Image 1
Image 2

Photovoltaik-Kabel durch Kamin verlegen – worauf achten?

Zu einer Photovoltaikanlage gehören gut sichtbare Komponenten wie die Solarpanels und Teile, die wohl niemand vergisst, wie Solarbatterien. Daneben sind bei der Planung aber auch kleinere Zubehörteile wie Befestigungen und vor allem Kabel nicht zu vernachlässigen. Ohne Kabel kann der Strom schließlich nicht von den Solarpanels zu dem Ort fließen, an den Sie ihn benötigen. Doch wie kommt der Strom überhaupt von den Solarpanels in Ihre Steckdose – also in der Regel vom Dach ins Haus? Wie Sie dabei am besten vorgehen und ob Sie einen Kamin nutzen können, um Kabel von der Photovoltaikanlage ins Haus zu leiten, erklärt der folgende Blogartikel.

photovoltaik leitung durch kamin

Kann ich ein Photovoltaik-Kabel durch einen Kamin verlegen und worauf muss ich dabei achten?

Natürlich ist es nachvollziehbar, dass Sie sich Gedanken darüber machen, ob Sie den Kamin nutzen können, um die Kabel Ihrer Photovoltaik-Anlage zu verlegen. Schließlich haben Sie hier eine Öffnung, die im Zweifelsfall direkt vom Dach in Ihre Wohnräume führt. Doch leider müssen wir Sie ein Stück weit enttäuschen: Sollte der Kamin noch in Betrieb sein, können Sie ihn nicht dafür nutzen, die Photovoltaik-Kabel hindurch zu führen. Das ist eigentlich auch logisch, da der Kamin in diesem Fall einem anderen Zweck dient und es sich aus Brandschutzgründen allein schon verbietet, in ihn elektrische Leitungen zu verlegen. In Deutschland ist das Verlegen von Kabeln in Kaminen daher auch grundsätzlich untersagt.

Es gibt allerdings Ausnahmen. Schließlich haben gerade viele ältere Häuser immer noch Kamine, die eigentlich gar nicht mehr in Betrieb sind. In diesen Fällen dürfen die Termine ausnahmsweise zum Verlegen von Kabeln der Photovoltaikanlage genutzt werden. Außerdem können in Einzelfällen Kabel durch den Abluftschacht geführt werden, dafür sind allerdings Genehmigungen bei der Brandschutzbehörde einzuholen.

Wichtig ist in diesem Fall, dass die Leitungen ummantelt sein müssen und hitzebeständig sind – sie müssen mindestens der Zulassungstemperatur der Abgasanlage standhalten können. Austrittsstellen der Kabel müssen feuerfest abgeschottet werden. Zudem müssen die Kabel gerade verlegt werden, Abzweigungen und Knicke bei der Kabelführung sind nicht zulässig. Die Lüftung der Abgasanlage darf nicht beeinträchtigt werden und es muss gewährleistet sein, dass alle verbauten Komponenten problemlos ausgewechselt werden können. Außerdem darf die Arbeit des Kaminfeger nicht beeinträchtigt werden.

Kann ich Ärger bekommen, wenn ich die Kabel falsch verlege?

Kabel einer Photovoltaikanlage müssen sicher installiert werden, so viel steht fest. Schließlich fließt hier Strom und es kann bei unsachgemäßer Montage zu schwerwiegenden Unfällen kommen. Gerade ein schlechter Brandschutz oder eine unsachgemäße Erdung der Kabel können schnell gefährdet werden. Durch Verkabelungsfehler kann außerdem die Effizienz der Anlage beeinträchtigt werden, was sich negativ auf die Amortisationszeit auswirkt und dann dafür sorgt, dass sich Ihre Investition nicht mehr lohnt. Wichtig ist, dass keine Kurzschlüsse oder elektrische Schläge z. B. durch unsachgemäße Installationen auftreten können.

Wenn bei der Verkabelung Fehler passiert sind, können Ihnen im Falle von Schäden unangenehme Konsequenzen drohen. Denn in diesem Fall wird nicht nur Ihr Gebäude oder im schlimmsten Fall eine Person geschädigt, es kann auch sein, dass keine Versicherung für die entstandenen Schäden zahlt. Außerdem ist es möglich, dass Garantieansprüche gegenüber dem Anlagenhersteller erlöschen. Wenn Sie gegen gesetzliche Vorschriften wie Brandschutzvorschriften verstoßen, kann es außerdem passieren, dass Sie auch mit rechtlichen Konsequenzen rechnen müssen.

Welche Alternativen habe ich, um Kabel zu verlegen?

Klassisch werden Photovoltaik-Kabel mithilfe einer Dachdurchführung verlegt. Hier verlaufen die Kabel direkt durch die Dachziegel. Auch Durchführungen an der Fassade oder am Dachfirst sind möglich, allerdings optisch häufig nicht die beste Lösung. Auch Dachüberstände können genutzt werden, um hier Kabel zu verlegen. Häufig werden zudem extra Kabelschächte und -kanäle speziell für die Durchführung von Kabeln verlegt, in denen diese auch besonders gut geschützt sind. Gerade bei Flachdächern ist es außerdem üblich, die Kabel direkt unter der Dachhaut zu verlegen.

