Sie besitzen eine große Freifläche und überlegen, diese für eine Photovoltaik-Freiflächenanlage zu nutzen? Dann ist klar, dass Sie sich Gedanken darüber machen, ob sich ein solches Projekt lohnt. Da die Investitionskosten sehr hoch sind, muss auch die anschließende Vergütung möglichst hoch sein – und zudem sehr gut für einen langen Zeitraum planbar sein.
Wir möchten Ihnen im folgenden Blogartikel alle wichtigen Informationen dazu an die Hand geben, mit welcher Vergütung Sie bei Freiflächen-Photovoltaikanlagen rechnen können.

Welche Möglichkeiten der Einspeisevergütung gibt es für Freiflächen-Photovoltaikanlagen?
Die Vergütung für Freiflächen-Photovoltaikanlagen wird in Deutschland durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz – auch EEG genannt – geregelt. Für Anlagen mit einer Leistung von bis zu 1.000 kWp können Sie als Anlagenbesitzer von einer festen Einspeisevergütung profitieren. Diese ist für 20 Jahre festgeschrieben und variiert je nach Anlagengröße. Die Vergütungsätze werden immer wieder angepasst, es kommt also darauf an, wann Sie die Anlage errichten.
Für größere Anlagen, ab einer Leistung von 1.000 kWp, ist die Lage etwas komplizierter – hier besteht die Pflicht, an einer Ausschreibung über die Bundesnetzagentur teilzunehmen. Der Zuschlag, den Sie in der Ausschreibung erhalten, ist ausschlaggebend für die Höhe der Vergütung.
Wie hoch ist die EEG-Einspeisevergütung PV-Freiflächenanlagen pro Hektar?
Die festgelegten Vergütungssätze gelten für Anlagen bis zu 1.000 kWp und werden meistens jährlich angepasst. Im Februar 2025 gelten folgende Vergütungssätze für Teileinspeisung und Volleinspeisung:
Anlagengröße | Teileinspeisung (Cent/kWh) | Volleinspeisung (Cent/kWh) |
Bis 10 kWp | 7,96 | 12,60 |
10 bis 40 kWp | 6,88 | 10,56 |
40 bis 100 kWp | 5,62 | 10,56 |
Besitzer von Anlagen über 100 kWp sind verpflichtet, den Strom im Rahmen der Direktvermarktung zu verkaufen, das heißt, an der Strombörse zu handeln. Hier ist ein Referenzwert festgelegt und es gibt eine Marktprämie, die die Differenz zum Marktwert ausgleicht, sodass Sie mit ca. 6,8 Cent pro KWh rechnen können.
Wie viel kann man mit einer Freiflächen-Anlage im Schnitt erwirtschaften?
Die Einnahmen pro Hektar hängen von der Leistung der jeweiligen Anlage ab, deshalb unterliegen sie großen Schwankungen. Doch wie viel kommt dabei im Schnitt herum?
Bei einer Einspeisevergütung von 6 Cent/kWh und einer Stromproduktion von ca. 1.000 kWh/kWp können jährliche Einnahmen von rund 60.000 Euro pro Hektar erzielt werden. Eine 100 kWp-Anlage erzeugt – abhängig von der Sonneneinstrahlung und den Standortbedingungen – in Deutschland durchschnittlich etwa 100.000 kWh Strom pro Jahr, das heißt, damit liegt man bei ca. 10 000 Euro.
Wie schnell wird die Einspeisevergütung für Freiflächenanlagen ausgezahlt?
Keine Sorge, die Auszahlung der Einspeisevergütung geht meistens fix. Sie erfolgt über den zuständigen Netzbetreiber, meist monatlich. Sie haben aber häufig die Wahl zwischen monatlichen Abschlagszahlungen oder einer jährlichen Abrechnung. Die Abschläge basieren auf Ihrer erwarteten Einspeisung und bieten Ihnen eine gleichmäßige Einnahmequelle, auf die Sie sich verlassen können. Nach Abschluss des Jahres erfolgt dann eine Endabrechnung.
Wird die Einspeisevergütung für Freiflächenanlagen auch abgeschafft?
Eventuell machen Sie sich Sorgen, da Sie gehört haben, dass die Einspeisevergütung für private Photovoltaikanlagen abgeschafft werden soll bzw. die Vergütung immer weiter gesenkt wird. Bei einer Freiflächenanlage ist diese Angst aber unbegründet – hier wird die Einspeisevergütung weiterhin bestehen. Während im privaten Bereich der Eigenverbrauch gefördert werden soll, ergibt dies bei großen Freiflächenanlagen so keinen Sinn.
Gibt es über die Vergütung noch etwas, das ich tun kann, damit sich meine Freiflächen-PV-Anlage mehr lohnt (z. B. Förderungen)?
Wenn Ihnen die Anschaffungskosten trotz der zu erwartenden Einnahmen immer noch zu hoch erscheinen, sollten Sie zwei Dinge tun: Erstens versuchen die Investitionskosten weitestgehend zu senken und zweitens die Effizienz Ihrer Anlage bzw. des Stromverkaufs erhöhen!
Anschaffungskosten senken
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Kredite für die Finanzierung von Photovoltaikanlagen an. Einige Bundesländer und Kommunen haben darüber hinaus spezifische Förderprogramme, die Zuschüsse für den Bau von Freiflächenanlagen gewähren. Informieren Sie sich hier unbedingt, damit Ihnen keine wertvollen Zuschüsse verloren gehen. Meistens müssen die entsprechenden Anträge vor dem Bau gestellt werden.
Effizienz & Vermarktung optimieren
Setzen Sie auf eine hochwertige und langlebige Lösung mit erstklassigen Solarpanels, so ist sichergestellt, dass die Anlage verlässlich arbeitet und Ihre Pläne aufgehen. Auch die Kombination mit Solarspeichern kann langfristig rentabel sein. Dadurch erhöhen Sie den Eigenverbrauchsanteil und reduzieren Ihre Abhängigkeit vom Strommarkt, insbesondere bei kleinen und mittelgroßen Anlagen.
Außerdem sollten Sie die Stromvermarktung möglichst optimieren – natürlich im Rahmen der technischen und rechtlichen Vorschriften. Versuchen Sie, über die Direktvermarktung möglichst gute Preise zu erzielen.

Ab welcher Größe lohnt sich eine Freiflächen-PV-Anlage?
In der Regel gelten Anlagen ab einer Größe von etwa 10 kWp als wirtschaftlich. Hier gilt aber: Was sich lohnt, hängt immer von Ihren persönlichen Zielen und Anschaffungskosten ab! Grob kann man sagen: Je größer eine Anlage ist, desto niedriger sind die Anschaffungskosten pro kWp. Deshalb sollten Sie Ihre Fläche auf jeden Fall bestmöglich nutzen.
Wo dürfen Freiflächen-PV-Anlagen überhaupt gebaut werden? Welche Anforderungen gibt es an die Fläche?
Leider darf man sich eine Freiflächen-Photovoltaikanlage meistens nicht einfach in den Garten stellen – die Auflagen sind hier recht streng. Erlaubt sind solche Anlagen auf Konversionsflächen, versiegelten Flächen, Seitenstreifen entlang von Autobahnen und Schienenwegen sowie in bestimmten benachteiligten Gebieten. Acker- oder Grünflächen und Gärten sind für Freiflächenanlagen meist nicht zugelassen.