Dächer sind teilweise die kostspieligsten Bestandteile unserer Häuser – und leider halten sie nicht ewig. Ca. alle 50 Jahre müssen Dächer erneuert werden, wobei kleinere Dachsanierungen auch zwischendurch bereits anstehen können. Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine Photovoltaikanlage anzuschaffen, sollte das am besten zeitgleich mit einer Dachsanierung angehen. Das lohnt sich, da dabei einiges an Kosten eingespart werden kann. Warum das so ist, zeigt der folgende Blogartikel. Außerdem erklären wir, unter welchen Bedingungen Sie eine kostenlose Dachsanierung erhalten können und was es mit der Photovoltaikpflicht in NRW auf sich hat.
Dachsanierung mit Photovoltaik: Was bedeutet das und warum lohnt es sich?
Manchmal sieht man Dächern ihr Alter an, manchmal sind es eher Bedenken in Bezug auf Sicherheit und Funktionalität, die zu einer Dachsanierung führen – doch fast jeder Hausbesitzer sieht sich früher oder später mit dem Thema konfrontiert. Die längste Lebensdauer haben Schieferdächer, die teilweise bis zu 100 Jahre alt werden können. Hochwertige Ziegeldächer können zwar 50 Jahre oder länger problemlos überdauern, dann tauchen irgendwann die ersten Zeichen der Materialermüdung auf. Diese äußern sich zum Beispiel in Undichtigkeiten und sichtbaren Schäden. Auch die mangelnde Energieeffizienz alter Dächer ist häufig die Ursache für Dachsanierungen.
Bei einer Dachsanierung wird die ursprüngliche Funktionalität und Ästhetik des Daches wiederhergestellt bzw. verbessert. Was genau gemacht werden muss, entscheiden in der Regel zuständige Experten mithilfe einer gründlichen Inspektion des Daches. In der Regel werden alte Materialien wie Ziegel und Dichtungen, aber auch Fallrohre etc. bei einer Dachsanierung entfernt und durch neues Material ersetzt. In schweren Fällen kann es auch notwendig sein, die Dachunterkonstruktion zu reparieren bzw. zu erneuern.
Das Praktische daran, eine Dachsanierung mit der Installation von Solarpanels zu kombinieren, ist, dass Sie die Kosten für den Aufbau eines Gerüstes nur einmal tragen müssen. Damit lassen sich mehrere tausend Euro sparen – es lohnt sich also, diese beiden Projekte gleichzeitig anzugehen. Oft lässt sich damit eine deutliche Wertsteigerung des Gebäudes erzielen, von der Sie auch im Falle eines späteren Verkaufs profitieren können. Eine Solaranlage auf dem Dach wird zudem sehr oft auch gefördert, was die Anfangsinvestition sinken lässt. Nicht zuletzt amortisieren sich Solaranlagen nach einigen Jahren und Sie können damit jährlich sehr viel Netzstrom einsparen, was Ihre Stromkosten sinken lässt. Gerade in Zeiten stetig steigender Strompreise ist das ein großer Vorteil.
Gibt es die Möglichkeit einer kostenlosen Dachsanierung mit Photovoltaik?
Immer wieder wird im Internet die Möglichkeit kostenloser Dachsanierungen mit Photovoltaik besprochen – und auch wir haben darüber bereits berichtet. Tatsächlich ist es aber nicht einfach so, dass Sie eine kostenlose Dachsolaranlage inklusive Dachsanierung völlig ohne Gegenleistung erhalten können. Stattdessen gibt es die Möglichkeit, die eigene Dachfläche an eine Solarfirma zu vermieten. Diese übernimmt dann die nötige Dachsanierung und baut anschließend eine Solaranlage auf Ihr Dach, die allerdings Eigentum der Firma bleibt. Übernimmt die Firma die Dachsanierung, fallen die Pachterträge anschließend eher niedrig aus. Nicht zu unterschätzen ist aber, dass in diesem Falle auch der Planungsaufwand von anderen übernommen wird, während Sie sich entspannt zurücklehnen können.
Außerdem bietet dieses Vorgehen auch die Möglichkeit, der Photovoltaik-Pflicht in NRW genüge zu tun, ohne in die eigene Tasche greifen zu müssen. Mit diesem Thema werden wir uns im übernächsten Absatz noch einmal genauer beschäftigen.
Gibt es Förderungen für Dachsanierungen? Welche Kosten fallen an?
Dachsanierungen sind ein kostspieliges Unterfangen. Wie teuer es wird, hängt natürlich davon ab, wie groß Ihre Dachfläche ist, mit welchen Materialien gearbeitet wird und wie groß die Schäden am ursprünglichen Dach sind. In der Regel müssen Sie mit Kosten bis zu 200 Euro pro Quadratmeter Dachfläche rechnen. Kosten zwischen 20.000 und 50.000 Euro sind daher keine Seltenheit.
