Nicht im Leben ist umsonst – das gilt auch für die Versorgung mit Energie. Während vielen Verbrauchern klar ist, dass wir hier z. B. pro kWh Strom eine Gebühr entrichten müssen, wissen viele allerdings nicht, wie sich dieser Strompreis zusammensetzt. Hier sind vier Faktoren wichtig: Die Stromerzeugung, Steuern, Abgaben und Umlagen sowie die Netzentgelte. Letztere beeinflussen bis zu einem Viertel des Strompreises.
Wer verstehen möchte, wie sich die Strompreise 2025 entwickeln, muss sich also mit der Entwicklung der Netzentgelte auseinandersetzen. Alle Infos dazu finden Sie im folgenden Blogartikel.
Aktuelle Zahlen und Prognosen zu den Netzentgelten 2025
Da die Netzentgelte nicht überall gleich sind, sind auch pauschale Prognosen für das Jahr 2025 nicht einfach. Im Schnitt ist von einem Absinken der Netzentgelte um ca. 3 % auszugehen, was etwa 17 Euro bzw. einem Prozent bei der Stromrechnung entspricht. Dabei werden die Netzentgelte 2025 von verschiedenen Faktoren bestimmt. die sich bereits jetzt gut absehen lassen:
- Die vier großen Übertragungsnetzbetreiber haben alle angekündigt, die Netzentgelte für 2025 um durchschnittlich 3,4 % zu erhöhen. Dies entspricht einem Anstieg von 6,43 Cent pro Kilowattstunde (kWh) im Jahr 2024 auf 6,65 Cent/kWh im Jahr 2025. Grund dafür sind die Kosten, die durch den erforderlichen Ausbau der Stromnetze entstehen.
- Die Energiewende ist in Deutschland ein wichtiges politisches Ziel. Aus diesem Grund wird der Ausbau von erneuerbaren Energien vorangetrieben. Da das viel kostet, sollen Regionen mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien gleichzeitig entlastet werden. Aus diesem Grund sind die Netzentgelte in diesen Regionen niedriger.
Der Berechnung der Netzentgelte liegt ein kompliziertes, mehrstufiges Modell zugrunde. Die zwei oben genannten Faktoren führen im Schnitt dazu, dass die Netzentgelte in Deutschland 2025 ein wenig sinken – das heißt aber nicht, dass wirklich jeder mehr in der Tasche hat.
Was sind die Netzentgelte eigentlich und warum müssen wir sie zahlen?
Ist der Strom erst einmal fertig produziert, muss er so verteilt werden, dass er die Verbraucher erreicht. Das ist gar nicht so einfach, denn dafür sind komplexe Stromnetze notwendig. Diese gibt es selbstverständlich nicht umsonst – sie müssen gebaut, gewartet und regelmäßig ausgebaut beziehungsweise an Veränderungen der Infrastruktur angepasst werden. Hierfür fallen Gebühren an, die an die Endverbraucher weitergegeben werden. Das ist z. B. mit der Bahn vergleichbar, bei der auch die Instandhaltung des Schienennetzes zum Fahrkartenpreis beiträgt.
Regionale Unterschiede bei den Netzentgelten 2025
Netzentgelte sind nicht deutschlandweit gleich, sondern variieren regional. Um faire und transparente Preise sicherzustellen, müssen sie von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. Hier hat auch die Struktur der Stromerzeugung einen Einfluss – in Gebieten mit viel Solar- und Windkraft sind Netzentgelte oft niedriger.
Wo sind die Netzentgelte am niedrigsten?
Am niedrigsten sind die Netzentgelte dort, wo am stärksten auf erneuerbare Energien gesetzt wird. Deshalb haben Verbraucher in Mecklenburg-Vorpommern, wo von einem Absinken der Netzentgelte um ca. 25 % ausgegangen werden kann, die besten Karten. Auch in Schleswig-Holstein und Brandenburg zahlen Verbraucher weniger – bis zu 100 Euro sind dabei an jährlichen Einsparungen drin.
Leider gibt es auch Regionen, in denen eine gegenteilige Entwicklung zu befürchten ist. Insbesondere in Hamburg (Steigerung um ca. 8 %) aber auch in Baden-Württemberg und Berlin müssen Verbraucher zukünftig tiefer in die Tasche greifen.
Warum ist die Entlastung ländlicher Gebiete gerecht?
Gerade in ländlichen Gebieten schreitet der Ausbau erneuerbarer Energien voran, was einen umfangreichen und teuren Ausbau der Infrastruktur mit sich bringt. Wird dieser Ausbau auf die Verbraucher in der jeweiligen Region abgewälzt, bedeutet das extrem hohe Kosten für die Betroffenen – denn ländliche Regionen sind oft dünn besiedelt, die Kosten werden also auf sehr wenige Menschen verteilt. Damit es hier nicht zu unfairen Situationen kommt, sollen die Kosten gerechter auf alle Stromnutzer verteilt werden.
Netzentgelte für Gas – wie sieht hier die Entwicklung aus?
Beim Gas ist die Lage deutlich dramatischer als bei den Netzengelten für Strom. Nach aktuellen Kosten ist davon auszugehen, dass die Erhöhungen der Netzentgelte für Gas im Jahr 2025 um rund 25 % keine Seltenheit sein werden. Das bedeutet, dass Verbraucher 100 Euro oder mehr draufzahlen müssen.
Gründe für das Steigen der Netzentgelte für Gas
Verschiedene Gründe liegen den steigenden Gasnetzentgelten zugrunde. Die Bundesnetzagentur hat im September 2024 neue Abschreibungsregeln eingeführt, die es den Gasnetzbetreibern ermöglichen, potenzielle Stilllegungen ihrer Netze ab 2035 in ihre Kalkulationen einzubeziehen, wodurch die Netzentgelte angehoben werden.
Auch die Nachfrage nach Gas nimmt ab. Das bedeutet, dass die Netzkosten auf weniger Verbraucher verteilt werden, was zu steigenden Preisen führt. Auch der steigende CO2-Preis, der auf fossile Energiequellen anfällt, muss einkalkuliert werden und sorgt für Preiserhöhungen.
Wie können wir als Verbraucher auf steigende Preise reagieren?
Wer die hohen Preise beim Gas und gegebenenfalls Preissteigerungen beim Strom nicht einfach so hinnehmen will, hat verschiedene Möglichkeiten. Sinnvoll ist es immer, Tipps zum Stromsparen zu beherzigen und Preise zu vergleichen – so finden Sie unter Umständen einen günstigeren Stromtarif.
Wer wirklich zukunftsorientiert denkt, setzt dagegen heute schon auf eine nachhaltige und garantiert günstigere Stromversorgung, z. B. mit eigenen Solarpanels.
