Jeden Tag gibt es neue Hiobsbotschaften in den Nachrichten: Ob Klimawandel, Strompreise oder Energiesicherheit – es kehrt keine Ruhe ein. Das bedeutet für uns aber nicht, dass wir den Kopf in den Sand stecken müssen. In unserem EcoFlow-Blog geben wir Ihnen immer wieder Tipps an die Hand, mithilfe derer Sie auf eine autonome und nachhaltige Stromversorgung durch Solarpanels umsteigen können. Dabei kann es sinnvoll sein, jede Ecke Ihres Zuhauses für die Stromerzeugung zu nutzen. Nachdem wir uns in einem Blogartikel bereits dem Thema Solar-Terrassendach gewidmet haben, soll es heute darum gehen, wie Sie auch Vordächer in leistungsstarke Solaranlagen umwandeln können.
Kann man ein Solar-Vordach wirklich Schritt-für-Schritt selber bauen?
Ja, Sie können ein Solar-Vordach grundsätzlich selbst bauen, wenn Sie über das notwendige handwerkliche Geschick und grundlegende Kenntnisse im Bereich der Elektrotechnik verfügen. Ein Solar-Vordach funktioniert ähnlich wie ein herkömmliches Vordach – es schützt also die darunterliegende Fläche z. B. vor Regen. Das ist praktisch, denn so müssen Sie die Tür nicht mitten im Regen aufschließen oder können kurz frische Luft schnappen, ohne nass zu werden.
Die Solar-Variante bietet jedoch noch einen zusätzlichen Vorteil: Hier wird Strom aus Sonnenlicht gewonnen. Anstatt traditionelle Materialien wie Glas oder Holz zu verwenden, werden transparente Solarpanels als Dachoberfläche eingesetzt oder Panels auf dem Vordach montiert. Diese Panels werden miteinander verkabelt und an einen Wechselrichter angeschlossen, der den erzeugten Strom entweder im Haushalt nutzbar macht oder ins Stromnetz einspeist.
Ein selbstgebautes Solar-Vordach lohnt sich heutzutage häufig, denn Sie können damit Stromeinsparungen erzielen und einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Wichtig ist jedoch, dass Sie das Solarprojekt vernünftig planen, um eine sichere und zuverlässige Stromerzeugung sicherzustellen. Dafür haben wir Ihnen im Folgenden eine Step-by-Step-Anleitung erstellt.
Solar-Vordach selber bauen – eine Step-by-Step-Anleitung
1. Die Planung
Wie Sie bei der Planung vorgehen müssen, hängt auch davon ab, ob Sie bereits eine Vordachkonstruktion haben und ob Sie transparente Panels montieren oder ein bestehendes Vordach mit Solarpanels ausstatten möchten. Beginnen müssen Sie in allen Fällen mit der Flächenkalkulation: Messen Sie die Fläche Ihres geplanten Vordaches und berechnen Sie, wie viele Solarmodule Sie dafür benötigen. Achten Sie darauf, dass die Module zwischen die vorhandenen Streben passen, wenn schon ein Gerüst da ist. Manchmal lassen sich die Streben auch verschieben, dann sind Sie besonders flexibel.
In einem zweiten Schritt besorgen Sie die erforderlichen Materialien, also Solarpanels, Wechselrichter, Verkabelung, Silikon für die Abdichtung und Befestigungsmaterial. Achtung: Überprüfen Sie, ob Sie für Ihr Projekt eine Baugenehmigung benötigen. Die Bestimmungen können je nach Wohnort sehr unterschiedlich sein – am besten fragen Sie bei Ihrer zuständigen Baubehörde nach.
2. Montage oder Anpassung des Vordach-Gerüsts
Besonders einfach lässt sich Ihr Projekt umsetzen, wenn Sie bereits über eine Grundkonstruktion verfügen, auf der nur die Panels angebracht werden müssen. Ansonsten müssen Sie das Grundgerüst selbst errichten. Dazu eignen sich stabile und wetterfeste Materialien wie Metall oder Holz. Achten Sie darauf, dass die Struktur robust genug ist, um das Gewicht der Solarpanels zu tragen. Außerdem muss das Dach so an der Fassade befestigt werden, dass es auch stürmischem Wetter standhält.
Passen Sie die Dachstreben an die Größe der Solarpanels an. Gegebenenfalls müssen bestehende Aufhängungen bei einem bestehenden Vordach verschoben oder angepasst werden. Nun können Sie die Panels auf das Gerüst setzen und an den Streben befestigen. Achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung und eine stabile Befestigung. Es gibt verschiedene Befestigungsmöglichkeiten. Dazu können Sie sich am besten in Ihrem Baumarkt beraten lassen.
Und Achtung: Ein Vordach ist sinnlos, wenn es nicht wasserdicht ist! Deshalb müssen Sie die Fugen zwischen den Modulen mit Silikon abdichten, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.
