So einige Gemüter sind schon hochgekocht, als in den Medien und der Politik das Wort „Solarpflicht“ fiel. Doch was hat es damit eigentlich auf sich? Werden wir wirklich alle dazu verdonnert, Solarstrom zu nutzen oder zu produzieren? In diesem EcoFlow-Blogartikel möchten wir über Vorurteile und Gerüchte aufklären und die Frage beantworten, ob und in welchen Bereichen es wirklich eine Solarpflicht gibt. Erfahren Sie auch, inwieweit Sie davon überhaupt betroffen sind.
Gibt es ab 2025 eine Solarpflicht für alle Häuser in Deutschland?
Keine Sorge: Die Einführung einer flächendeckenden Solarpflicht für alle Gebäude in Deutschland ab 2025 ist nicht vorgesehen. Niemand schreibt Ihnen also vor, jetzt sofort Solarpanels auf Ihrem Dach zu installieren. Stattdessen haben aber einzelne Bundesländer eigene Regelungen erlassen, die den Ausbau der Solarenergie fördern sollen, z. B. die Solardachpflicht ab 2026 in NRW.
Ob bei Ihnen überhaupt eine irgendwie geartete Pflicht besteht, hängt von Ihrem Bundesland ab. Die Regelungen variieren je nach Bundesland stark und betreffen unterschiedliche Gebäudetypen und Bauvorhaben. In den meisten Fällen sind sie zunächst nur bei Neubauten und Sanierungen wichtig. Wenn Sie ein solches Projekt angehen, sollten Sie sich also vor dem Start unbedingt darüber informieren, was in Ihrer Gegend gilt!
Wo gilt ab 2025/2026 eine Solardachpflicht? Wen betrifft sie?
Es ist manchmal nicht ganz einfach, den Überblick zu behalten, denn die Solardachpflicht wird in Deutschland nicht einheitlich geregelt, sondern von den einzelnen Bundesländern individuell festgelegt. In folgenden Bundesländer gibt es bereits konkrete Pläne oder bestehende Regelungen zur Einführung einer Solardachpflicht:
| Bundesland | Geltungsbereich | Inkrafttreten |
| Baden-Württemberg | Neubauten seit 2023; ab 2024 auch bei grundlegenden Dachsanierungen. | Neubauten: seit 2023; Dachsanierungen: seit 2024. |
| Berlin | Neubauten seit 2023; ab 2024 auch bei Dachsanierungen. | Neubauten: seit 2023; Dachsanierungen: seit 2024. |
| Hamburg | Neubauten seit 2023; ab 2024 auch bei umfassenden Dachsanierungen. | Neubauten: seit 2023; Dachsanierungen: seit 2024. |
| Bremen | Neubauten ab Juli 2025; bei umfangreichen Dachsanierungen seit Juli 2024. | Neubauten: ab Juli 2025; Dachsanierungen: seit Juli 2024. |
| Niedersachsen | Neubauten ab 2025; bei wesentlichen Dachsanierungen ebenfalls ab 2025. | Neubauten und Dachsanierungen: ab 2025. |
| Nordrhein-Westfalen | Neubauten ab 2025; bei Dachsanierungen ab 2026. | Neubauten: ab 2025; Dachsanierungen: ab 2026. |
| Schleswig-Holstein | Neubauten ab 2025; bei Dachsanierungen ab 2026. | Neubauten: ab 2025; Dachsanierungen: ab 2026. |
| Rheinland-Pfalz | Bisher nur für gewerbliche und öffentliche Gebäude; Ausweitung auf private Wohngebäude ab 2025 geplant. | Gewerbliche und öffentliche Gebäude: seit 2023; private Wohngebäude: ab 2025 geplant. |
Bitte beachten Sie, dass die Vorgaben auch für bestimmte Wohngebiete variieren können – es ist deshalb wichtig, sich vorab über die spezifischen Regelungen in Ihrem Bundesland bzw. Ihrer Stadt zu informieren.
Einige Bundesländer haben zudem auch direkte Ausnahmen vorgesehen, beispielsweise für denkmalgeschützte Gebäude oder Straßenzüge.
Warum wird in manchen Bundesländern eine Solardachpflicht eingeführt? Ist das nicht ein zu großer Eingriff in private Angelegenheiten?
Die Einführung der Solardachpflicht hat ein wichtiges Ziel: Sie soll den Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen und dabei helfen, die Klimaziele zu erreichen. Angesichts der dringenden Notwendigkeit, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren und die Energiewende voranzutreiben, sollen für die private Solarenergie stärkere Anreize geschaffen werden. Zudem sorgen private Solaranlagen auch für ein dezentrales und sicheres Stromnetz.
Zwar stellt die Verpflichtung zur Installation von Solaranlagen einen Eingriff in Ihre Entscheidungsfreiheit als Bauherr dar, allerdings sollten Sie das nicht zu kritisch sehen. Letztendlich profitieren nämlich auch Sie von günstigerem Strom, mehr Unabhängigkeit und einer besseren Netzstabilität. Die Anschaffung amortisiert sich also.
Zudem bieten viele Bundesländer finanzielle Förderprogramme an, um die Umsetzung der Solardachpflicht zu unterstützen und die finanzielle Belastung für die Eigentümer zu reduzieren, um die Grenzen des Zumutbaren nicht zu überschreiten.
Gibt es Möglichkeiten, die Solardachpflicht zu umgehen?
Manchmal kann einen die Solardachpflicht vor Probleme stellen. Deshalb gibt es auch Ausnahmen, in denen die Solardachpflicht für Sie nicht gilt. Achtung: Auch diese Regelungen variieren je nach Bundesland.
| Wenn die baulichen Gegebenheiten des Daches eine Installation unmöglich machen oder unverhältnismäßig hohe Kosten verursachen würden, ist die Solardachpflicht ausgesetzt. | Wenn die Installation von Solaranlagen das Erscheinungsbild beeinträchtigen würde und somit den Denkmalschutzbestimmungen widerspricht, kann man die Pflicht ebenfalls umgehen. | Wenn die Installation der Anlage eine unzumutbare finanzielle Belastung darstellt, die nicht durch Fördermittel ausgeglichen werden kann, können Sie die Aussetzung des Solardachpflicht für sich beantragen. |
Was mache ich, wenn ich mir kein Solardach leisten kann?
Wenn Sie die finanziellen Mittel für die Installation einer Solaranlage nicht aufbringen können, müssen Sie nicht direkt Ihr Bauvorhaben absagen. In diesem Fall stehen Ihnen verschiedene Unterstützungsangebote zur Verfügung:
- Förderprogramme: Sowohl der Bund als auch die Länder bieten verschiedene Förderprogramme an, die Sie bei der Installation von Solaranlagen finanziell unterstützen. Diese können in Form von Zuschüssen, zinsgünstigen Darlehen oder Steuervergünstigungen gewährt werden. Es lohnt sich, bei der KfW-Bank oder den Landesförderinstituten nach aktuellen Programmen zu fragen.
- Miet- oder Pachtmodelle: Einige Unternehmen bieten Modelle an, bei denen Sie die Solaranlage mieten oder pachten können. Dabei übernimmt der Anbieter die Installation und Wartung, während Sie von den erzeugten Stromerträgen profitieren. Häufig wird sogar die Dachsanierung für Sie übernommen!
Sie sollten sich unbedingt umfassend informieren und gegebenenfalls eine Energieberatung in Anspruch nehmen, um die für Sie beste Lösung zu finden! Gerne unterstützen auch die Profis von EcoFlow Sie bei Ihren Planungen.
