Dass Solarpanels am besten arbeiten, wenn sie nach Süden ausgerichtet sind, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Allerdings bedeutet das nicht, dass Sie auf eine solche Anlage verzichten müssen, wenn Ihr Balkon nicht über die entsprechende Ausrichtung verfügt. Es ist möglich, ein Balkonkraftwerk auch nach Osten oder Westen auszurichten – und unter bestimmten Voraussetzungen ist das sogar sinnvoller. Für wen eine solche Ausrichtung Sinn ergibt und ob eine Ost- oder Westausrichtung besser ist, erfahren Sie in folgendem Blogartikel. Lernen Sie außerdem alles darüber, wie Sie das Maximum an Leistung aus Ihrem Balkonkraftwerk herausholen können.
Ost- oder West-Ausrichtung – was ist bei einem Balkonkraftwerk besser?
Es gibt keine pauschale Antwort auf die Frage, ob eine Ost- oder eine Westausrichtung besser ist, wenn Sie bei Ihrem Balkonkraftwerk keine Südausrichtung wählen können. Grundsätzlich gilt nämlich: Welche Ausrichtung sich besser eignet, hängt vor allem von Ihrem Energieverbrauch ab. Eine Ausrichtung nach Osten ermöglicht es Ihnen, die morgendliche Sonne zu nutzen, was sinnvoll ist, wenn Sie um diese Uhrzeit auch zuhause sind. Den erzeugten Strom können Sie dann direkt nutzen, um z. B. das Frühstück zuzubereiten, Wasser zu kochen oder auch die Waschmaschine anzustellen. Eine tolle Art, um produktiv in den Tag zu starten!
Auf der anderen Seite bietet eine Westausrichtung Ihnen den Vorteil, die Nachmittags- und Abendsonne nutzen zu können, da Ihre Panels bei dieser Ausrichtung dann am meisten Strom produzieren. Wenn Sie eher abends nach Hause kommen und dann den größten Teil Ihres Stroms verbrauchen, sollten Sie eher zu einer West-Ausrichtung greifen. Geeignet ist diese z. B. für Menschen, die abends viel kochen, waschen, fernsehen etc. Die Abendsonne können Sie in diesem Fall dann dafür nutzen, mit Ihren Solarpanels Netzstrom einzusparen.
Die Entscheidung für Ost oder West hängt also stark von Ihrem Tagesablauf ab. Es ist übrigens auch ein Mix möglich: Sie können z. B. ein Panel nach Osten und eins nach Westen ausrichten und so Ihren Eigenverbrauch maximieren und die Stromkosten senken. Auch wenn die Erträge pro Panel im Vergleich zur Südausrichtung dann etwas geringer ausfallen, kann eine bessere Anpassung an den eigenen Stromverbrauch letztlich dazu führen, dass Sie mehr Strom sparen. Ein Tipp: Monitoren Sie Ihren Stromverbrauch am besten immer, z. B. mit einer App, wenn das bei Ihrer Anlage möglich ist. So haben Sie die Leistung immer im Blick und können bei Problemen die Ausrichtung korrigieren.
Wie schneiden Balkonkraftwerke mit Ost- oder Westausrichtung im Vergleich zu solchen mit Südausrichtung ab?
Ein Balkonkraftwerk mit einer Ost- oder Westausrichtung ist im Vergleich mit einer Süd-Ausrichtung leider tatsächlich unterm Strich weniger effizient. Der Grund: Sind die Panels nach Süden ausgerichtet, treffen in unseren Breitengraden über den Tagesverlauf einfach viel mehr Sonnenstrahlen auf die Oberfläche der Panels. Tatsächlich ist die Süd-Ausrichtung deshalb ideal, wenn es darum geht, den maximal möglichen Energieertrag pro Panel zu erzielen und eine konstant hohe Stromproduktion zu gewährleisten. Bei einer anderen Ausrichtung müssen Sie mit Einbußen rechnen.
Allerdings ist dieser Vorteil eher theoretisch – unter bestimmten Bedingungen kann eine Ausrichtung nach Osten oder Westen sogar besser sein – z. B., wenn sie besser zu Ihrem Tagesablauf passt. Tatsächlich ist es so, dass in vielen Fällen der insgesamt höhere Eigenverbrauch bei einer Ost- oder Westausrichtung die geringeren Erträge pro Solarpanel mehr als ausgleicht. Besonders in Kombination mit einem geeigneten Energiemanagementsystem kann diese Ausrichtung daher manchmal ebenso kosteneffizient sein wie eine Süd-Ausrichtung. Lassen Sie sich am besten von Fachleuten beraten, was bei Ihrem Standort und Ihrem Lebensstil am besten zu Ihnen passt.
Sind alle Solarpanels für eine Ost- oder Westausrichtung geeignet?
