Bei vielen von uns haben die ständigen Nachrichten über steigende Strompreise und Energieknappheit in den letzten Jahren ein flaues Gefühl im Magen hinterlassen. Kein Wunder, dass bei vielen der Wunsch aufkommt, sich möglichst autark mit Energie versorgen zu können. Zum Glück ist dies dank innovativer Technologie mittlerweile kein unerfüllbarer Wunsch mehr.
Wenn auch Sie sich dafür interessieren, sich autark mit Energie versorgen zu können – oder dies sogar müssen, da Sie in einem abgelegenen Gebiet wohnen – sollten Sie unbedingt weiterlesen. Wir haben die besten Tipps und Tricks für Sie!
Autarke Energieversorgung – wann ergibt das Sinn?
Erst einmal möchten wir ein bisschen beruhigen: Bisher muss sich in Deutschland niemand darüber Gedanken machen, dass plötzlich kein Strom aus der Steckdose kommt. Dennoch gibt es einige Situationen, in denen es Sinn ergeben kann, sich über eine autarke Energieversorgung Gedanken zu machen:
- Wenn Sie in einer Region mit sehr unsicherer Stromversorgung leben, kann es sinnvoll sein, auf Selbstversorgung umzustellen. Oft ist das bei Ferienhäusern in abgelegenen Gebieten sinnvoll.
- Wenn in Ihrer Gegend Umweltkatastrophen wie z. B. Überschwemmungen sehr wahrscheinlich sind, kann es sein, dass eine autarke Stromversorgung für Sie eine sinnvolle Wahl ist. Auch, wenn Sie vor einem solchen Ereignis viel Angst haben, kann eine eigene Versorgung zur Beruhigung beitragen und somit ein Stück weit die Lebensqualität verbessern.
- Wenn Sie möglichst wenig Geld für Strom ausgeben möchten und dennoch gut versorgt sein müssen, lohnt sich eine Selbstversorgung mit einem hohen Eigenverbrauchsanteil. So können Ihnen die nächsten Strompreiserhöhungen egal sein. Dennoch sollte hier eine Anlage mit Netzanschluss gewählt werden.
- Wenn Sie gerne Campen, können Sie Ihren Camper z. B. mit flexiblen Solarpanels so ausstatten, dass Sie auch mitten in der Wildnis ganz unabhängig Strom erzeugen können. Ein großes Plus an Unabhängigkeit und ein Gamechanger in Sachen flexible Urlaubsplanung!
Autarke Energieversorgung – was benötigt man dafür?
Um sich selbst zuverlässig mit Strom versorgen zu können, benötigen Sie ein geeignetes System, das nicht nur Strom produziert, sondern auch eine zuverlässige Form der Speicherung bietet. Folgende Komponenten sind dafür notwendig:
| 1. Sie benötigen eine geeignete Energiequelle, die zu Ihren Standortbedingungen passt und maximale Erträge liefert, z. B.: – Photovoltaikanlagen: Diese wandeln Sonnenlicht in Strom um. Sie bestehen aus Solarpanels, die auf dem Dach oder auf einer anderen Fläche installiert werden. Auch eine Kombination mit Solarthermie ist sinnvoll. – Windkraftanlagen: Wenn Sie in einer windreichen Region leben, könnte eine kleine Windkraftanlage zusätzlich oder alternativ zur Solarenergie sinnvoll sein. – Wasserkraft: Falls Sie Zugang zu einem Fluss oder Bach haben, kann auch eine kleine Wasserkraftanlage in Betracht gezogen werden. | 2. Außerdem benötigen Sie einen Wechselrichter, damit der selbst erzeugte Strom in haushaltsüblichen Wechselstrom umgewandelt werden kann. Ein Netzanschluss ist zudem – wenn möglich – empfehlenswert und in der Regel in Deutschland auch vorgeschrieben. |
| 3. Damit Ihre Anlage die gewünschte Leistung erzielen kann, sind auch verschiedene Zusatzkomponenten nötig. Hierzu zählen eine geeignete Verkabelung, Sicherheitssysteme, Überwachungssysteme (am besten digital, per App steuerbar) und gegebenenfalls Smart Home-Systeme für einen besonders effizienten Betrieb. | 4. Last but not least sollten Sie den erzeugten Strom auch speichern können, insbesondere, wenn Sie eine Inselanlage betreiben wollen. Sonst stehen Sie nachts oder bei schlechtem Wetter (Solarkraft) oder bei Windflauten (Windkraft) plötzlich ohne Strom da. |
Autarke Energieversorgung mit einer Solaranlage – ist das erlaubt?
Es ist in Deutschland tatsächlich erlaubt, sich selbst autark mit einer Solaranlage mit Strom zu versorgen. Das heißt, Sie dürfen Ihren gesamten Strombedarf oder sogar mehr selbständig mit Solarenergie erzeugen. Allerdings ist ein Netzanschluss weiterhin Pflicht, das bedeutet, der Strom fällt nicht aus, wenn Ihre Anlage einmal nicht arbeitet. Umgekehrt fließt überflüssiger Strom immer ins Netz ab, wofür Sie derzeit noch eine Einspeisevergütung erhalten können.
Grundsätzlich lohnt sich eine autarke Energieversorgung am meisten, wenn sie gut zu Ihrem Strombedarf passt – also nicht zu viel oder zu wenig Strom erzeugt wird. Außerdem ist es wichtigl, auf eine inselfähige Anlage zu setzen, wenn Sie wirklich autark sein wollen. Diese ist auf jeden Fall erlaubt und kann bei einem Netzstromausfall ganz einfach unabhängig weiterarbeiten.
Wie plane ich die autarke Energieversorgung mit meiner Solaranlage am besten?
Es ist bereits angeklungen: Wer stromautark leben möchte, ist mit Solarkraft meistens am besten aufgestellt. Die Sonne scheint überall und kostenfrei, Solaranlagen sind unkompliziert in der Anschaffung und die Anlagen arbeiten jahrzehntelang mit geringem Wartungsaufwand. Vollständige Autarkie ist zwar möglich, wird aber praktisch selten zu 100 % erreicht. Stattdessen sollten Sie – wenn Sie nicht fernab des Stromnetzes leben – auf eine möglichst passgenaue Anlage setzen.
Lassen Sie eine genaue Standortanalyse durchführen und ermitteln, wie groß genau ihre Anlage sein sollte. In diese Kalkulation fließen selbstverständlich auch schon Schätzwerte zu Schlechtwetterperioden, z. B. im Winter, sowie die ganz spezifischen Bedingungen an Ihrem Standort ein.
Auch bei der Größe Ihrer Solarbatterie sollten Sie sorgfältig planen. Für maximale Autarkie ist es nicht nur notwendig, dass Sie mit der Anlage einen Stromausfall gut überstehen können, sondern dass Sie auch im Alltag einen größtmöglichen Eigenverbrauch erzielen können.