Besitzen Sie ein Balkonkraftwerk? Dann gehören Sie wahrscheinlich nicht zu den Leuten, die dem Herbst und den kürzer werdenden Tagen mit Freude entgegensehen. Denn – so gemütlich die Jahreszeit auch ist – sie bedeutet auch, dass es insgesamt weniger Sonnenstunden gibt und Sie so damit rechnen müssen, dass die Stromausbeute Ihres Balkonkraftwerks geringer ausfällt. Doch mit welchen Leistungen können Sie im Winter rechnen? Und gibt es Tricks, um ein Balkonkraftwerk auch im Winter möglichst effizient zu betreiben? Die Antworten auf diese Fragen finden Sie im folgenden Blogartikel.
Welchen Ertrag kann ich von meinem Balkonkraftwerk im Winter erwarten? Unterschiede zum Sommer
Den meisten Menschen ist gar nicht klar, wie groß der Unterschied zwischen den Sonnenstunden im Winter und Sommer tatsächlich ist. Durchschnittlich müssen wir im Winter nämlich mit nur 2 Sonnenstunden auskommen – im Gegensatz zu 6-8 Sonnenstunden täglich im Sommer. Kein Wunder, dass die Leistung eines Balkonkraftwerks im Winter deshalb deutlich schwächer ausfällt.
Natürlich lässt sich für ein Balkonkraftwerk keine pauschale Angabe für die Leistung in einer Jahreszeit geben – dafür gibt es viel zu viele unterschiedliche Modelle und Technologien. Bei einem 600 Watt-Balkonkraftwerk liegt die zu erwartende Leistung im Sommer aber bei bis zu 4,5 kWh pro Tag und im Winter bei bis zu 1,2 kWh – ein deutlicher Unterschied also. Auch bei einem 800-Watt Balkonkraftwerk gibt es große Unterschiede von bis zu 5 kWh. Insgesamt können Sie von Ihrem Balkonkraftwerk im Winter 1/4 bis 1/6 der Sommerleistung erwarten.
Durchschnittlicher Ertrag von Balkonkraftwerken nach Jahreszeit | ||
Sommer | Winter | |
600 Watt Balkonkraftwerk | Bis zu 4,5 kWh | Bis zu 1,2 kWh |
800 Watt Balkonkraftwerk | Bis zu 6,5 kWh | Bis zu 1,7 kWh |
Ertrag von Balkonkraftwerken mit 600 und 800 Watt im Winter
Auch wenn im Winter nur wenige Sonnenstunden zur Stromproduktion zur Verfügung stehen, können Sie von Ihren Solarpanels trotzdem noch bis zu 2 kWh täglich erwarten. Wie viel Leistung Sie genau erzielen können, hängt stark von der Ausrichtung ab. Eine Südausrichtung ist gerade im Winter optimal, um das Maximum aus dem verfügbaren Sonnenlicht herauszuholen. Die Ost-/Westausrichtung ist im Winter weniger optimal.
Zudem sollten Sie unbedingt auf Panels setzen, die gut darin sind, diffuses Licht zu absorbieren. Davon gibt es im Winter nämlich aufgrund der häufigen Bewölkung besonders viel – was aber bei hochwertigen Panels nicht bedeuten muss, dass kein Strom erzeugt wird.
Was ist im Winter besser – ein Balkonkraftwerk mit 600 oder mit 800 Watt?
Die Antwort auf diese Frage liegt eigentlich auf der Hand – mit einem 800 Watt Balkonkraftwerk lässt sich einfach mehr Strom erzeugen. Trotzdem haben viele von uns noch ein Balkonkraftwerk, das nur 600 Watt erreicht. Der Grund dafür ist, dass bis zum letzten Jahr nur Anlagen mit einer Leistung von bis zu 600 Watt als Balkonkraftwerke galten. Das hat sich aber nun geändert – und Sie profitieren jetzt auch bei 800 Watt Leistung von den einfacheren Anmeldebedingungen für Balkonkraftwerke. Wenn es also möglich ist, raten wir Ihnen dazu, Ihr 600 Watt Balkonkraftwerk auf 800 Watt zu erweitern.
