Dachhaken bei PV-Anlage ohne Dachpfannen zu beschädigen

Die sichere Befestigung einer PV-Anlage ist absolut notwendig, damit Sie die Leistung Ihrer Anlage genießen können. Leider ist das aber auch ein Punkt, bei dem man recht viel falsch machen kann – und immer wieder ist von Schäden an der Dachsubstanz zu lesen. Aber wie bringt man eine PV-Anlage am besten an? Ist es möglich, die PV-Anlage mit Dachhaken zu montieren, ohne dass dabei die Dachpfannen beschädigt werden? Worauf ist dabei zu achten?

Die Fragen werden im folgenden Blogartikel geklärt. Lesen Sie weiter, wenn Sie wissen möchten, worauf Sie bei der Befestigung Ihrer Solaranlage rechnen müssen.

Kann man eine PV-Anlage mit Dachhaken montieren, ohne die Dachpfannen zu beschädigen?

Dächer sind teuer. Deshalb sollten Sie bei der Befestigung einer Solaranlage unbedingt Vorsicht walten lassen und darauf achten, dass die Dachsubstanz möglichst wenig beschädigt wird. Allgemein sind Dachhaken speziell dafür entwickelt worden, eine sichere und stabile Befestigung zu gewährleisten, ohne die Integrität der Dachziegel zu beeinträchtigen. Mittlerweile gibt es sogar Dachhaken, bei denen die Dachpfannen vollständig in Takt bleiben und nicht durchbohrt werden müssen!

Wie aber wird bei der Montage von Solarpanels auf einem Dach überhaupt vorgegangen? Zunächst einmal müssen die Dachpfannen angehoben werden, um die Dachhaken am darunterliegenden Dachsparren zu befestigen. Hier muss sehr präzise gearbeitet werden, denn die Dachpfannen müssen sich auch danach noch passgenau ineinander fügen. Zudem darf nicht mit zu viel Druck gearbeitet werden, da dadurch Risse entstehen können. Oft schont ein Gummi die Kontaktstelle zwischen Haken und Dachpfanne. Dachhaken sind außerdem immer bis zu einem gewissen Grad flexibel, um eine präzise Befestigung zu ermöglichen. Die Last muss gleichmäßig verteilt werden und es muss vermieden werden, dass Wasser unter die Dachhaken gelangen kann.

Welche anderen Möglichkeiten gibt es noch, eine PV-Anlage zu befestigen? Ist die Befestigung abhängig von der Art der Panels?

Es gibt – neben Dachhaken – mehrere alternative Befestigungsmethoden, die je nach Dachtyp und Art der Solarpanels zum Einsatz kommen können.

1. Indachmontage: Eine weit verbreitete Methode ist die Indachmontage, bei der die Solarpanels direkt in die Dachkonstruktion integriert werden. Hier gibt es gar keine Dachziegel, stattdessen übernehmen die Solarpanels diese Rolle. Die Indachmontage bietet einen guten Schutz vor Witterungseinflüssen, da die Panels direkt mit der Dachstruktur verbunden sind. Aktuell kommt diese Methode bei Neubauten oft zum Einsatz. Der Vorteil: Man spart die Kosten für die Dachziegel!
2. Solardachziegel: Eine andere Möglichkeit ist die Nutzung von Solardachziegeln. Hier sind die Solarzellen direkt in die Dachziegel integriert – im Grunde ist das Prinzip also ähnlich wie bei der Indachmontage. Diese Lösung ist ideal für Gebäude, bei denen das äußere Erscheinungsbild nicht durch herkömmliche Solarpanels verändert werden soll, z. B. besonders schöne oder denkmalgeschützte Häuser. Diese Art der Montage ist meistens leider recht teuer, dafür aber optisch besonders ansprechend.
3. Aufständerung: Aufständerungssysteme kommen meistens bei Flachdächern zum Einsatz. Diese Systeme bestehen aus stabilen Rahmenkonstruktionen. Die Panels werden hier in einem bestimmten Winkel montiert – auch eine Solarnachführung ist möglich. Dabei ist keine Dachdurchdringung erforderlich.

Wie teuer ist die Befestigung einer PV-Anlage und wie lange brauchen Installateure dafür?

Es ist schwierig, pauschal Kosten für die Befestigung einer Solaranlage zu nennen – schließlich sind die genauen Kosten sehr stark davon abhängig, wie viele und welche Panels verwendet werden, wie das Dach aussieht und welche Befestigungsart gewählt wird. Im Durchschnitt können Sie mit Kosten zwischen 100 und 150 Euro pro Quadratmeter für die Montage rechnen, wobei die Arbeitszeit der Installateure bereits eingerechnet ist. Das bedeutet: Wenn Sie ein durchschnittliches Einfamilienhaus ausstatten wollen, können die Kosten allein für die Montage schnell bei mehreren tausend Euro liegen.

