Unsere Elektrogeräte nutzen wir meistens automatisch und machen uns in den wenigsten Fällen Gedanken darüber, dass wir dabei gerade Strom verbrauchen. Das ist schade, denn mit einer achtsamen Bedienung dieser Geräte lässt sich viel Strom – und somit im Endeffekt auch bares Geld – sparen. Nehmen wir zum Beispiel einmal das Beispiel Backofen. Wissen Sie, wie viel Strom Sie beim Kuchenbacken oder beim Zubereiten einer Tiefkühlpizza genau verbrauchen? Wissen Sie, wie energieeffizient Ihr Backofen ist? Und kennen Sie alle Tricks und Kniffe, um ihn möglichst energieeffizient zu betreiben?
Wie viel Strom verbraucht ein Backofen im Schnitt?
Grundsätzlich hängt der Stromverbrauch Ihres Backofens davon ab, wie lange Sie ihn betreiben und auf wieviel Grad Sie ihn aufheizen. Deshalb ist es schwierig, den Stromverbrauch eines Backofens pauschal anzugeben. Wenn Sie einen Backofen mit 2,5 kW ca. 4-mal die Woche betreiben, ergibt sich daraus ein Jahresverbrauch von ca. 520 kWh. Wenn Sie den Ofen allerdings oft nutzen und besonders heiß stellen, ist es deutlich mehr. Viele Menschen nutzen den Backofen aber auch sehr selten, sodass der Jahresstromverbrauch deutlich niedriger ausfällt. Wenn Sie möglichst genau ermitteln wollen, wie viel Strom Ihr Backofen verbraucht, sollten Sie wissen, wie der Stromverbrauch bei verschiedenen Temperaturen aussieht.
Wie viel Strom verbraucht ein Backofen bei 50 Grad?
Wenn auf der Temperaturanzeige 50 Grad eingestellt sind, bedeutet dies, dass der Backofen zwar heizt, allerdings vergleichsweise kühl eingestellt ist. Bei 50 Grad beginnt Wasser noch nicht zu kochen und auch ein Kuchen oder ein Tiefkühlprodukt backen bei dieser Gradzahl noch nicht auf. Trotzdem kann es manchmal sinnvoll sein, den Backofen mit 50 Grad zu betreiben – z. B. wenn Sie Lebensmittel dörren wollen, Teig zum Gehen in den Backofen stellen oder Speisen bis zum Verzehr warmhalten wollen. Auch Schokolade lässt sich bei 50 Grad problemlos schmelzen. Bei 50 Grad können Sie von einem Verbrauch von ca. 0,5 kWh in der Stunde ausgehen – der Backofen verbraucht also deutlich weniger Energie, als wenn Sie die Temperatur höher stellen.
Wie viel Strom verbraucht ein Backofen bei 100 Grad?
Auch 100 Grad sind noch eine vergleichsweise niedrige Temperatur für einen Backofen, dennoch steigt der Stromverbrauch hier bereits an. Hier müssen Sie mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von ca. 1 kWh rechnen – abhängig vom Backofenmodell. Nutzen können Sie den Backofen bei 100 Grad zum Beispiel, um Fleisch sehr schonend zu garen oder um Eischnee stocken zu lassen. Aber auch das Aufwärmen von eingemachten oder tiefgefrorenen Speisen und das Trocknen von Obst und Gemüse ist bei dieser Temperatur sehr gut möglich.
Wie viel Strom verbraucht ein Backofen bei 180 Grad?
180 Grad ist eine Angabe, die Sie häufig in Rezepten und Backbüchern finden. Bei dieser Temperatur liegt der Stromverbrauch des Backofens bereits bei ca. 2 kWh pro Stunde, kann aber auch deutlich höher ausfallen, wenn Sie häufig die Tür öffnen, um den Garpunkt Ihrer Speisen zu kontrollieren. Dennoch ist diese Mindesttemperatur für die meisten Prozesse, für die wir einen Backofen nutzen, notwendig. Bei 180 Grad können Sie etwa Tiefkühlpizzen oder Baguettes auftauen und durchbacken und auch ein Kuchen geht bei diesen Temperaturen auf. Das Gleiche gilt für Kleingebäck oder Brot sowie für Aufläufe oder zum Beispiel Lasagne. Auch Ofengemüse benötigt mindestens 180 Grad, um durchzugaren. Gleichzeitig müssen Sie bei dieser Temperatur auch schon darauf achten, dass nichts anbrennt. Lassen Sie einen Kuchen oder das Gemüse zu lange im Ofen, müssen Sie mit einer schwarzen, ungenießbaren Kruste rechnen.
Wie viel Strom verbraucht ein Backofen bei 200 Grad?
200 Grad oder mehr sind für einen Backofen schon recht hoch, für einige Speisen ist diese Temperatur aber notwendig. Größere Fleischstücke garen bei diesen Temperaturen durch und erhalten ein angenehmes Röstaroma. Auch, wenn Sie selbst Pizza oder Flammkuchen backen möchten, sind hohe Temperaturen ideal – ganz besonders in Kombination mit einem extra dafür konzipierten Pizzastein. Wenn Sie sich auf Ihrem Auflauf eine knusprige Käsekruste wünschen, sind Temperaturen über 200 Grad dafür ebenfalls ideal.
