Das Steigen der Strompreise war für viele von uns in den letzten Jahren eine Herausforderung – bedeutete es ja, dass wir nicht nur mehr zahlen mussten, sondern die Ausgaben für Energie auch immer unvorhersehbarer wurden. Da diese Probleme auch von politischer Seite wahrgenommen, wurde gegengesteuert – z. B. mit der Strompreisbremse.
Doch worum genau handelt es sich bei diesem Instrument? Und gibt es 2025 eine Strompreisbremse? Antworten auf diese Fragen finden Sie hier im EcoFlow-Blog.
Gibt es 2025 eine Strompreisbremse?
Leider ist die Antwort hier eindeutig: Nein, 2025 können wir nicht von einer Strompreisbremse profitieren. Dieses Instrument ist (rückwirkend) zum 1. Januar 2023 gestartet und schon Ende des Jahres 2023 ausgelaufen. Die rechtliche Grundlage dafür war das Strompreisbremsengesetzes (StromPBG). Eine Verlängerung für 2024 wurde von der Politik nicht beschlossen und auch für 2025 ist keine Strompreisbremse mehr geplant.
Die Strompreisbremse gab es also gleichzeitig zu den großen politischen Krisen, die im Jahr 2023 ihren Lauf nahmen und für einen exorbitanten Anstieg der Strompreise sorgten.
Was war der Sinn hinter der Strompreisbremse und wie funktionierte sie?
2023 wurden die steigenden Strompreise zu einer wirklichen Bedrohung – nicht nur für Privathaushalte, sondern auch für viele Unternehmen. Zudem war lange Zeit auch nicht sicher, ob die Energieversorgung über den Winter (aufgrund von wegfallenden Gasimporten) gesichert werden würde. Aus diesem Grund beschloss die Politik, die Bürger und Bürgerinnen mithilfe der Strompreisbremse zu entlasten bzw. für mehr Vorhersehbarkeit zu sorgen. Damit sollte die wirtschaftliche und soziale Stabilität des Landes gesichert werden.
Funktion der Strompreisbremse
Das Vorgehen bei der Strompreisbremse war verhältnismäßig einfach. Für private Haushalte und kleinere Unternehmen mit einem Jahresverbrauch von bis zu 30.000 Kilowattstunden wurde der Strompreis für 80 % des prognostizierten Jahresverbrauchs auf 40 Cent pro Kilowattstunde (brutto) gedeckelt. Für den darüber hinausgehenden Verbrauch galt der vertraglich vereinbarte Preis, der dann häufig deutlich teurer wurde.
Mit der 80 %-Grenze wurde auch ein Anreiz zum Stromsparen gesetzt. Denn wurden die 80 % des prognostizierten Stromverbrauchs nichts überschritten, konnten Verbrauchende bei jeder gekauften Kilowattstunde Strom von der Deckelung profitieren.
Welche Alternativen gibt es zur Strompreisbremse?
Obwohl für 2025 keine Strompreisbremse mehr gilt, gibt es keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen. Zum Glück gibt es nämlich andere Möglichkeiten, um von den Strompreisen nicht überfordert zu werden:
Netzentgeltreform
Eine dieser Alternativen ist die Netzentgeltreform. Hiervon profitieren vor allem diejenigen von uns, die in Gebieten wohnen, in denen erneuerbare Energien stark ausgebaut werden. Die Entgeltreform besagt nämlich, dass nicht – wie bisher – die Kosten für den Neubau von Infrastruktur erneuerbarer Energien regional getragen werden müssen. Stattdessen werden die Kosten gerechter verteilt und in diesen Bereichen sinken die Netzentgelte. Mehr dazu finden Sie in folgendem Blogartikel.
Weniger Steuern
Zugegeben, diese Option ist eher für Unternehmen interessant, kann sich aber auch indirekt auf Verbraucher und Verbraucherinnen auswirken. Für produzierende Unternehmen wird die Stromsteuer auf den EU-rechtlichen Mindestwert von 0,05 Cent pro Kilowattstunde gesenkt. Diese Regelung gilt zunächst für die Jahre 2024 und 2025.
Wie teuer wird Strom 2025?
Insbesondere durch die Reform der Netzentgelte ist davon auszugehen, dass sich die Preise in unterschiedlichen Bundesländern unterschiedlich entwickeln werden. Trotzdem wollen wir die gute Nachricht direkt voranschicken: Es ist davon auszugehen, dass sich die Strompreise im nächsten Jahr zumindest stabilisieren werden!
In Regionen mit bisher hohen Netzentgelten, wie Schleswig-Holstein, Brandenburg und Bayern, können Verbraucher mit sinkenden Strompreisen rechnen. In einigen anderen Regionen – zum Beispiel Hamburg – ist von leichten Steigungen auszugehen. Insgesamt erscheint ein Durchschnittspreis von ca. 37 Cent pro kWh realistisch.
Wie kann ich mich finanziell geschickt mit Strom versorgen?
Sie sind den Preisentwicklungen nicht völlig ausgeliefert – es gibt immer Optionen, mithilfe derer Sie Ihre persönliche Situation verbessern und weniger Stromkosten zahlen können. Hierbei gibt es drei große Stellschrauben: den Stromanbieter, das eigene Verhalten und die Art der Stromversorgung in Ihrem Haushalt.
Stromanbieter prüfen
Zumindest was Stromanbieter angeht, muss heutzutage leider konstatiert werden: Treue lohnt sich hier nicht! Stattdessen kann es sehr sinnvoll sein, den Stromanbieter regelmäßig zu wechseln und dabei von einem attraktiven Willkommensbonus zu profitieren. Verschiedene Vergleichsportale bieten Ihnen die Chance, mit wenig Zeitaufwand den perfekten Stromanbieter zu finden. Wir würden dazu raten, auch direkt auf einen Ökostromtarif umzusteigen.
Strom sparen
Wir sind es gewohnt, dass Strom jederzeit einfach so aus der Steckdose kommt. Dennoch sollten wir nicht vergessen, dass es sich dabei um eine wertvolle Ressource handelt, die wir niemals verschwenden sollten. Deshalb ist Stromsparen immer die Devise. Tipps dazu haben wir in diesem Blogartikel schon einmal zusammengetragen. Schon ganz einfache Handgriffe können einen Unterschied machen – z. B. das Kochen mit einem Deckel oder das Betreiben von Geräten im Eco-Modus.
Umstieg auf eigene Energieerzeugung
Zu guter Letzt gibt es auch noch die Möglichkeit, sich unabhängig von Netzanbietern zu machen. Das kann mit einer eigenen Solaranlage mit Solarpanels sehr gut gelingen. Hier zahlen Sie nur die Anschaffungskosten – die Stromerzeugung läuft dann für Jahre quasi ohne Folgekosten, denn die Sonne scheint gratis für uns! Noch besser sind Sie mit einer Solarbatterie aufgestellt, mithilfe derer sich der Strom bei Bedarf speichern und der Eigenverbrauch deutlich erhöhen lassen!