Bei der Verlegung von Kabeln muss immer darauf geachtet werden, dass alle Sicherheitsvorschriften eingehalten werden und die Kabel sicher geschützt sind. Außerdem handelt es sich bei einer Photovoltaik-Anlage über eine sehr präsente und langfristige Installation. Deshalb ist es wichtig, dass sich die verlegten Kabel gut in das Gebäude einfügen und optisch nicht störend wirken.

Photovoltaik Abstand Kamin

Wie lang können Kabel von einer Photovoltaik-Anlage sein?

Oft ist der Weg zwischen Solarpanels, Wechselrichtern und Solarbatterien sehr lang, häufig müssen sogar mehrere Etagen überbrückt werden. Deshalb sind Kabellängen von über 50 Metern keine Seltenheit und in der Regel auch kein Problem für die Effizienz der Anlage. Trotzdem steigt mit jedem zusätzlichen Meter Kabellänge der Widerstand und es kommt so immer zu Effizienzverlusten. Es gibt zwar keine maximale Länge und keinen Mindestquerschnitt, die unbedingt eingehalten werden müssen. Panels und Wechselrichter sollten möglichst nicht länger als 100 Metern voneinander entfernt sein. Allerdings sollte immer darauf geachtet werden, dass das Kabel zwischen Wechselrichter und Einspeisezähler so kurz wie möglich gestaltet wird, da hier große Leistungsverluste drohen.

Mit welchen Kosten muss ich für welche Art der Kabelverlegung rechnen?

Die Kabel an sich sind nicht besonders teuer und kosten ca. 70 Cent pro Meter. Allerdings fallen zusätzlich noch Kosten für Schutzrohre, Dachdurchführungen und Dichtungen an. Außerdem muss die Arbeitszeit für die Verlegung einkalkuliert werden. Da Sie für die Montage einer Solaranlage häufig einen Pauschalpreis bekommen, ist es schwer zu sagen, wie viel davon Sie wirklich für die reine Verlegung der Kabel bezahlen. Bei einfachen Installationen liegen die reinen Kosten für die Kabelverlegung in der Regel zwischen 500 und 1000 Euro – allerdings hängt die genaue Höhe stark von den Gegebenheiten an Ihrem Standort ab.

Ist es empfehlenswert, die Anlage selbst anzuschließen, oder sollte ich das lieber einem Profi überlassen?

Ob Sie Ihre Anlage selbst installieren sollten, hängt stark von der Art und Größe Ihrer Anlage ab. Grundsätzlich besteht aber keine Pflicht zur Installation durch einen Solarteur und Sie dürfen daher ruhig selbst tätig werden, sofern Sie selbst über das nötige Fachwissen verfügen. Es gibt bei größeren Anlagen allerdings immer einige Schritte, die nur von qualifizierten Fachleuten durchgeführt werden dürfen. Dazu gehören z. B. der Anschluss der Hausnetzeinspeisung sowie der Anschluss an das öffentliche Stromnetz.

Alle weiteren Schritte können Sie selbst durchführen und damit unter Umständen einiges an Handwerkerkosten sparen. Achten Sie aber unbedingt ganz genau auf die Vorgaben der Hersteller, damit Sie nicht Gefahr laufen, durch eine unsachgemäße Installation Ihre Garantieansprüche zu verlieren. Auch auf das Arbeiten in großer Höhe müssen Sie sich gut vorbereiten und sich und die verbauten Komponenten so absichern, dass keine Unfälle passieren können. Kleinere Anlagen wie Balkonkraftwerke können hingegen oft ganz einfach selbst installiert werden. Hierfür gibt es extra Modelle mit intuitiv verständlichem Plug-and-Play-Prinzip – wie z. B. die Modelle von EcoFlow.

Fazit

Generell gilt, dass Kamine, die noch in Betrieb sind, keinesfalls zur Kabelverlegung genutzt werden dürfen. Elektrische Leitungen in einem aktiven Kamin stellen ein erhebliches Brandrisiko dar und sind daher in Deutschland grundsätzlich verboten. Es gibt jedoch Ausnahmen, die sich hauptsächlich auf ältere, nicht mehr genutzte Kamine beziehen. Dabei ist es Voraussetzung, dass die Kabel hitzebeständig und ummantelt sind, sodass sie der Zulassungstemperatur der Abgasanlage standhalten können. Zudem müssen die Austrittsstellen feuerfest abgeschottet werden.

Eine falsche Verkabelung kann zu ernsthaften Problemen führen und muss vermieden werden. Unsachgemäße Erdungen und schlechte Installation können die Effizienz der Photovoltaikanlage erheblich beeinträchtigen und im schlimmsten Fall dazu führen, dass sich Ihre Investition nicht amortisiert. Versicherungen könnten Ihnen im Schadensfall die Zahlung verweigern, und Ihre Garantieansprüche gegenüber dem Hersteller könnten erlöschen. Zudem drohen Ihnen rechtliche Konsequenzen bei Verstößen gegen Brandschutzvorschriften. Lassen Sie bei der Verkabelung deshalb auf jeden Fall immer Vorsicht walten!

War dieser Artikel für Sie nützlich?
EcoFlow
EcoFlowhttps://de.ecoflow.com/
EcoFlow ist ein Unternehmen für tragbare Strom- und erneuerbare Energielösungen. Seit der Gründung im Jahr 2017, hat EcoFlow seinen Kunden in über 85 Märkten, mit seinen DELTA- und RIVER-Produktlinien, von tragbaren Kraftwerken zu umweltfreundlichem Zubehör, sorgenfreie Energie geboten.
Image 1
Image 2

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein