Viele Dachflächen liegen noch ungenutzt dar, obwohl sie sich eigentlich perfekt für den Klimaschutz eignen würden: Und zwar, indem auf dem Dach Photovoltaik-Panels angebracht werden. Für private Hausbesitzer ist es aber leider oft einfach zu teuer, selbst eine Solaranlage anzuschaffen. Natürlich gibt es mittlerweile günstige Förderkredite und attraktive Förderungen wie z. B. den Wegfall der Mehrwertsteuer, dennoch lässt sich nicht von der Hand weisen, dass wir am Anfang eines PV-Projekts tief in die Tasche greifen müssen.
Doch was wäre, wenn gar nicht sie auf dem Dach eine Photovoltaikanlage installieren, sondern jemand anders, der dann natürlich auch dafür zahlt? Ob und wie das funktionieren kann, erklärt der folgende Blogartikel.
Lohnt es sich, mein Dach für Photovoltaik zu vermieten?
Wenn Sie ein gut geeignetes Dach für eine Solaranlage besitzen und einen Vertrag mit einer Firma aushandeln, die dieses für die Solarstromerzeugung pachten will, kann sich das durchaus sehr lohnen. Die Gewinne, die Sie dabei erzielen können, sind dabei abhängig von der Größe Ihres Daches und der möglichen Leistung der Solaranlage. Durchschnittlich können Sie davon ausgehen, dass Sie 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter und Jahr verdienen können. Allerdings sollten Sie nicht vergessen, dass auf den dabei erzielten Gewinn natürlich Steuern anfallen. Außerdem gibt es gegebenenfalls auch die Option, dass die Firma die Kosten für eine Dachsanierung übernimmt und Sie so diese Kosten sparen.
Sie sehen also: Es kann sich sehr lohnen, Ihr Dach für eine Photovoltaik-Anlage zu vermieten. Das gilt nicht nur für das Finanzielle. Auch für die Umwelt ist diese Lösung ein echter Gewinn, schließlich spart jede kWh, die aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, Netzstrom aus fossilen Brennstoffen. Mit einer Verpachtung Ihres Daches können Sie einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten und damit zur zukünftigen Energiesicherheit und zum Klimaschutz beitragen.
Besonders lohnenswert: Solardachpflicht erfüllen mit der Vermietung des Daches
Wir haben es im letzten Absatz schon erwähnt: Mittlerweile gibt es in NRW eine Solardachpflicht, über die wir bereits in diesem Blogartikel berichtet haben. Das bedeutet, dass ab jetzt alle Neubauten automatisch mit Solarpanels ausgestattet werden müssen. Aber auch für Altbauten gilt diese Regel ab 2026, sofern Sie Sanierungsarbeiten am Dach vornehmen. Das ist für so manch einen Hausbesitzer ein ganz schöner Schock – schließlich muss ein Dach ab und an einmal saniert werden, die Kosten für die Installation einer Solaranlage kann aber nicht jeder einfach so aufbringen. Es gibt jedoch die Möglichkeit, sich von der Pflicht befreien zu lassen, wenn Sie finanziell absolut nicht in der Lage sind, die Kosten zu tragen.
Die Verpachtung Ihres Daches für eine Solaranlage kann sich aber in diesem Fall besonders lohnen, wenn die pachtende Firma die Kosten für die Dachsanierung übernimmt. In der Regel ist es dabei trotzdem möglich, das Dach nach Ihren Wünschen zu sanieren. Insgesamt ist das Unterfangen so auch günstiger, als wenn Sie beide Arbeiten nacheinander ausführen lassen – schließlich muss so das Gerüst nur einmal aufgestellt werden. Wenn Sie die Dachsanierung übernehmen lassen, müssen Sie davon ausgehen, dass die Pachterträge deutlich niedriger ausfallen, da die pachtende Firma vorab eine höhere Summe investieren muss.
Wie gehe ich vor, wenn ich mein Dach vermieten möchte?
Am einfachsten ist es, einfach eine ausführliche Onlinerecherche durchzuführen und nach Firmen zu suchen, die Ihre Dachfläche pachten würden. Dabei empfehlen wir Ihnen auf jeden Fall, sich mehrere Angebote einzuholen, sodass Sie die für sich günstigste Lösung finden können. Wenn Sie online nicht fündig werden, können Sie auch im Rahmen einer Energieberatung oder bei Ihrem örtlichen Netzbetreiber wertvolle Informationen bekommen. Sie müssen außerdem damit rechnen, dass die angefragte Firma zunächst prüfen wird, ob sich Ihr Dach überhaupt für die Installation einer PV-Anlage eignet.
