anlage die Amortisationszeit länger?

Tatsächlich lässt sich nicht pauschal beantworten, ob die Amortisationszeit bei einer Ost-West-Ausrichtung einer Solaranlage länger ausfällt. Das liegt daran, dass die Amortisationszeit von ganz unterschiedlichen Punkten bestimmt wird, zum Beispiel der Ausrichtung der Panels, der Höhe der anfänglichen Investitionskosten, der Höhe des Eigenverbrauchs und den erzielten Erträgen.

Grundsätzlich erzielen Solaranlagen mit Südausrichtung im Schnitt höhere Erträge, da sie die maximale Sonneneinstrahlung in den Mittagsstunden voll ausnutzen können. Dies führt zu einer kürzeren Amortisationszeit, da die Anlage schneller mehr Energie erzeugt und somit schneller Kosten deckt. Bei einer Ost-West-Ausrichtung liegt der Gesamtertrag  etwa 10 bis 20 Prozent niedriger..

Doch ganz so einfach ist es nicht: Eine Ost-West-Ausrichtung bietet den Vorteil einer gleichmäßigen Verteilung der Stromerzeugung über den Tag. Dies führt dazu, dass der erzeugte Strom besser in den Zeiten genutzt wird, in denen der Bedarf im Haushalt am höchsten ist – also morgens und abends. Dies kann den Eigenverbrauch erheblich steigern, was wiederum die Kosten für zugekauften Strom reduziert. Da die Strompreise in der Regel höher sind als die Einspeisevergütung, kann ein höherer Eigenverbrauch die Wirtschaftlichkeit der Anlage deutlich verbessern.

Tipps für die besonders effiziente Nutzung Ihrer Ost-West-Anlage

Damit Sie das volle Potenzial Ihrer Ost-West-Anlage ausschöpfen, sollten Sie unbedingt folgende Strategien beherzigen:

  • Passen Sie Ihren Stromverbrauch an die Zeiten an, in denen Ihre Anlage am meisten Strom produziert.
  • Lassen Sie sich bei der Wahl des Standorts und der Solarprodukte von Profis beraten.
  • Warten und reinigen Sie die Anlage regelmäßig.
  • Achten Sie darauf, dass es keine Probleme mit Verschattung gibt.
  • Dimensionieren Sie die Anlage in der richtigen Größe, auch hier sollten Sie sich von Fachleuten unterstützen lassen.
  • Überwachen Sie die Anlage und setzen Sie dafür auf eine praktische App-Steuerung, wie Sie in den Produkten von EcoFlow-zu finden ist.

Eine Solarbatterie als Gamechanger

Es gibt noch eine weitere Möglichkeit, eine Anlage auch mit Ost-West-Ausrichtung optimal zu nutzen: Eine Solarbatterie kann dabei ein richtiger Gamechanger sein. Mit dieser Speichervorrichtung können Sie den erzeugten Solarstrom so lange speichern, bis Sie ihn wirklich benötigen. Das heißt, Sie können auch dann selbst produzierten Strom nutzen, wenn die Anlage gerade gar nicht arbeitet – zum Beispiel nachts und bei schlechtem Wetter. Eine solche Solarbatterie bietet zudem auch den Vorteil, dass sie in den meisten Fällen als Notstromaggregat genutzt werden kann.

Praktische Allroundlösungen wie z.B. der EcoFlow PowerOcean heben Ihre Energieversorgung noch einmal auf eine ganz neue Stufe. Dieses System findet für Sie automatisch die perfekte Balance zwischen Netzeinspeisung, Direktnutzung und Speicherung des erzeugten Stroms. Damit können Sie Ihren Eigenverbrauch noch einmal deutlich erhöhen, was sie in Kosteneinsparungen und einer kürzeren Amortisationszeit niederschlägt.

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EcoFlow ist ein Unternehmen für tragbare Strom- und erneuerbare Energielösungen. Seit der Gründung im Jahr 2017, hat EcoFlow seinen Kunden in über 85 Märkten, mit seinen DELTA- und RIVER-Produktlinien, von tragbaren Kraftwerken zu umweltfreundlichem Zubehör, sorgenfreie Energie geboten.
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