Wenn Sie planen, ein Balkonkraftwerk anzuschaffen, oder bereits eines besitzen, haben Sie sicher schon einmal die Stichworte „Phasen“ und „Einspeisung“ gehört. Doch was hat es damit eigentlich auf sich? Ist es sinnvoll, wenn eine Balkonkraftwerk mit einer 3-Phasen-Einspeisung betrieben wird? Welche Alternativen gibt es dazu und wie amortisiert sich das Kraftwerk am schnellsten? Wenn Sie diese Fragen interessieren, sollten Sie weiterlesen – denn im folgenden Blogartikel möchten wir sie step-by-step beantworten.
Ist ein Balkonkraftwerk mit 3-Phasen-Einspeisung sinnvoll? Was hat es damit auf sich?
Vorab müssen Sie wissen, dass es in Ihrem Zuhause drei Stromphasen gibt. Alle Geräte, die Sie anschließen, können an diese verschiedenen Phasen angeschlossen werden. Ein Balkonkraftwerk mit 3-Phasen-Einspeisung ist dafür gedacht, dass der erzeugte Strom gleichmäßig auf die drei Phasen eines herkömmlichen Hausstromnetzes verteilt wird.
Eine Stromphase ist ein Leiter, welchen einen Verbraucher mit Energie versorgt. |
Solche Balkonkraftwerke sind sehr selten und in der Regel reicht auch ein Kraftwerk, das an eine Phase angeschlossen ist.
Doch woran liegt das? Bei einer 3-Phasen-Einspeisung kann der Strom zwar auf alle Phasen im Haushalt verteilt werden, was theoretisch eine bessere Ausnutzung des erzeugten Stroms ermöglichen könnte, besonders bei vielen Geräten, die auf unterschiedlichen Phasen laufen – lohnen tut sich das aber selten. 3-Phasen-Balkonkraftwerke sind deutlich teurer und der Aufwand für die Umrüstung auf eine 3-Phasen-Einspeisung ist erheblich. Für die meisten Anwendungen eines typischen Balkonkraftwerks, das ohnehin nur bis zu 800 Watt Leistung erzielen darf, lohnt sich dieser Aufwand nicht.
Das gilt insbesondere, wenn Sie keine größere Solaranlage zusätzlich betreiben und das Balkonkraftwerk nur einen kleinen Teil Ihres Strombedarfs decken soll. Zudem fließt der Strom immer den Weg des geringsten Widerstands bis zum nächsten Verbraucher – kommt also in der Regel ohnehin bei jedem Gerät an. Anstatt hier über 3-Phasen nachzudenken, sollten Sie lieber aufpassen, dass Ihre Solarpanels optimal ausgerichtet sind und so eine perfekte Leistung erbringen können.
Warum gibt es überhaupt Phasen?
Warum gibt es überhaupt verschiedene Stromphasen? Hierfür gibt es zum einen historisch gewachsene und technische Gründe. Das Ziel ist eigentlich immer, die Lasten gleichmäßig zu verteilen und die Energieeffizienz zu maximieren. So soll durch die Lastenverteilung vermieden werden, dass es im Haushalt zu Überlastung kommt. Die Verteilung der Last auf drei Stromphasen sorgt dafür, dass der Strom effizienter genutzt wird und die Leitungen nicht überhitzen können.
Ein weiteres Argument ist die Vermeidung von Spannungsabfällen. Wenn Sie ein Gerät haben, das sehr viel Strom benötigt – z. B. ein Herd – würde es auf einer einzelnen Phase einen stärkeren Spannungsabfall verursachen. Überlastungen und Einschränkungen des Betriebs könnten folgen. In einem 3-Phasen-System wird der Strombedarf aufgeteilt, so wird selbst bei höheren Lasten der Spannungsabfall minimiert. Für Balkonkraftwerke, die normalerweise nur eine geringe Menge an Strom erzeugen, spielt das aber eine untergeordnete Rolle. Wenn Sie jedoch ein größeres PV-System in Betracht ziehen, das wesentlich mehr Energie produziert, sollten Sie sich intensiver mit der Phasenverteilung beschäftigen, um die erzeugte Energie optimal zu nutzen.
Sind Balkonkraftwerke, die alle Phasen speisen können, teurer? Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Balkonkraftwerke, die drei Phasen speisen können, sind leider immer teurer. Das liegt daran, dass sie dazu spezielle Wechselrichter benötigen, die in der Lage sind, den Strom auf alle drei Phasen gleichmäßig zu verteilen. Diese Wechselrichter sind in der Regel komplexer und damit kostenintensiver als einfache Modelle, die nur für eine Phase ausgelegt sind. Außerdem kann der Installationsaufwand höher sein.
Zudem sollten Sie die Kosten für eventuell notwendige Anpassungen in Ihrer Hausinstallation berücksichtigen. All dies summiert sich, was schnell dazu führt, dass sich die Amortisationszeit Ihres Balkonkraftwerks verlängert. Wenn Sie über ein begrenztes Budget verfügen oder wenn Sie einfach nur ein einfaches System zur Eigenstromnutzung auf Ihrem Balkon installieren möchten, raten wir Ihnen deshalb auf jeden Fall zur klassischen Ein-Phasen-Einspeisung. Fall Sie den Gedanken an ein dreiphasiges Balkonkraftwerk nicht sofort verwerfen möchten, achten Sie darauf, vor der Anschaffung eine gründliche Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen.