Was beeinflusst den Stromverbrauch meines Backofens? Wie kann ich den Stromverbrauch meines Backofens optimieren?
Der Stromverbrauch eines Backofens hängt von verschiedenen Parametern ab. Zunächst einmal ist hier das Alter des Backofens ein wichtiger Faktor. Alte Geräte haben oft eine niedrige Energieeffizienzklasse und sind manchmal auch nicht ganz dicht. Das bedeutet, sie heizen die Backofenumgebung stärker auf und verbrauchen mehr Strom, um im Inneren des Backofens die gewünschte Temperatur aufrechtzuerhalten. Je kleiner ein Backofen ist, desto weniger Strom benötigt er.
Auch die Nutzung und Ihr Verhalten haben einen direkten Einfluss auf den Stromverbrauch. Je häufiger Sie die Backofentür öffnen, desto mehr Wärme wird an die Umgebung abgegeben und desto stärker muss das Gerät nachheizen. Auch, wenn Sie sehr große Speisemengen oder sehr kalte Speisen in den Backofen stellen, benötigt dieser mehr Strom als bei zimmerwarmen Speisen. Ist die Umgebungstemperatur des Backofens besonders niedrig, benötigt dieser ebenfalls mehr Energie, um aufzuheizen. Auch unnötig lange Aufheizzeiten beeinflussen den Energieverbrauch negativ. Folgende Tipps sollten Sie anwenden, wenn Sie die Nutzung Ihres Backofens möglichst energieeffizient gestalten wollen.
- Nutzen Sie Vorheizzeiten und Restwärme zum Backen und Garen und vermeiden Sie „Leerlauf“.
- Öffnen Sie die Tür während des Garprozesses möglichst nicht.
- Achten Sie darauf, dass die Umgebung des Backofens nicht zu kalt ist.
- Tauen Sie tiefgefrorene Speisen bei Zimmertemperatur auf, bevor Sie sie backen.
- Betreiben Sie den Ofen möglichst mit Umluft, da hier die Wärme besser verteilt wird.
Verbraucht eine Mikrowelle weniger Strom und sollte ich sie als Backofen-Alternative nutzen?
Moderne Mikrowellen werden oft damit beworben, dass sie sich genauso gut zum Backen und Erhitzen von Speisen eignen wie ein Backofen. Viele Geräte haben mittlerweile sogar eine Grillfunktion. Letztendlich kann die Mikrowelle daher manchmal eine geeignete Alternative für einen Backofen sein, wenn Sie sie richtig nutzen. Gerade bei besonders kleinen Speisemengen ist die Mikrowelle eine gute Wahl, da sie diese innerhalb kürzester Zeit erhitzt und deutlich weniger Energie verbraucht als ein Backofen. Wenn Sie allerdings einen ganzen Kuchen backen wollen, ist die Mikrowelle dafür nicht geeignet. Alle Speisen, bei denen eine knusprige Kruste wichtig ist, gelingen zudem in der Mikrowelle nicht bzw. nur mit großen geschmacklichen Abstrichen.
Ein Tipp: Wenn Sie z. B. ein Stück tiefgefrorene Pizza auftauen möchten, ist der Ofen dafür eigentlich zu groß, in der Mikrowelle wird die Pizza aber matschig. Wählen Sie stattdessen eine andere Alternative: Lassen Sie die Pizza bei Zimmertemperatur auftauen und backen Sie sie dann auf dem Toaster oder in einer beschichteten Pfanne. So gelingt ein knuspriger Boden.
Lässt sich ein Backofen mit Solarenergie betreiben?
Wenn Sie eine heimische Solaranlage oder ein Balkonkraftwerk betreiben, ist es natürlich möglich, den dort generierten Strom auch für Ihren Backofen zu nutzen. Da der Backofen ein vergleichsweise energieintensives Gerät ist, können Sie so einiges an Kosten auf Ihrer Stromrechnung sparen und gleichzeitig herkömmlichen Strom aus fossilen Brennstoffen einsparen, was der Umwelt guttut. Das kann sich besonders lohnen, wenn Sie sehr häufig backen.
Wichtig ist, dass Sie Ihre Solaranlage passend zu Ihrem Strombedürfnis auswählen. Am besten ermitteln Sie gemeinsam mit Experten Ihren Strombedarf und lassen sich anschließend dazu beraten, welche Art von Solaranlage am besten zu Ihnen und Ihrem Zuhause passt. Gerne unterstützen Sie Ihre Experten von EcoFlow bei Ihrem Vorhaben. Denn ganz ehrlich: Ein selbstgebackener Kuchen schmeckt doch noch besser, wenn Sie wissen, dass er mit nachhaltigem Strom gegart wurde, der von Ihren eigenen Solarpanels erzeugt worden ist!