Balkonkraftwerke liegen voll im Trend – und für so manch einen Nutzer sind die kleinen Solaranlagen nicht nur eine Möglichkeit, zuhause Energie zu erzeugen, sondern auch eine Art Hobby. Man freut sich, wenn die Sonne scheint und die App einem anzeigt, dass man gerade viel Strom erzeugt. Umso unangenehmer ist für viele der Umstand, dass die volle Leistung der Solarpanels fast nie aus dem Wechselrichter kommt. Stattdessen muss die Leistung regelmäßig gedrosselt werden.
Aktuell gibt es immer wieder Gerüchte, dass die Leistungsgrenzen für Balkonkraftwerke deutlich gelockert werden. Doch womit können Sie wirklich rechnen? Das klären wir im folgenden Blogartikel.
Sind 2025 Balkonkraftwerke mit einer Leistung von 1200 Watt erlaubt?
Kurz und schmerzlos: Nein, leider sind ab 2025 keine Balkonkraftwerke mit einer Leistung von 1200 Watt erlaubt – zumindest, wenn damit die Leistung des Wechselrichters gemeint ist. Da im letzten Jahr zudem die Obergrenze für die Leistung von Balkonkraftwerken erst erhöht wurde, ist auch nicht davon auszugehen, dass die Leistung von 1200 Watt bald zulässig sein wird.
Wie hoch darf die Leistung von Balkonkraftwerken 2025 sein?
Seit dem Jahr 2024 gelten die Änderungen des Solarpakets I – und damit können wir uns auch 2025 an den dort angegebenen Vorgaben zur Leistungsgrenze orientieren. Mit dem Solarpaket wurden die Bestimmungen für Balkonkraftwerke deutlich gelockert. Diese Anlagen dürfen nun eine Ausgangsleistung von 800 Watt haben – und nicht wie früher nur 600 Watt produzieren. Außerdem darf die Leistung der Solarpanels insgesamt 2000 Watt betragen.
Dass die Panels so viel mehr Leistung erbringen dürfen, hat einen logischen Grund: Panels erreichen nur unter optimalen Bedingungen ihre Nennleistung. Könnten die Panels also nur 800 Watt produzieren, wäre es äußerst selten möglich, wirklich auf die 800 Watt Ausgangsleistung zu kommen. Mit leistungsstärkeren Panels wird das dagegen sichergestellt.
Wie kommt es zur Ausgangsleistung der Solaranlage?
Wie oben beschrieben, produzieren die Panels oft deutlich mehr Strom, als der Wechselrichter ausgeben darf. Das bedeutet, dieser regelt die Leistung herunter – der restliche Strom fließt also ungenutzt ab.
Warum wird die Leistung von Balkonkraftwerken gedrosselt?
Natürlich wäre es schön, wenn jeder alles aus seinen Solarpanels herausholen dürfte, was sie hergeben. Zum Schutz aller Netzteilnehmer ist das aber nicht so einfach möglich. Dahinter steckt die Sorge, dass unkontrolliert eingespeister Strom aus Balkonkraftwerken zu Netzüberlastungen und -ausfällen führen könnte.
Sie dürfen zwar mehr Strom produzieren, Ihre Anlage gilt dann aber nicht mehr als Balkonkraftwerk. Das bedeutet, sie unterliegt strengeren Zulassungs- und Anmeldekriterien. Ein Balkonkraftwerk können Sie nämlich seit dem Solarpaket 1 ohne bürokratische Hürden und sehr schnell installieren und in Betrieb nehmen. Lassen Sie sich davon aber nicht vom Betrieb einer größeren Anlage abschrecken – denn das Mehr an Bürokratie lohnt sich sehr oft!
Welche anderen Neuerungen gelten für Balkonkraftwerke 2025?
Das Solarpaket I hat noch weitere Neuerungen für Balkonkraftwerke mit sich gebracht, die Ihnen als Nutzer den Alltag erleichtern.
Einfache Schukostecker sind bei Balkonkraftwerken ab jetzt erlaubt und machen den Betrieb auch für Laien viel einfacher. | Die Regelungen für die Aufstellung von Balkonkraftwerken wurden gelockert. Auch für Anlagen, die z. B. auf Garagen montiert werden, sind nun Förderungen erhältlich. | Die Anmeldung ist vereinfacht worden und mittlerweile mit wenigen Klicks online möglich. Eine Meldung beim Marktstammdatenregister reicht aus. |
Die Leistungsgrenze wurde auf 800 Watt angehoben und die Panels dürfen insgesamt 2000 Watt Leistung erzielen. | Sie dürfen ein Balkonkraftwerk in Betrieb nehmen, wenn Sie noch einen Zähler haben, der rückwärts läuft. Ihr Netzbetreiber kümmert sich dann zeitnah um den Austausch. | Bis 2026 können Sie beim Kauf erheblich sparen, denn die Mehrwertsteuer auf alle Solarprodukte fällt weg, |
Was passiert, wenn ich mich nicht an die Leistungsgrenze halte?
Die Leistungsgrenze ist kein Vorschlag, sondern tatsächlich gesetzlich vorgeschrieben. Insofern drohen bei einem Verstoß ernsthafte juristische Konsequenzen. Sie müssen also mit Strafzahlungen rechnen und es kann sogar sein, dass Ihnen der Betrieb des Balkonkraftwerks untersagt wird. Wenn Sie also unbedingt mehr als 800 Watt Strom produzieren möchten, sollten Sie in den sauren Apfel beißen und die komplizierteren Anmeldebedingungen für größere Solaranlagen in Kauf nehmen.
Denken Sie daran: Auch Sie als Netzteilnehmer werden durch die Leistungsgrenze für Balkonkraftwerke geschützt!
Lohnen sich Balkonkraftwerke trotz der Leistungsgrenze?
Die ganzen Regelungen für Balkonkraftwerken würden keinen Sinn ergeben, wenn sich die Anlagen nicht trotzdem lohnen würden. Mit 800 Watt können Sie schon einige Ihrer Haushaltsgeräte betreiben. So sparen Sie ordentlich Strom und müssen weniger Netzstrom einkaufen, was sich schon bald auf Ihrer Stromabrechnung bemerkbar macht. Besonders gut können Sie Ihren Eigenverbrauch erhöhen, wenn Sie zusätzlich zu Ihren Solarpanels auch in eine leistungsstarke Solarbatterie investieren.
Sie sollten unbedingt darauf achten, beim Betrieb Ihrer Anlage alles richtig zu machen, damit sie sich wirklich lohnt! Achten Sie auf eine Ausrichtung nach Süden und einen Standort ohne Verschattung. Reinigen Sie Ihre Panels regelmäßig gemäß den Vorgaben der Hersteller. Denken Sie gegebenenfalls darüber nach, Ihre Anlage um einen Solartracker zu erweitern. |