Wasser ist eine wertvolle Ressource. Deshalb ist es für ein energieeffizientes Zuhause dringend notwendig, dass wir Wasser sinnvoll nutzen und überlegen, wie wir es in unserem Haushalt aufbereiten. Das gilt insbesondere auch für die Bereitung von Warmwasser. Hier kann Solarenergie sehr sinnvoll sein, um Wasser möglichst umweltschonend zu erwärmen – und es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie dies in Ihrem Haushalt umsetzen können.
Lesen Sie weiter und lernen Sie alles darüber, wie Sie Brauchwasser für Ihre Solaranlage nutzen und wie beispielsweise eine Brauchwasserwärmepumpe funktioniert. Auch weitere Technologien wollen wir Ihnen im Folgenden vorstellen.
Was ist Brauchwasser? Ist Brauchwasser Abwasser? Warum sollte man Brauchwasser für seine Solaranlage nutzen?
Brauchwasser ist Wasser, das für verschiedene häusliche oder industrielle Zwecke genutzt wird, ohne dass es die strengen Anforderungen an Trinkwasser erfüllen muss. Im Gegensatz zu Trinkwasser, das nach der deutschen Trinkwasserverordnung aufbereitet und für den menschlichen Verzehr geeignet sein muss, kann man Brauchwasser für die Toilettenspülung oder das Gießen von Pflanzen nutzen. Brauchwasser kann aus verschiedenen Quellen stammen, es kann sich zum Beispiel dabei um gesammeltes Regenwasser, aufbereitetes Grauwasser (z. B. aus Duschen) Grundwasser handeln. |
Brauchwasser sollte also nicht mit Abwasser verwechselt werden, denn als Abwasser wird nur Wasser bezeichnet, das nach der Nutzung in die Kanalisation abgeleitet wird und häufig sehr stark verschmutzt ist. Dieses Wasser muss für die weitere Nutzung erst einmal in Kläranlagen aufbereitet werden. Brauchwasser ist dagegen eher ein Zwischending zwischen Trinkwasser und Abwasser, es ist sauber genug, um noch für verschiedene Zwecke genutzt werden zu können, hat aber meistens keine Trinkwasserqualität.
Brauchwasser kann in Verbindung mit einer Solaranlage genutzt werden, wenn es dann für Zwecke verwendet wird, bei denen keine Trinkwasserqualität notwendig ist. Das ist zum Beispiel im Garten der Fall, aber auch beim Wäschewaschen und unter bestimmten Bedingungen beim Duschen. Wenn Sie zum Beispiel Regenwasser auffangen und dieses durch eine Solarthermieanlage auf die benötigte Temperatur bringen, haben Sie eine effiziente Möglichkeit, das Wasser für die Gartenbewässerung oder andere Anwendungen zu nutzen. Wichtig ist, das Brauchwasser nicht getrunken werden sollte. Wenn Sie Solarenergie zur Erwärmung von Brauchwasser einsetzen, sind Sie umweltfreundlich und kostengünstig unterwegs. Solarthermieanlagen nutzen Sonnenkollektoren, um Wasser zu erwärmen. Es sind für die Wassererwärmung also keinerlei fossile Brennstoffe notwendig, die mit Umweltverschmutzung und CO2-Ausstoß einhergehen würden. Sie können Sie außerdem Ihre Stromrechnung senken, da kein Strom mehr zur Wassererwärmung genutzt wird.
Übrigens: Brauchwasser ist ein eher umgangssprachlicher Begriff und wird manchmal auch verwendet, um alles Wasser zu bezeichnen, das im Haushalt „verbraucht“ wird.
Wie funktioniert eine Brauchwasserwärmepumpe mit Solarthermie?
Mit einer Brauchwasserwärmepumpe in Kombination mit einer Solarthermieanlage lässt sich Warmwasser für den häuslichen Gebrauch bereitstellen. So können Sie Sonnenenergie besonders effizient nutzen.
Eine Brauchwasserwärmepumpe funktioniert, indem sie der Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser Wärme entzieht. Diese Wärme wird genutzt, um das Wasser in einem Speicher auf die gewünschte Temperatur zu bringen. In Verbindung mit einer Solarthermieanlage wird dieser Prozess noch effizienter. Die Solarthermieanlage sammelt Wärmeenergie von der Sonne, die durch Kollektoren auf dem Dach absorbiert wird. Diese Wärme wird dann in einen speziellen Speicher übertragen, der das Brauchwasser vorheizt. Die Wärmepumpe muss in diesem Fall weniger Energie aufwenden, um das Wasser auf die endgültige Temperatur zu bringen, da es bereits vorgewärmt ist. In den kälteren Monaten oder an Tagen mit wenig Sonnenschein übernimmt die Wärmepumpe die Hauptlast der Wassererwärmung.
Welche Kosten entstehen, wenn ich Warmwasser mit meiner Solaranlage bereite?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, mit einer Solaranlage Warmwasser zu bereiten – deshalb schwanken auch die Kosten sehr stark.
