Wer im Freien Elektrogeräte betreiben will, muss meistens zunächst ein Problem lösen. Elektrizität verträgt sich nämlich leider überhaupt nicht gut mit Regen, Schmutz oder sogar Wasserpfützen. Genau solchen Bedingungen sind Elektrogeräte draußen aber ausgesetzt. Aus diesem Grund sind alle Schalter und Anwendungen, die draußen betrieben werden, mit einem extra Schutz versehen. Das gilt auch für EcoFlow-Produkte.
Wer Elektroprodukte für draußen kauft, wird häufig mit merkwürdigen Zahlen konfrontiert: IP 44, IP 54…Was genau bedeuten diese Angaben und auf welche Kennzeichnung müssen Sie bei EcoFlow-Produkten achten, damit Sie das Gerät problemlos draußen verwenden können? Diese Fragen klären wir im folgenden Blogartikel.
Welche Schutzklassen gibt es bei EcoFlow?
Es gibt verschiedene IP (International Protection)-Schutzklassen, die bei Elektrogeräten Anwendung finden. Bei EcoFlow setzen wir auf besonders hohe Schutzklassen, um Ihnen einen langfristigen und besonders sicheren Betrieb unserer Geräte zu garantieren. Folgende Schutzklassen finden Sie in EcoFlow-Geräten oft:
IP 54
Schützt gegen: Staub in schädigender Menge, Spritzwasser (aus allen Richtungen)
Einsatzmöglichkeit: Aktivitäten im Freien (Camping, Outdoor, Garten)
Verwendet in: EcoFlow RIVER-Serie
IP 55
Schützt gegen: starken Staub, Spritzwasser, Wasserstrahl
Einsatzmöglichkeit: Outdoor-Aktivitäten bei schlechtem Wetter, feuchte Umgebungen
Verwendet in: Powerstationen von EcoFlow
IP 65
Schützt gegen: vollständig gegen Staub, starkes Spritzwasser
Einsatzmöglichkeit: Langfristige Outdoor-Installationen
Verwendet in: EcoFlow Solarpanels
IP 67
Schützt gegen: vollständig gegen Staub und gegen zeitweises Untertauchen
Einsatzmöglichkeit: Langfristige Outdoorinstallationen bei anspruchsvollen Wetterbedingungen, feuchte Umgebungen
Verwendet in: Powerstation für feuchte Umgebung
Was bedeuten die Schutzklassen? Wie kommen sie zustande? Welche Schutzklassen gibt es noch?
Die Zahlen der Schutzklassen wirken vielleicht auf den ersten Blick verwirrend, tatsächlich steckt dahinter aber eigentlich keine besonders komplizierte Regelung. Ein Blick in folgende Tabelle kann Klarheit schaffen:
| Staubschutz (Erste Ziffer) | Wasserschutz (Zweite Ziffer) |
| 0: Kein Schutz | 0: Kein Schutz |
| 1: Schutz gegen feste Fremdkörper > 50 mm | 1: Schutz gegen senkrecht fallendes Tropfwasser |
| 2: Schutz gegen feste Fremdkörper > 12,5 mm | 2: Schutz gegen Tropfwasser bei bis zu 15° Neigung |
| 3: Schutz gegen feste Fremdkörper > 2,5 mm | 3: Schutz gegen Sprühwasser bis 60° Neigung |
| 4: Schutz gegen feste Fremdkörper > 1 mm | 4: Schutz gegen Spritzwasser aus allen Richtungen |
| 5: Eingeschränkter Schutz gegen Staub (keine Ablagerung) | 5: Schutz gegen Strahlwasser (Düse) aus allen Richtungen |
| 6: Vollständiger Schutz gegen Staub | 6: Schutz gegen starkes Strahlwasser oder zeitweiliges Untertauchen |
| – | 7: Schutz gegen zeitweiliges Eintauchen (bis 1 Meter Tiefe) |
| – | 8: Schutz gegen dauerndes Untertauchen unter Druck (tiefer als 1 Meter) |
| – | 9/9K: Schutz gegen Wasser bei Hochdruck-/Dampfstrahlreinigung |
Aus dieser Tabelle geht hervor, wie sich die einzelnen Schutzklassen zusammensetzen. Nehmen wir ein paar Beispiele:
IP 44 bedeutet: Schutz gegen feste Fremdkörper mit einer Größe über 1 mm und Schutz gegen Spritzwasser aus allen Richtungen.
IP 54 bedeutet: Eingeschränkter Schutz gegen Staub und Schutz gegen Spritzwasser aus allen Richtungen.
Die höchste Schutzklasse ist IP 69, wobei der Zusatz „K“ für den Anwendungsbereich Straßenfahrzeuge steht, während sich IP 69 auf alle elektronischen Geräte bezieht.
Worauf muss ich bei meinem Standort achten?
Egal, wo Sie draußen ein elektrisches Gerät installieren, ein Schutz gegen Spritzwasser und größere Staubpartikel ist immer Pflicht. Deshalb ergeben Geräte mit einer Schutzklasse unter IP 44 draußen keinen Sinn. Zudem sollten Sie vor der Montage Ihren Standort sehr genau beobachten. Könnte es sein, dass das Gerät hier einem Wasserstrahl ausgesetzt ist – z. B. bei Reinigungsarbeiten oder weil es sich unter einem Regenabfluss befindet? Dann müssen Sie auf jeden Fall die entsprechende Schutzklasse wählen.
Gerade bei elektrischen Geräten in Bodennähe können auch Überschwemmungen ein Problem sein, wenn z. B. Regenwasser nicht schnell genug abläuft. Darauf sollten Sie sich unbedingt mit der entsprechenden Schutzklasse vorbereiten. Vergessen Sie niemals: Wasser leitet den Strom. Bei ungesicherten Geräten kann eine Überschwemmung also nicht nur dem Gerät schaden, sondern auch für Sie gefährlich werden.
Ist IP44 geeignet für langfristige Outdoor-Anschlüsse?
Gerade bei Lichterketten und Lampen für draußen sieht man immer wieder den Hinweis, dass diese IP 44 entsprechen. Die meisten im Baumarkt erhältlichen Leuchtmittel entsprechen dieser Schutzklasse. Das mag bei einer kurzfristigen Installation wie z. B. Weihnachtsbeleuchtung gut gehen, für langfristige Lösungen sollten Sie aber eher auf eine höhere Schutzklasse zurückgreifen. Zwar überstehen solche Lichterketten meistens eine Saison, länger als ein paar Monate funktionieren sie draußen aber oft nicht. Wenn Sie dennoch auf eine Lichterkette oder Lampe mit IP 44 zurückgreifen, sollten Sie diese unbedingt in einem geschützten Außenbereich montieren. Oft sind Leuchtmittel mit höherer Schutzklasse zwar teurer, letztendlich rentiert sich das aber, da Sie sie nicht ständig auswechseln müssen.
IP 44 im Solarbereich
Für Installationen, die lange und zuverlässig Leistung erbringen sollen, wie z. B. Solarpanels, ist diese Schutzklasse überhaupt nicht geeignet. Aus diesem Grund ist die niedrigste Schutzklasse bei unseren EcoFlow-Produkten auch IP 54.
Übrigens: Wenn Sie mit uns gemeinsam eine Solaranlage planen, haben wir bei der Standortanalyse selbstverständlich auch den nötigen Schutz Ihrer Geräte im Blick und sorgen dafür, dass Sie von Ihrer Anlage wirklich für lange Zeit etwas haben.
