Wer sich Solarpanels schon einmal genauer angeschaut hat, hat sicherlich schon festgestellt: Diese sind nicht gerade leicht und oft auch viel größer, als sie vom Weiten aussehen. Das kann bei der Planung einer Solaranlage zu Herausforderungen führen – denn der Untergrund, auf dem die Panels montiert werden, muss unbedingt stark genug sein, um das Gewicht tragen zu können. Das ist zwar bei Dächern meistens der Fall, bei Balkonbrüstungen oder alten Gebäuden kann die Sache aber schon einmal anders aussehen.
Im folgenden Blogartikel erklären wir, worauf Sie achten müssen, wenn Sie die Statik für Ihre Solaranlage berechnen wollen. Wer kann Ihnen dabei helfen und mit welchen Kosten müssen Sie bei einer professionellen Beratung rechnen?
In welchen Fällen muss die Statik für Photovoltaik-Anlagen berechnet werden?
Die meisten modernen Dächer sind so konzipiert, dass sie die Last von Solarpanels problemlos tragen können. Dennoch sollte die Statik bei jedem Photovoltaik-Vorhaben standardmäßig geprüft werden, um spätere Probleme auszuschließen. In der Regel wird das von dem Unternehmen vorgenommen, dass Ihre Solaranlage plant und anschließt. Wenn Sie alles selbst machen, müssen Sie sich mit dem Thema beschäftigen und für die Statikberechnung einen Experten zurate ziehen.
Es gibt einige Fälle, in denen die Berechnung der Statik ganz besonders gründlich erfolgen muss, da ansonsten weitreichende Probleme zu befürchten sind. Dazu gehört die Montage einer Solaranlage auf sehr alten Dächern. Hier muss sichergestellt werden, dass alles noch am richtigen Platz sitzt und die Dachunterkonstruktionen auch nach vielen Jahren noch in einem guten Zustand sind und die Solarpanels tragen können. Bedacht werden muss auch, dass zu den Solarpanels unter Umständen noch Lasten durch Schnee und Wind hinzukommen.
Auch bei Flachdächern ist die Überprüfung der Traglast unbedingt notwendig, da diese häufig weniger Gewicht tragen können als Satteldächer. Auch Anbauten wie Wintergärten oder Erker sind häufig nicht stabil genug gebaut, um viele Solarpanels tragen zu können.
Vorsichtig sein sollten Sie auch immer dann, wenn Sie die Panels auf Konstruktionen wie Carport etc. montieren möchten. Außerdem müssen die Bauvorschriften in Ihrer Region eingehalten werden. In Deutschland gibt es zwar nur wenige Gebiete, in denen eine Gefährdung durch Erdbeben zu befürchten ist, hier sind die Anforderungen an die Statik dann allerdings noch höher, damit die Panels auch solche Situationen ungefährdet überstehen.
Muss ich die Statik immer berechnen lassen, wenn ich meine Photovoltaikanlage auf ein altes Dach installieren will?
Hier lässt sich recht pauschal beantworten: Ja, das sollten Sie auf jeden Fall. Dabei geht es nicht nur darum, die Statik des Daches zu überprüfen und mögliche Schäden von Menschen und Gebäuden abzuwenden. Grundsätzlich kann dabei auch eingeschätzt werden, wie lange die Dachkonstruktion der Solaranlage noch standhalten kann. Eine Solaranlage ist eine Investition, die sich erst nach einigen Jahren auszahlt. Sollte sich also abzeichnen, dass in einigen Jahren eine Dachsanierung ansteht, dann sollten Sie diese besser vor der Installation Ihrer Solaranlage erledigen. Sonst laufen Sie Gefahr, dass Sie die Panels teuer montieren lassen, nur, damit sie nach einigen Jahren wieder abgebaut werden müssen. Außerdem ist es praktisch, beides gleichzeitig durchführen zu lassen. Dann müssen Sie nämlich nur einmal die Kosten für den Gerüstaufbau entrichten.
Wie teuer ist es, die Statik professionell berechnen zu lassen? Wo finde ich Hilfe? Kann ich die Berechnung selbst durchführen?
Wenn Sie eine Solaranlage planen, sollten Sie am besten von Anfang an eine bestimmte Summe für die Berechnung der Statik einplanen. Wenn Sie ein Angebot von einer Solarfirma erhalten, ist dieser Posten allerdings in der Regel bereits mit einkalkuliert. Bei einem Dach eines Einfamilienhauses schlagen die Kosten für die Berechnung der Statik mit 1000-3000 Euro zu Buche. Bei kleineren Gebäuden, wie z. B. Wintergärten, sind unter tausend Euro auf jeden Fall realistisch. Mehrfamilienhäuser und industriell genutzte Gebäude sind entsprechend teurer.