3. Elektrischer Anschluss
Verlegen Sie nach der sicheren Montage die Kabel zwischen den Solarpanels und führen Sie diese zum Wechselrichter. Am besten nutzen Sie Kabelkanäle, um eine ordentliche, sichere Installation zu gewährleisten. Auch optisch ist das viel schöner als freiliegende Kabel. Achten Sie unbedingt darauf, dass alle Verbindungen sicher und fest sind.
4. Eigenen Strom erzeugen
Jetzt kann es mit der Stromerzeugung schon losgehen. Überprüfen Sie vorher aber alle Verbindungen und Befestigungen auf Sicherheit und Funktionalität. Anschließend schalten Sie das System ein. Wenn möglich, überwachen Sie die Stromerzeugung mithilfe einer App. So können Sie erkennen, ob Ihr Solar-Vordach gut arbeitet. Wenn die Panels nicht die gewünschte Leistung erbringen, kann es sein, dass Sie bei der Installation einen Fehler gemacht haben oder die Panels von Schatten oder Schmutz beeinträchtigt werden. In diesem Fall sollten Sie sich fachmännische Hilfe suchen.
Welche Vorteile hat ein Solar-Vordach?
Ein Solar-Vordach bietet Ihnen mehrere Vorteile. Zuerst steigen Sie damit auf den Zug der nachhaltigen Energieerzeugung auf und nutzen eine Stromerzeugungstechnologie der Zukunft. Damit sorgen Sie dafür, dass wir unseren Kindern und Enkelkindern hoffentlich eine lebenswerte Erde hinterlassen oder die Gefahren des Klimawandels ein Stück weit eindämmen. Gleichzeitig können Sie sich mit dem selbst erzeugten Strom ein Stück weit selbst versorgen. So müssen Sie weniger Strom von Ihrem Netzbetreiber einkaufen und können damit einiges an Geld sparen. Sie werden unabhängiger von Strompreiserhöhungen. Wenn Sie Ihr Solardach mit einer leistungsstarken Solarbatterie ausrüsten, können Sie es zudem auch als Notstromaggregat nutzen und so Stromausfälle überstehen.
Neben den Vorteilen der Stromerzeugung bekommen Sie natürlich auch die klassischen Vorteile eines Vordachs. Sie haben eine regengeschützte Fläche direkt vor der Haus- oder Gartentür, die Sie auf unterschiedlichste Arten nutzen können. Gerade moderne, transparente Solarpanels sehen optisch häufig sehr ansprechend aus und tragen zur Wertsteigerung Ihrer Immobilie bei.
Worauf muss ich bei meinem Solar-Vordach achten?
Wie jede Solaranlage und jedes Balkonkraftwerk müssen auch die Panels bei einem Solar-Vordach perfekt montiert sein. Beobachten Sie den Sonnenverlauf, um sicherzustellen, dass die Solarmodule möglichst wenig Verschattung ausgesetzt sind. Positionieren Sie die Module optimal zur Sonne – ideal ist eine Ausrichtung nach Süden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob sich Ihre Tür für ein solches Vordach eignet, konsultieren Sie vor der Anschaffung am besten Experten zum Thema.
Vermeiden Sie es möglichst, alle Module in Reihe zu schalten – denn dann haben Ausfälle an einem Panel Auswirkungen auf das ganze Dach. Gruppieren Sie die Panels stattdessen in Strings, um den Einfluss von Verschattung zu minimieren. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Struktur des Vordachs stabil und wind- und wetterfest ist. Um das langfristig zu gewährleisten, sollten Sie die Befestigungen öfter einmal kontrollieren, vor allem nach schweren Unwettern.
Stellen Sie sicher, dass die elektrische Verkabelung sicher und nach den geltenden Normen durchgeführt wird. Wenn Elektrotechnik nicht Ihr Steckenpferd ist, sollten Sie lieber einen Fachmann hinzuziehen, denn für Ungeübte können sich beim Anschluss der Panels Gefahren ergeben.
Lesen Sie die Betriebsanleitung Ihres Panels gründlich und führen Sie regelmäßig eine Wartung durch. Gerade Vordächer verschmutzen oft schnell. Hier kann eine sanfte Reinigung mit einem Wasserstrahl Abhilfe schaffen und dafür sorgen, dass Ihre Panels optimal funktionieren.
Wer ein Solar-Vordach selbst bauen kann – und wer nicht
Sie sehen also: Ein Solar-Vordach hat viele Vorteile, wenn es vernünftig geplant und montiert wurde. Wichtig ist, dass Sie als Hobby-Handwerker Ihre Fähigkeiten nicht überschätzen. Wenn Sie sich unsicher sind, sollten Sie immer Experten zurate ziehen. Es bringt nichts, wenn durch Ihre Unwissenheit Schäden an den gerade erstandenen Panels entstehen – dann zahlen Sie am Ende nur drauf. Wenn Sie aber schon einige ähnliche Bauprojekte erfolgreich durchgeführt haben und sich mit der Technik auskennen, spricht nichts gegen das Selbstbauen eines Solar-Vordachs.