Wenn wir von einer Solarthermieanlage ausgehen, benötigen Sie dafür ausreichend viele und große Sonnenkollektoren, Verkabelung und einen Warmwasserspeicher. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus kostet eine Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung ab 3000 Euro aufwärts – ist also meistens günstiger als eine Photovoltaikanlage.
Durch die Nutzung der Sonnenenergie können die jährlichen Heizkosten für die Warmwasserbereitung um mehrere hundert Euro gesenkt werden – die Anlage amortisiert sich also in der Regel nach weniger Jahren. Da Solarthermieanlagen meistens 20 oder mehr Jahre problemlos durchhalten, erzielen Sie unterm Strich auf jeden Fall Einsparungen mit Ihrer Investition.
Erkundigen Sie sich unbedingt, mit welchen Förderungen Sie die Investitionskosten reduzieren können. In fast jedem Bundesland sind mittlerweile kommunale Förderungen und attraktive Förderkredite verfügbar, bei denen Sie bis zu 30 % der Kosten für die Anlage einsparen können. Durch das Solarpaket I wird es ab dem nächsten Jahr auch noch einfacher, sich dazu beraten zu lassen, da jede Stadt eine Beratungsstelle vorhalten muss.
Kann man mit einer Dachsolaranlage Warmwasser bereiten? Wie funktioniert das? Welche Möglichkeiten gibt es (Photovoltaik, Solarthermie)
Wenn Sie Ihr Dach dazu nutzen wollen, Warmwasser zu erzeugen, haben Sie zwei Möglichkeiten: Photovoltaikanlagen (PV) und Solarthermie. Beide Optionen haben verschiedene Vor- und Nachteile.
Solarthermie wird oft genutzt, ist in der Anschaffung günstig und meistens unkompliziert zu montieren. Dabei werden Solarkollektoren auf dem Dach installiert, die Sonnenstrahlung direkt in Wärme umwandeln. Diese Wärme wird durch ein Flüssigkeitssystem, das meist aus einem Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel besteht, an warmes Wasser weitergegeben, das dann für den Haushalt zur Verfügung steht. Solarthermieanlagen können in den Sommermonaten den gesamten Warmwasserbedarf eines Haushalts decken und reduzieren in den Wintermonaten die Belastung durch Heizkosten deutlich.
Photovoltaikanlagen mit Solarpanels wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie bzw. haushaltsüblichen Wechselstrom um. Diesen können Sie dann nutzen, um elektrisch Wasser zu erwärmen. Dabei sind Sie deutlich flexibler, da Sie den Strom nicht nur für die Warmwasserbereitung, sondern auch für andere elektrische Geräte im Haushalt verwenden können. Außerdem können Sie überschüssigen Strom in das öffentliche Netz einspeisen und dafür eine Vergütung erhalten oder ihn in einer Solarbatterie speichern. Auch als Notstromaggregat kann eine solche Anlage dienen.
Es gibt auch die Möglichkeit der Kombination beider Systeme, bekannt unter dem Namen PVT-Anlage. Diese Systeme sind noch wenig verbreitet und nutzen sowohl die elektrische als auch die thermische Energie des Sonnenlichts. Dafür sind spezielle Solarpanels nötig, die gleichzeitig Strom erzeugen und dabei Abwärme zur Warmwasserbereitung nutzen.
Warum sollte man bei der Bereitung von Warmwasser Energie sparen und auf Sonnenenergie setzen?
Der Energieverbrauch für die Warmwasserbereitung macht in einem durchschnittlichen Haushalt bis zu 20 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus – das ist eine Menge! Deshalb gibt es hier auch ein großes Potenzial, Kosten zu sparen. Gerade heute, wo die Strompreise immer weiter steigen und viele Leute aus Kostengründen bereits auf entspannende Vollbäder verzichten, ist es sinnvoll, überall dort zu sparen, wo es möglich ist. Die Energiekosten werden sicher auch in Zukunft weiter steigen – wenn Sie heute schon in eine zukunftsorientierte Lösung investieren, werden Sie deutlich unabhängiger von Preiserhöhungen der Energiedienstleister und können beruhigter nach vorne schauen.
Außerdem ist es immer ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz, fossile Energien zugunsten von Solarenergie einzusparen. Das ist mittlerweile umso wichtiger denn je – schließlich erreichen uns fast täglich Hiobsbotschaften zum Klimaschutz. Jede eingesparte Kilowattstunde Energie bedeutet weniger CO2-Emissionen und damit einen aktiven Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft für kommende Generationen!
In vielen Regionen gibt es mittlerweile außerdem strenge Auflagen zur Reduzierung des Energieverbrauchs in Gebäuden – auch in Privathäusern. In NRW gilt ab diesem Jahr sogar eine Solardachpflicht für Neubauten und renovierte Altbauten. Die Installation einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung ist eine Möglichkeit, diesen Anforderungen gerecht zu werden. So nutzen Sie Ihre Dachfläche sinnvoll und profitieren gleichzeitig von mehr Sicherheit durch Ihr heimisches Notstromaggregat und von einem auf lange Sicht volleren Geldbeutel.