Einen Statiker können Sie über Onlinerecherchen und Onlineplattformen finden. Oft wird er Ihnen auch von der Solarfirma automatisch zur Seite gestellt. Hilfreiche Informationen dazu bekommen Sie auch bei Architekten und Ingenieuren, mit denen Sie z. B. bei der Planung eines Neubaus ohnehin zu tun haben. Achten Sie auf jeden Fall darauf, dass der ausgewählte Statiker eine solide Ausbildung vorweisen kann, über Erfahrung verfügt und mit modernster Software arbeitet. Fehler bei der Berechnung der Statik können ansonsten mit hohen Kosten verbunden sein.
Was kann ich tun, wenn mein Dach keine Solaranlage tragen kann?
Leider ist nicht jedes Dach für eine Solaranlage geeignet. Das muss gar nicht unbedingt daran liegen, dass die Statik nicht ausreichend gut ist. Häufig sind Dächer auch schlicht schlecht ausgerechnet und eine Solaranlage würde keine guten Ergebnisse erzielen. Manchmal ist auch der Platz nicht ausreichend oder keine vernünftige Befestigung möglich. In diesen Fällen müssen Sie jedoch nicht zwingend auf eine eigene Solaranlage verzichten. So kann es zum Beispiel trotzdem noch möglich sein, ein kleines Balkonkraftwerk zu installieren. Flexible und tragbare Solarpanels ermöglichen mittlerweile zudem auch die Installation kleiner Solaranlagen z. B. auf Carports oder Garagendächern – die Installation solcher Anlagen ist durch das Solarpaket I auch noch einfacher geworden.
Zudem gibt es auf dem boomenden Markt der Solarprodukte auch immer mehr sehr innovative Lösungen – z. B. transparente Solarpanels oder Solarfenster. Im Grunde genommen kann also wirklich jeder Eigenheimbesitzer heute eine passende Solaranlage für sich finden. Sollte eine Installation an Ihrem Standort partout nicht möglich sein, gibt es noch die Möglichkeit, auf einen Ökostromtarif umzusteigen oder an kommunalen Solarprojekten teilzunehmen.
Statik berechnen bei Balkonkraftwerken – warum auch das wichtig ist
Normalerweise ist bei Balkonkraftwerken – also kleinen Solaranlagen bis 800 Watt – keine komplizierte Berechnung der Statik notwendig. Schließlich sind meistens nur 1-2 Panels erforderlich und diese Last können die meisten Balkone absolut problemlos tragen. Vorsicht ist aber zum Beispiel geboten, wenn Sie die Panels an einer alten oder nicht besonders stabilen Balkonbrüstung montieren wollen sowie, wenn Ihr Balkon schon älter ist oder z. B. auf einer Holzkonstruktion beruht. Die Last der Panels auf den Balkon unterscheidet sich erheblich, je nachdem, ob die Panels in der Mitte des Balkons oder an den Seiten montiert werden.
Sollten Sie unsicher sein, ob die Panels zu viel für Ihren Balkon sein könnten, lassen Sie die Statik auf jeden Fall prüfen. Das ist besser, als wenn es hinterher zu Schäden kommt, die bei einer unsachgemäßen Montage auch von keiner Versicherung übernommen werden.
Wenn der Balkon nicht dazu taugt, schwere Panels zu installieren, können unsere flexiblen und ultraleichten Solarpanels von EcoFlow eine Lösung sein. Oder Sie wählen gleich die tragbare Ausführung – dann können Sie Ihr Solarkraftwerk auch ganz bequem an anderen Orten aufstellen.
Fazit
Die Berechnung der Statik einer Photovoltaikanlage ist essentiell, um die Sicherheit und Stabilität des Gebäudes zu gewährleisten. Besonders bei alten Dächern und Konstruktionen wie Balkonen oder Flachdächern ist eine gründliche Prüfung notwendig. Moderne Dächer sind in der Regel für die Last von Solarpanels ausgelegt, aber eine Prüfung der Statik sollte dennoch standardmäßig erfolgen, um spätere Probleme zu vermeiden. Auch bei Anbauten und Carports ist Vorsicht geboten, da diese oft weniger stabil sind.
Eine professionelle Berechnung der Statik kostet zwischen 1.000 und 3.000 Euro, ist aber bei einem Solarangebot einer Solarfirma häufig schon inbegriffen. Unterstützung finden Sie ansonsten über Online-Plattformen und z. B. Architekten. Sollten sich bei der Prüfung Probleme ergeben, müssen Sie nicht traurig sein: Es gibt es gute Alternativen wie Balkonkraftwerke oder tragbare Solaranlagen.