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Balkonkraftwerk bei klassischer Nullung – geht das?

Haben Sie schon einmal von der „klassischen Nullung“ gehört? Wenn Sie älter sind und sich z. B. in Ihrer Jugend viel mit Elektronik beschäftigt haben, ist das wahrscheinlicher. Es handelt sich bei diesem Verfahren um eine ältere Vorgehensweise zur Erdung elektrischer Anlagen. Doch ist die klassische Nullung auch heute noch erlaubt? Kann sie auch im Photovoltaikbereich – etwa bei Balkonkraftwerken – zum Einsatz kommen? Das möchten wir im folgenden Blogartikel besprechen. Lernen Sie das Verfahren kennen und erfahren Sie, ob es auch heute noch sinnvoll und nutzbar ist.

Warum Nulleinspeisung Balkonkraftwerk?

Was ist die klassische Nullung?

Die klassische Nullung ist ein älteres elektrotechnisches Verfahren zur Erdung, das vorwiegend in älteren Gebäuden, meistens aus der Mitte des 20. Jahrhunderts, zu finden ist. Bei dieser Methode wird der Neutralleiter zugleich als Schutzleiter verwendet, was heutzutage auch als TN-C-System bezeichnet wird. In solchen Systemen werden der Neutralleiter und der Schutzleiter bis zur letzten Steckdose gemeinsam geführt. In einer modernen Elektroinstallation mit einem TN-S-System sind Neutralleiter und Schutzleiter getrennt geführt, was eine deutlich höhere Sicherheit bietet, allerdings etwas mehr Installationsaufwand bedeutet. Das Prinzip der klassischen Nullung spart Material, ist jedoch in der Praxis leider oft fehleranfällig und birgt gewisse Sicherheitsrisiken. Insbesondere bei einem Defekt oder einer Unterbrechung kann es zu gefährlichen Spannungen an Gehäusen elektrischer Geräte kommen.

Ist eine klassische Nullung bei einem Balkonkraftwerk umsetzbar? Kann ich ein Balkonkraftwerk in einem Hausnetz mit klassischer Nullung verwenden?

Wenn Sie in einem älteren Haus mit klassischer Nullung ein Balkonkraftwerk installieren möchten, sollten Sie besser vorsichtig dabei sein. Grundsätzlich ist es möglich. Es ist jedoch nicht zu empfehlen, ein Balkonkraftwerk in einem solchen System zu betreiben, ohne vorher Anpassungen vorzunehmen. Die klassische Nullung entspricht nicht den heutigen Sicherheitsanforderungen und ist deshalb mit modernen Anlagen häufig auch nicht kompatibel. Bevor Sie Ihr Balkonkraftwerk in einem Haus mit klassischer Nullung einfach so installieren, sollten Sie unbedingt Experten bitten, die Lage einzuschätzen, um das Risiko von Fehlfunktionen und Gefahren zu minimieren.

Ist eine klassische Nullung bei einem Balkonkraftwerk erlaubt? Darf das Verfahren bei anderen elektrischen Anlagen noch durchgeführt werden?

Die Lage ist recht eindeutig: Rechtlich gesehen ist die klassische Nullung seit 1973 in Deutschland für Neuanlagen verboten. Das heißt: Das Verfahren darf nicht mehr angewendet werden – insbesondere dann nicht, wenn Sie eine neue Installation planen. In bestehenden Anlagen darf die klassische Nullung jedoch unter bestimmten Bedingungen weiterverwendet werden, sofern sie einwandfrei funktioniert und keine gravierenden Veränderungen an der Anlage vorgenommen wurden.

In Bezug auf Balkonkraftwerke bedeutet dies, dass der Betrieb in einem System mit klassischer Nullung zwar nicht grundsätzlich verboten ist, wir Ihnen aber dringend davon abraten. Die heutigen Anforderungen an Sicherheit und Zuverlässigkeit elektrischer Anlagen sind deutlich höher – und das hat gute Gründe! Wer vorhat, in Solarpanels oder ein Balkonkraftwerk zu investieren, tätigt auch eine Investition in die eigene Energiezukunft. Gerade dabei sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Anlage neuesten Standards entspricht und möglichst lange einwandfrei funktioniert. Eine Umrüstung auf ein TN-S-System, bei dem Neutralleiter und Schutzleiter getrennt geführt werden, ist deshalb sehr sinnvoll und häufig auch gar nicht so aufwändig. Lassen Sie sich dazu am besten vor dem Kauf Ihres Balkonkraftwerks beraten.

Welche alternativen Verfahren zur Erdung eines Balkonkraftwerks gibt es?

Anstelle der klassischen Nullung kommen heute moderne und sicherere Erdungssysteme zum Einsatz, die mit den geltenden Rechtsnormen konform sind. Am gebräuchlichsten ist dabei, wie erwähnt, das TN-S-System, bei dem der Schutzleiter und der Neutralleiter von der Verteilung bis zu den Steckdosen getrennt geführt werden. Durch die dabei entstehende zuverlässige Erdung ist das Risiko elektrischer Schläge oder Spannungsfehler minimal. Da diese Methode die sicherste Lösung zur Erdung Ihres Balkonkraftwerks ist, wird sie Ihnen wahrscheinlich auch von Fachleuten ans Herz gelegt werden.

