Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie Ihre Solarmodule auch im Winter eine optimale Leistung erzielen? Schließlich bekommen die Module zu dieser Jahreszeit deutlich weniger Sonnenlicht ab, das in Strom umgewandelt werden kann. Lassen Sie sich dennoch effizient nutzen – zum Beispiel, indem der Einfallswinkel angepasst wird? Mit dieser Frage wollen wir uns im folgenden Blogartikel beschäftigen. Außerdem geben wir Ihnen einige Tipps an die Hand, wie Sie auch im Winter problemlos Solarenergie nutzen können.
Sind die perfekten Winkel für Photovoltaikmodule im Sommer und Winter unterschiedlich? Was ist ein optimaler Winkel für Solarmodule im Winter und was bedeutet überhaupt Winkel in diesem Zusammenhang?
Jedes Kind weiß: Die Sonne steht im Sommer und Winter zu sehr unterschiedlichen Zeiten und in verschiedenen Höhen am Himmel – und generell ist die Anzahl der Sonnenstunden im Winter deutlich niedriger. Das hat auch Auswirkungen auf die Arbeit Ihrer Solaranlage und sorgt dafür, dass Sie für einen reibungslosen Betrieb im Winter ein paar Dinge umstellen sollten. Insbesondere der Einfallswinkel sollte möglichst angepasst werden. Doch was ist das überhaupt? Der Einfallswinkel ist der Winkel, in dem Sonnenstrahlen auf die Solarpanels treffen – üblich ist in unseren Breitengraden ein Einfallswinkel von ca. 30 Grad. Um das Maximum an Strom erzeugen zu können, sollten die Solarmodule möglichst senkrecht zur Sonne ausgerichtet sein, um die direkte Strahlung effektiv einzufangen.
Im Sommer steht die Sonne höher am Himmel, und ein flacherer Winkel ist optimal. Im Winter, wenn die Sonne wesentlich tiefer steht, kann der Winkel steiler sein – bis zu 60 Grad können passend sein, um möglichst viel Sonnenschein zu absorbieren. Das hat auch mit der sogenannten Globalstrahlung zu tun, die sich aus direkter und diffuser Strahlung zusammensetzt. Im Winter dominiert die diffuse Strahlung aufgrund des tieferen Sonnenstands und der vielen Wolken. Je steiler der Einfallswinkel ist, desto mehr diffuse Strahlung kann in Strom umgewandelt werden.
Bei einer fest montierten Solaranlage ist es allerdings gar nicht so leicht, immer den perfekten Winkel zu erwischen. Der Wechsel zwischen Sommer und Winter kann durch eine verstellbare Halterung erleichtert werden, z. B. durch einen Solartracker von EcoFlow. So können Sie die Panels je nach Jahreszeit optimal ausrichten – und sogar über den Tagesverlauf passen diese Systeme die Ausrichtung der Panels immer wieder an den Sonnenstand an. Falls Ihre Anlage fest installiert ist und eine Solarnachführung nicht möglich ist, ist eine mittlere Neigung von 35 bis 40 Grad aber ein guter Kompromiss, um über das ganze Jahr hinweg solide Erträge zu erzielen. Auch die Ausrichtung, Pflege und Wartung der Panels spielt bei der Stromerzeugung eine wichtige Rolle.
Ist der perfekte Neigungswinkel für PV-Module im Winter bei jeder Anlage gleich? Wovon hängt er ab?
Obwohl ein steilerer Winkel im Winter generell als optimal gilt, hängt der genaue Neigungswinkel von den besonderen Eigenschaften der jeweiligen Anlage ab. Dabei ist es besonders wichtig, wo Ihr Haus liegt. In nördlichen Gebieten, etwa in Schleswig-Holstein, steht die Sonne im Winter besonders tief, sodass ein besonders steiler Winkel von über 60 Grad tatsächlich sinnvoll sein kann. In den südlicheren Regionen Deutschlands reicht meistens ein etwas flacherer Winkel aus.
Außerdem spielt es eine Rolle, wie Ihr Dach aussieht. Wenn Sie ein Flachdach haben, können Sie den Winkel durch spezielle Halterungen jederzeit optimal anpassen – das ist also besonders praktisch. Die meisten von uns haben aber eher ein Satteldach. Dabei sind Sie durch die Dachneigung eingeschränkter. Hier kann es notwendig sein, die Panels in einem festgelegten Winkel zu installieren, der nicht immer ideal zu jeder Jahreszeit passt. Auch die Art der Solarpanels macht einen Unterschied. Herkömmliche mono- und polykristalline Module arbeiten effizient, wenn sie möglichst senkrecht zur Sonne stehen. Es gibt jedoch spezielle Module, wie die bifazialen Module, die sowohl direktes als auch diffuses Licht von beiden Seiten nutzen können. Sie sind weniger stark auf einen bestimmten Winkel angewiesen und liefern auch bei diffuser Strahlung oder im Winter gute Ergebnisse.