Bei einer Standardinstallation auf einem Schrägdach, bei der Dachhaken und Montageschienen verwendet werden, können erfahrene Installateure die Arbeit innerhalb von ein bis drei Tagen erledigen. Wenn spezielle Anforderungen bestehen, wie etwa bei der Indachmontage oder der Installation von Solardachziegeln, kann die Montage deutlich länger dauern, da diese Systeme häufig deutlich komplexer zu installieren sind.

Wichtig ist auch, dass Ihr Dach in einem guten Zustand sein muss. Häufig fallen zusätzlich noch Kosten für eine Sanierung des Daches an, damit die Panels anschließend sicher montiert werden können.

Welche Probleme und Strafen drohen mit, wenn ich meine PV-Anlage nicht richtig montiere?

Die Installation der Solarpanels muss auf jeden Fall sorgfältig durchgeführt werden – sonst drohen immense Schäden am Gebäude und im schlimmsten Fall sogar auch an Personen. Ein häufiges Problem ist die unzureichende Befestigung der Solarpanels. Gerade auf höheren Dächern ist es oft sehr windig – schlecht befestigte Panels können dann abstürzen, verrutschen und zu großen Schäden führen. Kostspielige Reparaturen sind hier die Folge – und im Worst Case stürzen die Panels auf Fahrzeuge oder Personen. Darüber hinaus kann eine fehlerhafte Montage auch zu Wasserschäden führen. Wenn die Dachhaken nicht ordnungsgemäß abgedichtet werden oder die Dachdurchdringungen nicht korrekt montiert sind, kann Wasser in die Dachkonstruktion eindringen. Da hier oft Holz verbaut ist, das sich durch das Wasser zersetzt, können die Schäden immens sein. Probleme mit der Statik aber auch mit Schimmelbildung können die Folge sein.

Sie müssen sich außerdem darüber im Klaren sein: Sie sind dafür verantwortlich, dass alles ordnungsgemäß installiert ist und Ihre Panels keine Gefahr darstellen. Wenn etwas passiert, können rechtliche Konsequenzen die Folge sein. In vielen Bundesländern gibt es z.B. sehr klare Vorschriften für die Installation von Photovoltaikanlagen, die zwingend eingehalten werden müssen. Es wird kontrolliert, ob die Vorschriften eingehalten werden. Wenn nicht, drohen durchaus hohe Bußgelder, die in manchen Fällen mehrere tausend Euro betragen können. Auch die Genehmigung für die Anlage kann theoretisch entzogen werden. Zudem können Versicherungen im Schadensfall die Leistung verweigern, wenn nachgewiesen werden kann, dass die Anlage nicht fachgerecht installiert wurde. Lassen Sie sich bei der Montage deshalb unbedingt von qualifizierten Fachleuten unterstützen.

Wie lange halten Dachhaken? Wie oft muss die Befestigung gewartet werden und wer übernimmt das?

Sicher montierte Dachhaken halten in der Regel sehr lange – durchaus 20 bis 30 Jahre. Sie werden meistens aus korrosionsbeständigem Material wie Edelstahl gefertigt und sind dafür gemacht, auch ungemütlichen Witterungsbedingungen standzuhalten. Die Lebensdauer der Haken entspricht so in etwa der Lebensdauer der Solarpanels – Sie müssen also nicht fürchten, dass Sie die Haken zwischendurch austauschen müssen.

Trotzdem ist es wichtig, dass Sie der Konstruktion zwischendurch ein wenig Aufmerksamkeit zu Teil werden lassen. Dazu gehören die regelmäßige Wartung und Reinigung. Hier ist zwar kein großer Aufwand erforderlich, dennoch sollten Sie die Befestigungselemente alle paar Jahre von Experten überprüfen zu lassen. Die Dachhaken müssen jederzeit festsitzen, keine Anzeichen von Rost oder Korrosion aufweisen und die Dichtungen müssen wasserfest sein. Wenn es in Ihrer Gegend einmal zu einem Extremwetterereignis kommt, kann es sinnvoll sein, direkt im Anschluss alles prüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass keinerlei Schäden entstanden sind.

Fazit: Worauf Sie bei der Befestigung Ihrer Solaranlage unbedingt achten müssen

Beim Befestigen einer Photovoltaikanlage auf Ihrem Dach gibt es viel zu bedenken: Die Art der Befestigung muss zum Dach passen, Sie müssen die richtigen Dachhaken wählen und darauf achten, dass alles witterungsbeständig befestigt ist. Wer die Dachsubstanz schonen will, setzt auf spezielle Dachhaken, für die keine Beschädigung der Dachpfannen erforderlich ist. Überlassen Sie die Montage unbedingt Fachleuten; es drohen empfindliche Strafen und Probleme, wenn hier etwas schiefläuft. Auch die laufende Wartung Ihrer Anlage sollte nicht vernachlässigt werden – auch diese sollte von Fachpersonal übernommen werden.