Es gibt zudem noch TT-Systeme, bei denen der Schutzleiter separat geerdet wird, unabhängig von der Netzverteilung. Diese Methode wird häufig in ländlichen Gebieten verwendet. In Bezug auf die Sicherheit steht diese Methode dem TN-S-System in nichts nach, kommt aber im urbanen Raum selten vor.

Ein wenig spezieller sind IT-Systeme, die vor allem im industriellen Kontext eingesetzt werden und in Wohngebäuden eher selten sind. Diese Systeme ermöglichen eine maximale Unabhängigkeit von externen Erdungssystemen.

Ist eine klassische Nullung noch erlaubt?

Was ist der Unterschied zwischen Nullung und Nulleinspeisung?

Der Begriff Nullung bezieht sich, wie oben erklärt, auf ein elektrotechnisches Erdungsverfahren, bei dem der Schutzleiter und der Neutralleiter kombiniert geführt werden. Die Nulleinspeisung bezieht sich dagegen darauf, ob und wie ein Balkonkraftwerk Strom ins Netz einspeist. Die beiden Begriffe sollten also keinesfalls verwechselt werden.

Doch was ist Nulleinspeisung? Bei dieser Art der Stromnutzung speist das Balkonkraftwerk nur so viel Strom ins Hausnetz ein, wie aktuell verbraucht wird. Überschüssiger Strom, der nicht sofort im Haushalt genutzt werden kann, wird nicht ins öffentliche Netz eingespeist, sondern gespeichert. In manchen Anlagen wird auch die Stromproduktion gedrosselt. Für diese Methode können verschiedene Gründe sprechen. Sinnvoll ist die Nulleinspeisung zum Beispiel, wenn Sie den bürokratischen Aufwand, der mit einer Einspeisevergütung einhergeht, vermeiden möchten. Sie müssen sich nicht mit den rechtlichen Anforderungen der Netzeinspeisung auseinandersetzen und auch keinen extra Zähler installieren. Auch die Abrechnung ist so einfacher. Häufig lohnt sich eine Einspeisung ins Netz auch gerade bei kleineren Anlagen nicht.

Eine Nulleinspeisung mit der Nutzung einer Solarbatterie kann dazu beitragen, Ihre Eigenverbrauchsquote an Solarstrom zu erhöhen, sodass Sie langfristig mehr Kosten sparen. Besonders in den heutigen Zeiten hoher Strompreise kann sich dies stark lohnen. Wenn Sie Ihren Strom selbst erzeugen und verbrauchen, sind Sie weniger anfällig für Schwankungen und Ausfälle im Netz und somit deutlich autarker. Die letzten Jahre haben uns gezeigt, dass es sinnvoll ist, sich nicht nur auf die öffentliche Energieversorgung zu verlassen, sondern die eigene Versorgung selbst in die Hand zu nehmen. Mit einer Nulleinspeisung vermeiden Sie auch mögliche Verluste, die durch die Einspeisung ins öffentliche Netz entstehen könnten.

Wie nutze ich den Strom aus meinem Balkonkraftwerk möglichst sicher und effizient?

Um den Strom aus Ihrem Balkonkraftwerk möglichst sicher und effizient zu nutzen, gibt es verschiedene Tricks, die wir Ihnen im Folgenden kurz vorstellen möchten:

Zunächst sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Balkonkraftwerk den aktuellen Standards entspricht und von einer seriösen Herstellerfirma stammt. Achten Sie auf hochwertige und langlebige Materialien – denn Balkonkraftwerke werden meistens draußen installiert und müssen der Witterung standhalten. Wenn Sie in einem Haus leben, in dem noch eine klassische Nullung installiert ist, sollten Sie eine Modernisierung der Elektroinstallation vornehmen, bevor Sie das Kraftwerk anschließen.

Stellen Sie sicher, dass Ihre Solarpanels optimal ausgerichtet sind. Am besten zeigen sie nach Süden und sind in einem Winkel von 30-40 Grad montiert. Auch ein Solartracker, der über den Tag hinweg immer wieder die Ausrichtung nach der Sonne regelt, kann sinnvoll sein. Besonders einfach ist die Ausrichtung mit mobilen Panels wie den Lösungen von EcoFlow umsetzbar. Achten Sie auf eine gute Belüftung der Panels und führen Sie regelmäßig Wartungen und Reinigungen durch.

Wenn Sie den Strom möglichst effizient nutzen möchten, müssen Sie Ihren Eigenverbrauch so hoch wie möglich halten. Das geht zum Beispiel, indem Sie energieintensive Geräte wie Waschmaschinen oder Geschirrspüler bevorzugt nutzen, wenn Ihr Balkonkraftwerk besonders viel Strom produziert. Noch einfacher ist das mit einem Speicher möglich. Moderne Energiemanagementsysteme wie der EcoFlow PowerStream können Ihnen dabei helfen, den Stromverbrauch in Ihrem Haushalt optimal zu steuern.

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EcoFlow ist ein Unternehmen für tragbare Strom- und erneuerbare Energielösungen. Seit der Gründung im Jahr 2017, hat EcoFlow seinen Kunden in über 85 Märkten, mit seinen DELTA- und RIVER-Produktlinien, von tragbaren Kraftwerken zu umweltfreundlichem Zubehör, sorgenfreie Energie geboten.
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