Welche Ausrichtung der PV-Module ist in Deutschland im Winter ideal?
Die Ausrichtung Ihrer Solaranlage spielt insbesondere im Winter eine entscheidende Rolle, da die Sonne dann wesentlich tiefer am Himmel steht, und mindestens genauso wichtig wie der Einfallswinkel. In Deutschland gilt eine Ausrichtung nach Süden generell als optimal, da hier die Anzahl der Sonnenstunden am höchsten ist. Die Sonne wandert von Osten nach Westen und steht dabei mittags im Süden am höchsten – deshalb können Sie auch davon ausgehen, dass bei einer Südausrichtung mittags am meisten Strom generiert wird.
Es gibt aber auch eine Alternative: Wenn Sie in einem Gebäude wohnen, bei dem eine Ausrichtung nach Süden nicht funktioniert, kann es auch gut funktionieren, Ihre Module etwas nach Osten oder Westen auszurichten. Gerade im Winter, wenn die Sonnenstunden ohnehin weniger sind, kann eine Ost- oder Westausrichtung dazu beitragen, den Ertrag in den Morgen- oder Abendstunden zu steigern – und hier ist in den meisten Haushalten auch der Energiebedarf am höchsten.
Welche Tipps gibt es noch, um mit einer Solaranlage im Winter einen möglichst hohen Eigenverbrauch zu erzielen?
Im Winter ist der Ertrag Ihrer Solaranlage zwar geringer als im Sommer, aber Sie können mit bestimmten Maßnahmen trotzdem eine hohe Eigenverbrauchsquote erreichen. Befolgen Sie einfach folgende Tipps:
Setzen Sie auf jeden Fall auf eine Solarbatterie. Während der Sonnenstunden des Tages kann der überschüssige Strom, den Sie nicht direkt nutzen, in einem Speicher zwischengespeichert und abends genutzt werden, wenn der Strombedarf höher ist. Das bedeutet für Sie: Sie benötigen weniger Strom aus dem Netz und profitieren damit von niedrigeren Stromkosten.
Außerdem ist es immer ratsam, energieintensive Geräte möglichst tagsüber zu nutzen, wenn Ihre Solaranlage Strom produziert. Ohne Speicher lassen Sie Ihre Waschmaschine oder Ihren Geschirrspüler am besten genau dann laufen, wenn die Sonne scheint – dadurch nutzen Sie den erzeugten Strom direkt und erhöhen Ihren Eigenverbrauch.
Achten Sie zudem darauf, dass Ihre Module immer sauber und frei von Schnee oder Laub sind. Gerade im Winter kann eine Schnee- oder Schmutzschicht die Effizienz Ihrer Anlage erheblich beeinträchtigen. Sollte der Schnee nicht von allein abrutschen, empfiehlt es sich, diesen vorsichtig zu entfernen.
Wie viel Leistung erzielt eine PV-Anlage im Winter im Vergleich zum Sommer?
Lohnt es sich denn grundsätzlich überhaupt, im Winter eine PV-Anlage zu betreiben? Schließlich ist die Sonne in diesen Monaten seltener zu sehen und scheint weniger intensiv? Diese Frage ist durchaus legitim.
Doch auch wenn der Ertrag im Winter geringer ist, können moderne Solaranlagen immer noch eine beachtliche Menge an Strom erzeugen! Dafür ist kein gleißend blauer Himmel notwendig. Im Schnitt erreicht eine Solaranlage im Winter etwa 20 bis 30 Prozent der Sommerleistung. Insgesamt lohnt sich eine PV-Anlage also auch im Winter. Zwar erreichen Sie in den kalten Monaten nicht die Spitzenwerte aus dem Sommer, aber auf das ganze Jahr gesehen gleichen sich die Unterschiede wieder aus. Mit der richtigen Technik kann eine Solaranlage also auch im Winter einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung Ihres Haushalts leisten und langfristig Ihre Stromkosten senken. Um sicherzugehen, dass Sie richtig investieren, lassen Sie sich am besten von geschulten Solarexperten beraten. Gerne unterstützt Sie unser EcoFlow-Expertenteam dabei.