Wer eine Solaranlage plant, darf bei der Kostenplanung nicht aus den Augen verlieren, dass die Anschaffungskosten deutlich über die Preise für Solarpanels, Montagesysteme und gegebenenfalls eine Solarbatterie hinausgehen. Auch die Montage Ihrer Solarpanels inkl. Aufstellung eines Gerüsts (wenn nötig) verursacht Kosten, da Sie hierfür qualifizierte Handwerker beauftragen müssen.
Die Frage ist aber: Müssen Sie die Handwerkerkosten wirklich vollständig selbst tragen? Wie hoch sind diese und gibt es eventuell sogar eine Möglichkeit, sie von der Steuer abzusetzen?

Kann man die Handwerkerleistung bei einer PV-Anlage im Jahr 2025 von der Steuer absetzen?
Beginnen wir direkt mit der guten Nachricht: Ja, Sie können im Jahr 2025 auf jeden Fall Handwerkerkosten steuerlich geltend machen, wenn Sie eine PV-Anlage installieren oder montieren lassen. Das geht zunächst erst einmal im Rahmen des § 35a EstG. Dieser Paragraph besagt, dass jeder Haushalt 20 % seiner Lohn-, Fahrt- und Maschinenkosten für Handwerker im Jahr von der Steuer absetzen kann, maximal allerdings 1200 Euro im Jahr.
Damit können Sie Ihre Steuerlast drücken und bekommen mit der nächsten Steuer einen Teil Ihrer Investition in Handwerker zurück.
Wichtig ist aber: Sie können nur Kosten geltend machen, für die Sie keine anderen Förderungen erhalten haben. Deshalb sollten Sie unbedingt vorab durchkalkulieren lassen, ob sich Förderungen für Sie lohnen oder sich Rat bei einer Steuerberatung holen. Der Fall der unerlaubten Doppelförderung ist aber nicht gegeben, wenn Sie nur vom Wegfall der Mehrwertsteuer auf Solarprodukte profitiert haben.
Wie muss ich vorgehen, um die Handwerkerkosten für meine PV-Anlage 2025 von der Steuer abzusetzen?
Grundsätzlich müssen Sie beim Absetzen Ihrer Handwerkerkosten von der Steuer nicht anders vorgehen, als wenn Sie andere Summen in Ihre Steuererklärung einfließen lassen wollen. Für den Prozess brauchen Sie im Grunde genommen nur die Rechnung der Handwerker. Da Materialkosten nicht absetzbar sind, sollten diese zur besseren Übersicht separat auf der Rechnung ausgewiesen werden.
Je detaillierter die Rechnung ist, desto besser! Können Sie der Rechnung die Handwerkerkosten klar entnehmen, können Sie diese ganz einfach in der Anlage für haushaltsnahe Aufwendungen angeben. Die Rechnung sollten Sie unbedingt aufbewahren. Zudem benötigen Sie zwingend einen Zahlungsnachweis, wobei die Zahlung keinesfalls in bar erfolgt sein sollte.
Kann ich noch andere Kosten für meine PV-Anlage von der Steuer absetzen?
Tatsächlich gibt es noch andere Möglichkeiten, Ihre PV-Anlage von der Steuer abzusetzen.
Die Anschaffungskosten Ihrer PV-Anlage können Sie beispielsweise über die lineare Abschreibung über viele Jahre in Ihre Steuererklärung einbringen. Dabei werden die Kosten gleichmäßig über eine Nutzungsdauer von 20 Jahren verteilt, sodass jährlich 5 % abgeschrieben werden können. Das heißt: Bei Anschaffungskosten von 10.000 Euro können Sie jährlich 500 Euro als Betriebsausgaben absetzen.
Auch laufende Kosten sind in vielen Fällen absetzbar. Das gilt z. B. für Handwerkerkosten bei Wartungen und Reparaturen und Versicherungskosten für Ihre PV-Anlage. Wenn Sie Ihre Anlage z. B. über einen Kredit der KfW finanziert haben, können Sie die damit einhergehenden Zinsen ebenfalls von der Steuer absetzen.
Übrigens: Einnahmen aus dem Betrieb von PV-Anlagen unter 30 kWp sind seit 2023 bei Einfamilienhäusern von der Einkommenssteuer befreit. Nutzen Sie diesen Vorteil, können die mit der Anlage verbundenen Kosten jedoch nicht steuerlich abgesetzt werden. |

Wie halte ich die Handwerkerkosten für meine Solaranlage möglichst niedrig?
Wer nicht nur darauf zählen will, dass er mit seiner Steuererklärung einiges an Handwerkerkosten zurückbekommt, sondern auch Wert auf Sparen direkt von Anfang an legt, sollte unsere folgenden Tipps ausprobieren:
1. Mehrere Angebote einholen | Vergleichen Sie unbedingt unterschiedliche Kostenvoranschläge von qualifizierten Handwerksbetrieben, nur so finden Sie den besten Preis. |
2. Detaillierte Planung und Beratung | Eine sorgfältige Vorplanung und professionelle Beratung verhindern teure Nacharbeiten und unerwartete Zusatzkosten. Lassen Sie auf jeden Fall eine professionelle Kosten-Nutzen-Analyse erstellen. |
3. Standardlösungen verwenden | Nutzen Sie standardisierte Komponenten von renommierten Herstellern, um den Montageaufwand und damit verbundene Kosten zu reduzieren. So lässt sich die Anlage später auch leichter skalieren. |
4. Fördermittel nutzen | Informieren Sie sich über staatliche Zuschüsse und Förderprogramme, die die Gesamtkosten der Solaranlage senken können und auch für Handwerkerkosten gelten. |
5. Selbst mitarbeiten | Wenn Sie es können, erledigen Sie möglichst viele Arbeitsschritte alleine. Für Menschen mit technischem Vorwissen ist es oft gar nicht so schwer, einige Schritte bei der Planung und Installation selbst zu übernehmen, |
6. Flexible Terminplanung | Planen Sie den Einbau möglichst außerhalb der Hauptsaison, um von niedrigeren Handwerkerpreisen zu profitieren. |
Benötige ich für Reparaturen und Wartung einer Solaranlage Handwerker? Sind diese Kosten ebenfalls absetzbar?
Wenn Sie sich selbst ein wenig auskennen, können Sie zwar einige kleinere Reparaturen selbst durchführen, bei komplexen Problemen und Arbeiten in großer Höhe würden wir aber davon abraten. Gleiches gilt für die Wartung von Photovoltaikanlagen. Hier ist es auch für den Versicherungsschutz wichtig, dass die Wartungsarbeiten von kompetenten Fachleuten übernommen werden.
Ob Sie die Kosten von der Steuer absetzen können, hängt davon ab, ob Sie Ihre jährliche Pauschale für haushaltsnahe Dienstleistungen noch nicht ausgereizt haben. Bei betrieblich genutzten Anlagen ist das Absetzen meist noch einfacher.