Was sind die Voraussetzungen, damit man sein Dach vermieten kann?
Zunächst einmal muss das Dach wirklich Ihnen gehören und es darf baurechtlich nichts gegen die Anbringung der Solarpanels sprechen. Wenn Sie also in einer Mietwohnung wohnen, können Sie also nicht einfach Ihre Dachfläche verpachten. Zudem sind nicht alle Dächer gleich gut für die Installation von Solarpanels geeignet. Im Idealfall ist das Dach nach Süden ausgerichtet und bietet die Möglichkeit, die Panels in einem Winkel von 30 Grad zu montieren. So können die Panels die optimale Leistung erzielen, da ein besonders großer Anteil der Sonnenstrahlen die Paneloberfläche erreicht.
Außerdem sollte das Dach in einem guten Zustand sein, schließlich werden Solarpanels für 20 Jahre oder länger montiert. Es ergibt also keinen Sinn, die Panels auf einem Dach anzubringen, das nach wenigen Jahren bereits restauriert werden muss, da dadurch nur unnötige Arbeit anfällt. Zudem muss es möglich sein, die Panels ordnungsgemäß zu pflegen bzw. regelmäßig zu reinigen. Die Panels müssen gut belüftet sein und es muss ein ausreichend großer Platz für die Solaranlage vorhanden sein, damit sich die Anschaffung lohnt.
Wie lange vermietet man sein Dach?
Die Verpachtung eines Daches für Solarpanels ist eine Lebensentscheidung – denn man verpachtet die Dachfläche oft für 25 Jahre oder länger. Deshalb müssen beide Vertragspartner vorab ganz genau prüfen, ob die Pachtlösung für sie sinnvoll ist. Es ist bei einem bestehenden Pachtvertrag zum Beispiel nicht mehr ohne weiteres möglich, den Vertrag zu kündigen und die Fläche für eigene Solarpanels zu nutzen. Das sollten Sie unbedingt bedenken. Die Pachteinnahmen sind zwar attraktiv, allerdings lässt sich auch durch eigene Solarpanels einiges an Strom und damit an Kosten sparen. Gerade in Zeiten, in denen die Strompreise immer weiter steigen, müssen Sie genau abwägen, ob die Planungssicherheit mit einer eigenen Solaranlage nicht vielleicht mehr Sinn ergibt.
Wann ergibt eine Vermietung keinen Sinn?
Eine Vermietung ergibt keinen Sinn, wenn Ihre Dachfläche nur begrenzt für die Montage von Solarpanels geeignet ist. In diesem Fall wäre der Ertrag der Solaranlage so niedrig, dass Sie entweder keinen Pächter finden werden oder die Konditionen extrem unattraktiv werden. Auch, wenn Sie Ihr Dach in kurzer Zeit restaurieren müssen, ist die Verpachtung nur sinnvoll, wenn Sie sie mit einer Dachsanierung kombinieren. Zu guter Letzt sollten Sie sich unbedingt sicher sein, dass die Verpachtung Ihres Hauses für eine Solaranlage das Richtige ist. Es ergibt keinen Sinn, sich für diese Variante zu entscheiden, wenn Sie zweifeln. Berücksichtigen Sie unbedingt, welche Vorteile Ihnen eine eigene Solaranlage bieten kann. Wenn Sie unentschlossen sind, können Sie sich auch einfach einmal von Solarprofis zu möglichen Optionen beraten lassen. Gerne unterstützt Sie unser Expertenteam von EcoFlow.
Fazit
Grundsätzlich bietet die Verpachtung eine attraktive Möglichkeit, ungenutzte Dachflächen gewinnbringend zu nutzen und gleichzeitig einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Die regelmäßigen Einnahmen, die durch Verpachtung erzielt werden können, machen diese Option besonders verlockend. Durchschnittlich kann man mit Einnahmen von 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter und Jahr rechnen – ganz ohne selbst in die teure Anschaffung und Wartung einer Solaranlage investieren zu müssen. Ein weiterer großer Vorteil ist die Möglichkeit, die Kosten für eine notwendige Dachsanierung durch die pachtende Firma übernehmen zu lassen. Dies kann besonders in Nordrhein-Westfalen, wo es eine Solardachpflicht gibt, eine finanzielle Erleichterung darstellen.
Trotz der vielen Vorteile sind auch die langfristigen Verpflichtungen zu beachten. Ein Pachtvertrag läuft in der Regel über 25 Jahre oder länger. Das ist eine langfristige Bindung, die gut überlegt sein sollte. Zudem muss das Dach unbedingt in einem guten Zustand und optimal für die Installation der Solaranlage geeignet sein.