Gerade bei einer energetischen Sanierung ist es aber möglich, verschiedene Optionen der Förderung zu nutzen. So bietet z. B. die KfW günstige Kredite für diese Art von Sanierungsvorhaben an. Auch eine steuerliche Abschreibung ist möglich. Oft gibt es auch noch regionale Förderprogramme – es lohnt sich also, sich gründlich darüber zu informieren, was in Ihrer Gegend möglich ist. Nicht zuletzt wird auch Photovoltaiktechnik auf privaten Dächern auf unterschiedlichste Weisen gefördert. Hier finden Sie weitere Informationen dazu-
Was bedeutet die Photovoltaik-Pflicht in NRW für Dachsanierungen?
Die Energiewende ist eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe. Aus diesem Grund wird das Vorhaben von der Politik sehr ernst genommen und es gibt verschiedene Projekte, mithilfe derer der Ausbau erneuerbarer Energien auch im privaten Rahmen vorangetrieben werden soll. Dazu zählt die Solarpflicht, die in NRW ab diesem Jahr gültig ist. Sie besagt, dass bei Neubauten ab diesem Jahr der Einbau einer Solaranlage verpflichtend ist, wobei Photovoltaikanlagen ein größerer Stellenwert zukommt als Solarthermieanlagen. Ab dem Jahr 2026 gilt auch bei Dachsanierungen älterer Häuser, dass parallel eine Solaranlage eingebaut werden muss.
Die Solarpflicht klingt zunächst für viele von uns erst einmal nach einer unangemessenen Einmischung des Staates in die Gestaltung unseres Wohnraums. Das ist allerdings etwas zu kurz gedacht, denn sie ergibt durchaus Sinn und soll unseren Kindern und Enkelkindern nicht nur eine lebenswerte Zukunft ermöglichen, sondern auch die Dezentralisierung und damit die Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland verstärken. Solaranlagen sind zwar teuer, da die Strompreise allerdings vergleichsweise hoch sind, lohnt sich die Investition häufig schon nach wenigen Jahren. Sollte bei Ihnen die Dachsanierung notwendig sein, die Anschaffung Ihrer Solaranlage allerdings Ihr Budget stark überschreiten, können Sie bei der Bauaufsichtsbehörde eine Befreiung von der Solaranlagenpflicht beantragen.
Drohen Schäden an meinem Haus, wenn ich mein Dach nicht regelmäßig saniere?
Ein Dach ist extrem wichtig für ein Haus, schließlich gibt es wohl kaum eine andere Hauskomponente, der so eine starke Schutzfunktion zukommt. Es lohnt sich deshalb, regelmäßig in die Instandhaltung Ihres Daches zu investieren. In die Jahre gekommene Dächer können Schäden verursachen, die kostentechnisch weit über den notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen liegen. Undichtigkeiten, Schimmel oder Pilzbefall und morsches Holz gefährden auf lange Sicht die Intaktheit des gesamten Hauses. Auch verschiedene Tiere, die man eigentlich nicht so gerne auf seinem Dachboden sieht, haben bei alten und maroden Dächern leichtes Spiel. Im schlimmsten Fall kann die Korrosion so massiv werden, dass Einsturzgefahr und damit Lebensgefahr droht.
Auch die Gefahren durch herabstürzende Teile sollten nicht vernachlässigt werden. Im schlimmsten Fall können Dachziegel zum Beispiel Personen treffen. Wenn das auf Ihr Verschulden zurückzuführen ist, da Sie die Instandhaltung des Daches mutwillig unterlassen haben, zahlt die Versicherung den Schaden nicht immer und es drohen ernsthafte finanzielle Konsequenzen.
Fazit
Vieles spricht dafür, eine Dachsanierung direkt mit der Installation einer Photovoltaikanlage zu verbinden. Das zeitgleiche Sanieren des Daches und Installieren von Solarpanels reduziert die Gesamtkosten erheblich, da z. B. Kosten für das Aufstellen eines Gerüstes nur einmal anfallen. Langfristig werden zudem durch beide Maßnahmen die Energiekosten gesenkt, womit Sie deutlich an Kosten sparen. Der Wert des Hauses steigt durch ein neues Dach und eine Solaranlage erheblich.
Ab 2026 müssen in NRW bei Dachsanierungen immer auch Solaranlagen installiert werden. Das klingt erst einmal sehr teuer. Durch Förderprogramme und steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten können Sie allerdings die Anfangsinvestitionen deutlich reduzieren. Die hohen Stromkosten sorgen dafür, dass sich Ihre Anlage in der Regel sehr schnell amortisiert. Das Modell der Dachvermietung an Solarfirmen bietet zudem eine Möglichkeit, notwendige Sanierungen ohne hohe Eigeninvestitionen durchzuführen.
Bedenken Sie immer: Ein vernachlässigtes Dach birgt erhebliche Risiken für die Gebäudestruktur und die Sicherheit der Bewohner. Undichtigkeiten, Schimmelbildung und Schäden durch tierische Eindringlinge sind mögliche und kostspielige Folgen. Investieren Sie also besser frühzeitig, um in Zukunft keine bösen Überraschungen zu erleben.