In manchen Fällen – vor allem bei Flachdächern – kann es sinnvoll sein, Solarpanels nicht mit Montageschienen, sondern mit Ballastierung zu befestigen. Das Prinzip ist dabei ganz einfach: Die Solarpanels werden mit einem deutlich schwereren Gegengewicht bestückt, um sie so zum Beispiel vor Windlasten zu schützen. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten, denn die Ballastierung muss unbedingt schwer genug sein, um die Panels wirklich gut sichern zu können.
In den nächsten Absätzen bekommen Sie von uns alle Skills an die Hand, die Sie benötigen, um die Ballastierung für Ihre Solaranlage richtig zu wählen und das passende Gewicht zu bestimmen. Doch Achtung: Da hier Sicherheit das oberste Gebot ist, raten wir Ihnen als Laie trotzdem, sich Unterstützung von Fachleuten zu suchen!

Wie berechne ich die Ballastierung für meine PV-Anlage bei einem Flachdach richtig?
Wer die Ballastierung für eine PV-Anlage berechnen will, muss dabei gründlich vorgehen – denn Fehler bergen die Gefahr von Unfällen und massiven Schäden an der Anlage. Um die Ballastierung richtig berechnen zu können, müssen wir uns zunächst einmal die wichtigsten Parameter vor Augen führen, die Einfluss auf das notwendige Gegengewicht haben.
Die wichtigsten Parameter bei der Berechnung der Ballastierung
Windlast
Der wohl wichtigste Punkt bei der Berechnung der Ballastierung ist die Windlast. Gerade auf Dächer können oft enorme Windlasten auftreten, denen Ihre Solaranlage standhalten können muss. Besonders in Küstennähe sind deshalb sehr starke Gegengewichte erforderlich. Je höher das Gebäude ist, desto exponierter ist es gegenüber dem Wind. Außerdem spielt die Dachform eine Rolle: Flachdächer sind meistens besonders windanfällig. Zudem gilt: Je näher die Panels am Rand des Daches montiert werden, desto stärker ist die Windlast.
Neigungswinkel der Solarpanels
Je steiler der Neigungswinkel der Solarpanels ist, desto mehr Angriffsfläche bieten sie dem Wind. Da man Ballastierung meistens auf Flachdächern verwendet, bei denen die Panels ohnehin in eher flachen Neigungswinkeln montiert werden, spielt dieser Faktor aber oft eine eher untergeordnete Rolle.
Gewicht der Panels inkl. Befestigung
Auch die Panels an sich wiegen schon etwas und können dem Wind bis zu einem gewissen Grad trotzen. Deshalb ist auch das Eigengewicht der Solarpanels inklusive der Montagevorrichtung wichtig für die Berechnung.
Statik des Daches
Die Ballastierung darf nicht zu schwer sein, da sonst Gefahren für die Statik des Daches drohen. Nachdem Sie das notwendige Gewicht der Ballastierung ausgerechnet haben, muss deshalb auch geprüft werden, ob die Statik die Konstruktion überhaupt zulässt. Dabei müssen auch zusätzliche Lasten mit einkalkuliert werden, z. B. andere technische Vorrichtungen auf dem Dach und zusätzliches Gewicht durch Schneefall.
Gibt es eine Formel zur Berechnung der Ballastierung für meine Solarpanels?
Ja, es gibt tatsächlich eine Formel, mit der Sie einfach näherungsweise die notwendige Ballastierung für Ihre Solarpanel berechnen können. Sie lautet:
Notwendige Ballastierung (kg)=Windlast x Panelfläche x Sicherheitsfaktor
Der Sicherheitsfaktor ist dabei im Prinzip ein Puffer, z. B. für zusätzliche Schneelast, und sollte möglichst zwischen 1 und 2 liegen. Sie können es sich aber auch einfach machen und einfach der Faustregel folgen, die besagt: Pro Quadratmeter Panelfläche sollten Sie auf einem Flachdach circa 25 kg Ballastierung einrechnen.

Wann ergibt es Sinn, meine PV-Anlage mit Ballastierung zu montieren
Nicht für jede Art von Dach ist ein System mit Ballastierung überhaupt geeignet. Sinnvoll sind Ballastierungssysteme vor allem bei Flachdächern, bei denen ohne Dachdurchdringung gearbeitet werden soll. Das hat den Vorteil, dass die Dachhaut nicht beschädigt wird und es keine offenen Stellen gibt, an denen – auch bei noch so guter Abdichtung – immer die Gefahr besteht, dass Feuchtigkeit in die Dachkonstruktion eindringt.
Manchmal lässt die Statik auch nichts anderes als ein ballastiertes System zu – dieses bietet nämlich die Möglichkeit, die Lastenverteilung besonders ausgeglichen zu gestalten und damit das Dach weniger stark zu belasten, als es bei einer anderen Montageart der Fall wäre.
Nicht zuletzt werden auch temporäre Installationen oft durch Ballastierung gesichert. Hier müssen keine großen Veränderungen an der Bausubstanz vorgenommen werden und die Systeme lassen sich schnell wieder abbauen. Solche Systeme eignen sich z. B. auch für flexible, tragbare Solarmodule.
Welche Möglichkeiten der Ballastierung für Solaranlagen gibt es?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, eine Solaranlage zu ballastieren. Am häufigsten genutzt wird mit Abstand eine Ballastierung mit Gegengewichten aus Beton oder Kies. Diese Art der Ballastierung ist sicher, kostenarm und sehr langlebig. Gleichzeitig hat sie aber den Nachteil, dass die Lasten oft nicht gut verteilt sind und dass es sich hierbei optisch nicht unbedingt um die schönste Lösung handelt.
Ebenfalls möglich ist die Ballastierung mit Wassertanks. Diese Ballastierung ist besonders einfach umzusetzen und vor allem für temporäre Installationen geeignet, kann aber für die Statik eine Herausforderung darstellen. Auch Gewichte aus Metall und Stahl – manchmal direkt in der Unterkonstruktion verbaut – sind eine Möglichkeit. Diese Lösung ist allerdings etwas teurer und muss gut vor Korrosion geschützt werden.In vielen Fällen ergibt es am meisten Sinn, auf eine Hybridlösung zu setzen, also ein Ballastsystem zu installieren und gleichzeitig eine weitere Befestigung, z. B. durch Klemmsysteme, anzubringen. Was bei Ihnen am besten passt, entscheiden Sie am besten im Austausch mit qualifizierten Experten. Gerne unterstützt Sie dabei Ihr EcoFlow-Team.