Nicht alle Solarpanels sind gleichermaßen für eine Ost- oder Westausrichtung geeignet. Grundsätzlich können zwar die meisten herkömmlichen Solarpanels auch bei einer Ost- oder Westausrichtung eingesetzt werden, dennoch sollten Sie gerade bei dieser Art der Ausrichtung unbedingt auf besonders hochwertige und effiziente Panels setzen. Monokristalline Solarpanels können auch bei diffusen Lichtverhältnissen – wie sie bei einer Ost- oder Westausrichtung häufiger vorkommen – hohe Erträge erzielen und sind daher besonders gut geeignet. Auch der verfügbare Platz lässt sich damit besonders effizient nutzen. Auch Dünnschichtsolarzellen arbeiten bei schwachem diffusem Licht sehr gut und sind für diese Ausrichtungsart verwendbar. Diese Panels nehmen allerdings mehr Platz weg, was bei Balkonkraftwerken häufig ein Problem darstellt.
Besonders interessant sind auch smarte Anlagen mit integriertem Leistungsoptimierer zu nutzen. Hier ist sichergestellt, dass jedes Modul unabhängig von den anderen Modulen im System seine maximale Leistung erbringt, auch wenn ein Teil der Anlage im Schatten liegt oder ungünstig zur Sonne ausgerichtet ist. Auch Solartracker, die die Ausrichtung der Panels über den Tag hinweg an den Sonnenverlauf anpassen, können ein echter Gamechanger sein.
Lohnt sich ein Solarspeicher bei einer Ost- oder Westausrichtung?
Eine Solarbatterie dient dazu, den erzeugten Strom zwischenzuspeichern und zu einem späteren Zeitpunkt nutzbar zu machen. Das ist sinnvoll, denn es bedeutet für Sie, dass Sie jederzeit Zugriff auf Ihren selbst erzeugten Strom haben. Dadurch kann der Eigenverbrauch massiv erhöht werden und Sie sorgen so dafür, dass sich die Anlage schneller amortisiert. Auch als Notstromaggregat kann ein solcher Speicher genutzt werden. Das kann auch bei einer Ost- oder Westausrichtung sehr sinnvoll sein – Sie sind dann nämlich nicht mehr davon abhängig, den erzeugten Strom zu einer bestimmten Tageszeit zu verbrauchen. Denken Sie nur daran: Die Panels müssen auch genug Strom erzeugen können, um den Speicher damit zu speisen. Das ist häufig bei einer Südausrichtung problemloser möglich, bei einer anderen Ausrichtung sind sehr leistungsstarke Panels Voraussetzung.
Ob sich ein Speicher lohnt, hängt stark von Ihrem persönlichen Stromverbrauchsprofil ab. Gerade, wenn Sie wenig zuhause sind, ist ein Speicher besonders wichtig, um den tagsüber produzierten Strom effizient zu nutzen. Auch wer Stromautarkie oder eine Notstromversorgung anstrebt, kommt an einem Speicher nicht vorbei. Denken Sie aber auch immer an die Kosten des Speichers – hier müssen Sie mit einer recht hohen Anfangsinvestition rechnen. Auch zu diesen Themen sollten Sie sich vor dem Kauf also besser von Fachpersonal beraten lassen.
Wie kann ich – unabhängig von der Ausrichtung – das Maximum an Leistung aus meiner Anlage herausholen?
Die Ausrichtung ist zwar besonders wichtig für die Leistung Ihrer Solarpanels, allerdings spielen noch andere Faktoren eine Rolle. So sollten Sie beispielsweise Verschattung unbedingt vermeiden. Stellen Sie daher sicher, dass Ihre Solarpanels so installiert sind, dass keines des Panels Schatten abbekommt. Schon kleinste Schatten durch Bäume oder benachbarte Gebäude können bei in Reihe geschalteten Panels die Leistung der gesamten Anlage stören. Auch die regelmäßige Reinigung der Panels ist wichtig. Schließlich ist es logisch, dass Dreck und Schmutz auf der Oberfläche der Panels dafür sorgen, dass weniger Sonnenlicht absorbiert werden kann.
Der Wechselrichter ist das Herzstück Ihrer Anlage, da er den erzeugten Gleichstrom in nutzbaren Wechselstrom umwandelt – hier sollten Sie auf keinen Fall sparen! Ein hochwertiger Wechselrichter mit hoher Effizienz kann die Gesamtleistung Ihrer Anlage erheblich verbessern und es gibt mittlerweile auch Modelle, die speziell für die Ausrichtung nach Osten oder Westen Ost und West konzipiert sind. Nicht zuletzt sind auch Allround-Lösungen eine Möglichkeit, das Beste aus Ihren Panels herauszuholen. Praktische Systeme wie der EcoFlow PowerStream übernehmen dabei das Energiemanagement für Sie und erzeugen keinerlei zusätzliche Arbeit. Die Anlage findet automatisch die optimale Balance zwischen Netzeinspeisung, Direktnutzung und Speicherung und hilft so entscheidend dabei, den Solarstrom auch finanziell optimal nutzbar zu machen.