Wie steigere ich den Ertrag meines Balkonkraftwerks im Winter?
Manchmal erbringt unser Balkonkraftwerk einfach nicht die Leistung, die wir uns wünschen – und das ist unabhängig von der Jahreszeit. Im Winter kommen uns Leistungsverluste aber besonders teuer zu stehlen. Zum Glück müssen wir das aber nicht einfach hinnehmen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Leistung eines Balkonkraftwerks zu optimieren. Die wichtigsten Tipps dazu wollen wir Ihnen im Folgenden an die Hand geben!
Perfekte Planung
Wer die perfekte Leistung aus seinem Balkonkraftwerk herausholen möchte, sollte schon vor dem Kauf alles richtig machen. Deshalb raten wir Ihnen, sich auf jeden Fall gut beraten zu lassen und eine umfassende Standortanalyse durchzuführen. Fachleute wie z. B. das EcoFlow-Expertenteam können vorab alle wichtigen Parameter bestimmen und die perfekte Anlage für Ihren Standort ermitteln. So bekommen Sie auch eine ehrliche Meinung dazu, ob sich ein Balkonkraftwerk an Ihrem Standort wirklich lohnt.
Die richtige Ausrichtung eines Balkonkraftwerks im Winter
Wie bereits oben im Artikel anklang, ist die richtige Ausrichtung des Balkonkraftwerks das A und O, um auch im Winter besonders viel Leistung zu erzielen. Dabei sollte immer beachtet werden, dass die Sonne nicht immer aus der gleichen Himmelsrichtung scheint und die Strahlen nicht immer im gleichen Winkel auf die Panels treffen. Eine Solarnachführung bzw. Solartracker, die die Panels über den Tag hinweg zur Sonne hin ausrichten, können deshalb ein cleverer Kniff sein. Der Neigungswinkel sollte mindestens 30 Grad betragen – im Winter gerne steiler.
Pflege eines Balkonkraftwerks im Winter
Gerade im Winter kann es durch Unwetter, herumfliegendes Laub und Schneefall schnell zu Beeinträchtigungen Ihrer Panels kommen. Deshalb sollten Sie so oft wie möglich überprüfen, dass sich auf den Panels weder Schmutz noch Schnee ansammelt und so die Stromproduktion stört. Eine sanfte Reinigung der Panels sollte zur Routine gehören – beachten Sie dabei unbedingt die Pflegetipps des Herstellers!
Solarbatterien zur Erhöhung des Eigenverbrauchs
Wohl nichts hebt Ihre Solarstromnutzung so sehr auf ein neues Level, wie eine Solarbatterie. Diese ermöglicht es Ihnen, Ihren Solarstrom auch nachts und bei schlechtem Wetter zu nutzen. So sind Sie nicht mehr darauf angewiesen, den Strom direkt in dem Moment zu nutzen, wenn er produziert wird. Das ist bei einer Südausrichtung die Mittagszeit – und das ist nicht unbedingt der Zeitpunkt des Tages, an dem die meisten Menschen zuhause sind.
Wie groß muss die Batterie eines Balkonkraftwerks im Winter sein?
Wie viel Kapazität die Batterie für Ihr Balkonkraftwerk im Winter haben sollte, lässt sich nicht pauschal sagen. Die Antwort hängt von Ihrem Strombedarf ab. Fragen Sie sich also unbedingt vor der Anschaffung, wie viele Geräte Sie auch abends und nachts mit Solarstrom betreiben wollen. Möchten Sie die Solarbatterie auch als Notstromversorgung nutzen? Dann braucht die Batterie mehr Kapazität. Ein guter Richtwert sind 3-5 kWh für einen durchschnittlichen Haushalt mit 3-4 Personen.