Welche Phasen sollten größere Solaranlagen speisen?
Bei größeren Solaranlagen ist die Frage nach der Phasenverteilung wichtiger. Diese Anlagen sollten idealerweise alle drei Phasen in Ihrem Haushalt speisen können, um eine gleichmäßige und effiziente Verteilung des Stroms zu gewährleisten. Seriöse Solaranlagenhersteller wie EcoFlow beraten Sie hier gerne und finden mit Ihnen gemeinsam heraus, welche Lösung am besten zu Ihnen passt.
Die meisten von uns nutzen für ihre Hauptgeräte eine spezifische und festgelegte Phase. Wenn Ihre Solaranlage also nur eine Phase speist, könnte es sein, dass der von Ihnen erzeugte Strom dort nicht ankommt. Mit einer 3-Phasen-Einspeisung verteilen Sie die erzeugte Energie gleichmäßig, was dazu führt, dass weniger Strom ins Netz eingespeist und mehr für den Eigenverbrauch genutzt wird – und je höher der Eigenverbrauch ist, desto mehr Netzstrom können Sie einsparen!
Was sind die Besonderheiten bei Balkonkraftwerken in Wohnwagen oder Campern?
Balkonkraftwerke lassen sich längst nicht nur zuhause nutzen, sondern bieten auch unterwegs eine verlässliche und umweltfreundliche Stromversorgung. Wenn Sie ein Balkonkraftwerk in einem Wohnwagen oder Camper installieren möchten, sollten Sie vorab besonders gut kalkulieren, ob sich damit Ihr Stromverbrauch decken lässt – schließlich sind Sie im Zweifelsfall davon abhängig, wenn Sie in der Wildnis unterwegs sind. Außerdem müssen Sie hier die eingeschränkten Platzverhältnisse berücksichtigen. In den meisten Fällen wird ein Balkonkraftwerk in einem Wohnwagen oder Camper – genau wie zuhause – nicht an ein dreiphasiges System angeschlossen, sondern arbeitet autark mit einem Batteriespeicher. Hier spielt die Flexibilität eine große Rolle: Die Panels müssen leicht und einfach zu montieren sein, und die Solarbatterie ist am besten tragbar wie die Powerstationen von EcoFlow.
Wie kann ich mein Balkonkraftwerk am effizientesten nutzen?
Die Ausrichtung der Solarpanels ist absolut entscheidend dafür, dass Ihr Balkonkraftwerk perfekt arbeitet. Deshalb sollten die Panels möglichst lange direktes Sonnenlicht erhalten und im Idealfall nach Süden ausgerichtet sein. Selbst kleine Anpassungen in der Ausrichtung können den Ertrag erheblich steigern, wenn dadurch mehr Sonnenstrahlen auf die Oberfläche der Panels treffen. Zudem sollten Sie regelmäßig die Sauberkeit Ihrer Panels kontrollieren, da Schmutz und Staub die Effizienz ebenfalls beeinträchtigen können. Eine regelmäßige und sanfte Reinigung ist immer sinnvoll.
Einen richtigen Gamechanger in Bezug auf die Leistung Ihres Balkonkraftwerks haben wir schon erwähnt: Speicherlösungen bieten entscheidende Mehrwerte! Damit können Sie den tagsüber erzeugten Strom auch abends nutzen und Ihre Abhängigkeit vom Stromnetz deutlich reduzieren. In bestimmten Fällen fungiert der Speicher sogar als verlässliches Notstromaggregat.
Wenn Sie den Stromertrag kontinuierlich überwachen, können Sie schnell auf Veränderungen reagieren und gegebenenfalls Optimierungen vornehmen. Das ist besonders einfach, wenn Sie auf ein Produkt mit praktischer App-Steuerung, z. B. den EcoFlow PowerStream, setzen. Aber auch ohne Speicher gibt es noch ein paar wertvolle Tipps: Planen Sie stromintensive Tätigkeiten, wie das Wäschewaschen oder das Kochen, in einer Zeit, in der die Sonne am stärksten scheint – also mittags. Das macht zwar unflexibler, sorgt aber dafür, dass Sie den selbst erzeugten Strom perfekt nutzen.
Fazit
Meistens ist es nicht notwendig, dass ein Balkonkraftwerk drei Phasen speisen kann. Eine solche Lösung ist sehr teuer und lohnt sich eher bei großen Solaranlagen und nicht bei Anlagen bis zu 800 Watt. Oft ist es für kleinere Anlagen sehr sinnvoll, auf eine Ein-Phasen-Einspeisung zu setzen und in die optimale Ausrichtung und eventuell eine Speicherlösung zu investieren. Eine regelmäßige Überwachung der Stromnutzung hilft dabei, Optimierungspotentiale zu entdecken. Sie sollten die Kosten und den Nutzen in Ihrem individuellen Fall genau analysieren und dann entscheiden, ob sich die Investition lohnt – am besten holen Sie sich dafür Fachleute zu Hilfe.