Sie sind ein altbekanntes Leid – jährlich steigende Strompreise. Jedes Jahr aufs Neue warten die Menschen auf die neuen Strompreise, wagen es zu hoffen, nur um dann doch wieder durch eine Preiserhöhung enttäuscht zu werden. Und auch 2025 müssen sich Stromkunden auf höhere Kosten einstellen. Nur wie hoch die Preissteigerungen ausfallen würden, war bisher nicht bekannt. Inzwischen gibt es aber die Antwort auf die Frage: Was kostet 1 kWh Strom 2025.
Preise für Strom steigen 2025
Für Stromkunden wird es ab dem kommenden Jahr teurer: Die Gebühr für die Nutzung des Übertragungsnetzes (Netznutzungsentgelt), über das der Strom in die Haushalte gelangt, wird steigen. Die vier großen Übertragungsnetzbetreiber Deutschlands, 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW, haben Anfang Oktober angekündigt, die gestiegenen Kosten auf Verbraucher umzulegen. Konkret sprechen sie von einer Erhöhung um 3,4 %.
2025 fast 40 Cent für 1 kWh Strom
Zwar sind die Preise in den vergangenen Jahren nach dem enormen Anstieg von 2021 auf 2022 – bedingt durch den Krieg in der Ukraine – wieder gesunken, bleiben aber dennoch auf hohem Niveau. Während 2020 für 4.000 kWh Strom im Schnitt 1.173 Euro fällig wurden, liegt dieser Preis 2024 bei 1.495 Euro.
Damit lag der Preis für 1 kWh in diesem Jahr bei knapp 37 Cent. Geht man von der geplanten Erhöhung von 3,4 % aus, lässt sich die Antwort auf die Frage „Was kostet 1 kWh Strom 2025“ leicht ermitteln. 39 Cent werden für 1 kWh Strom im nächsten Jahr fällig.
Ausbau des Netzes treibt die Kosten in die Höhe
Als wesentlichen Grund für den Anstieg führen die Netzbetreiber die gestiegenen Kosten für das sogenannte Engpassmanagement, mit dem Überlastungen der Leitungen vermieden werden können. Auch der Ausbau des Stromnetzes treibt die Kosten in die Höhe.
Dieser Ausbau und die damit verbundenen Investitionen sind aber notwendig, um das Netz zukunftssicher zu machen. Insbesondere der Aus- und Umbau des Netzes für eine klimaneutrale Energieversorgung ist dabei ein großer Kostenpunkt.
Regional sinkende Strompreise in Nord- und Nordostdeutschland
Fest steht aber auch: Die Kosten für den nötigen Netzausbau im Zuge des Ausbaus der Erneuerbaren Energien sollen ab dem kommenden Jahr regional besser verteilt werden. Derzeit tragen die Bürger, die in Regionen mit viel erneuerbarem Strom leben, fast alle Kosten für die Energiewende. Indem die Kosten auf alle Verbraucher deutschlandweit umgelegt werden, sollen Menschen in Regionen mit viel Wind- oder Solaranlagen bei den Stromkosten entlastet werden. Das kann dazu führen, dass in manchen Regionen die Strompreise sogar sinken.
Als die Bundesnetzagentur ihre Pläne erstmals vorgestellt hatte, ging sie davon aus, dass dies vor allem Brandenburg, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt betreffen würde. Nordrhein-Westfalen oder Bayern müssen gleichzeitig mit steigenden Gebühren rechnen. Konkrete Fakten gibt es aber Stand heute noch nicht.
So setzt sich der Strompreis zusammen
Der Strompreis in Deutschland setzt sich aus einer Vielzahl von Kostenfaktoren zusammen.
- Energiebeschaffung: 42,5 %
- Netznutzungsentgelte: 28 %
- Umsatzsteuer: 16 %
- Stromsteuer: 5,5 %
- Konzessionsabgabe: 4,5 %
- Diverse Umlagegebühren: 3,6 %
Die Beschaffung der Energie macht den größten Anteil aus. Noch immer wird ein signifikanter Teil des Stroms in Deutschland aus fossilen Energien wie Öl oder Gas gewonnen. Diese sind teurer als etwa erneuerbare Energie. Für diese fehlen aber aktuell noch die Kapazitäten, was Investitionen erfordert.
Diese wirken sich aber, wie bereits erwähnt, negativ auf die Preise aus. Allerdings befindet sich Deutschland hier auf dem richtigen Weg: Der Ökostrom-Anteil in Deutschland hat im ersten Quartal 2024 einen Rekordwert erreicht. 58,4 % der 121,5 Milliarden Kilowattstunden des hierzulande erzeugten Stroms stammten aus erneuerbaren Quellen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Stromanbieter vergleichen und Geld sparen
Aber auch, wenn die Strompreise weiter auf einem hohen Niveau bleiben, gibt es Möglichkeiten zu sparen: Ein Wechsel des Stromanbieters kann dazu führen, dass Sie weniger Geld für Energie in die Hand nehmen müssen. Und das nicht zu knapp. Die Strompreise für Neukunden liegen aktuell teilweise bei rund 23 Cent pro kWh brutto. Dieser durchschnittliche Strompreis bezieht sich ebenfalls wieder auf einen Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.000 kWh.
Eine weitere Möglichkeit ist alte Elektrogeräte zu erneuern oder Balkonkraftwerke einzusetzen. Insbesondere Kühlschränke oder Waschmaschinen sind heute um ein Vielfaches effizienter als noch vor wenigen Jahren. Ein modernes Gerät der besten Energieeffizienzklasse verbraucht im Vergleich zu seinen Vorgängern bis zu 50 % weniger Strom. So lassen sich pro Jahr bis zu 100 Euro sparen.
Also auch, wenn die Stromkosten weiter hoch bleiben und die Antwort auf die Frage „Was kostet 1 kWh Strom 2025“ die meisten Menschen nicht erfreuen wird, gibt es Grund zur Hoffnung. Durch die aktuellen Investitionen sollten mittelfristig die Preise sinken. Durch einen Wechsel des Stromanbieters oder einen Austausch alter Geräte haben Sie sogar die Möglichkeit, Stromkosten zu sparen. Wenn Sie im Norden oder Nordosten des Landes wohnen, können Sie sich zudem durch eine bessere Verteilung der Kosten für den Ausbau erneuerbarer Energien berechtigte Hoffnung auf niedrigere Strompreise 2025 machen.