Vielleicht haben Sie schon einmal davon gehört, dass Strom sowohl einphasig als auch dreiphasig sein kann. Viele von uns wissen außerdem, dass dreiphasiger Strom oft als „Starkstrom“ bezeichnet wird, was automatisch nach mehr Leistung klingt. Wenn wir Solarenergie in unserem Zuhause besonders effizient nutzen wollen, liegt es nahe, dass wir deshalb dazu tendieren, einen dreiphasigen Wechselrichter anschließen zu wollen – schließlich klingt das nach mehr Leistung.
Aber ist das sinnvoll? Sollte ein Balkonkraftwerk ein- oder dreiphasig angeschlossen werden und was sind die Unterschiede? Das möchten wir in den nächsten Absätzen mit Ihnen gemeinsam klären.
Kann man ein Balkonkraftwerk an einen 3-Phasen-Wechselrichter anschließen? Ist das sinnvoll?
Technisch ist es auf jeden Fall möglich, ein Balkonkraftwerk an einen 3-Phasen-Wechselrichter anzuschließen. Ob das allerdings sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt. Schauen wir uns das Ganze einmal genauer an:
Zunächst einmal ist es wichtig, den Unterschied zwischen ein- und dreiphasigem Strom zu kennen. Einphasiger Strom besteht aus nur einer Phase und einem Neutralleiter und wird von den meisten Haushaltsgeräten verwendet, wobei eine Spannung von 230 V üblich ist. Dreiphasiger Strom hingegen besteht aus drei Phasen, die jeweils um 120 Grad zueinander verschoben sind, es werden also auch drei verschiedene Kabel verwendet. Dieser Strom wird oft als Starkstrom bezeichnet und die Spannung liegt mit 400 V deutlich höher. Meistens ist diese Art von Strom eher im industriellen Bereich üblich. Aber auch, wenn Sie einen Saunaofen oder einen Elektroherd betreiben, ist ein Starkstromanschluss notwendig.
Kleine Solaranlagen bis 5 kWp dürfen in Deutschland mit einem einphasigen Wechselrichter angeschlossen werden. Das hat mehrere Vorteile: Die Installation ist in der Regel deutlich einfacher als bei einem dreiphasigen Modell und oft können Sie das Balkonkraftwerk durch ein Plug-and-Play-Design problemlos selbst über die Steckdose anschließen. Der Wechselrichter ist zwar weniger leistungsfähig als bei einer dreiphasigen Lösung, das bedeutet aber auch, dass Inbetriebnahme und Wartung unkomplizierter sind. Die Leistung eines einphasigen Wechselrichters reicht bei einem Balkonkraftwerk auf jeden Fall aus – schließlich darf dieses ohnehin nur 800 Watt Leistung erbringen.
Wir können also festhalten: Sie brauchen häufig keinen 3-Phasen-Wechselrichter bei Ihrem Balkonkraftwerk und können an dieser Stelle Kosten sparen. Das hat noch einen weiteren Grund, den wir im nächsten Absatz besprechen.
Warum ist es egal, an welcher Phase man ein Balkonkraftwerk anschließt?
Tatsächlich ist es für Ihren Eigenverbrauch egal, auf welcher Phase Sie ein Balkonkraftwerk anschließen. Selbst, wenn Sie es auf Phase 1 anschließen, speist es über das Hausstromnetz dennoch auch Geräte, die z. B. auf Phase 2 angeschlossen sind. Auch bei der Netzeinspeisung besteht kein Unterschied. Der Netzanbieter unterscheidet bei der Abrechnung nämlich nicht zwischen ein- und dreiphasigem Strom. Die Stromkosten sinken also bei einem einphasigen Wechselrichter genauso wie bei einem dreiphasigem – entscheidend ist immer, wie viel Leistung Ihre Anlage erbringt und wie viel Strom Sie davon selbst nutzen.
Anstatt sich also allzu viele Gedanken darüber zu machen, an welche Phase Sie Ihr Balkonkraftwerk anschließen, raten wir dazu, an anderen Stellschrauben zu drehen. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kraftwerk eine optimale Leistung erbringen kann, indem Sie es perfekt zur Sonne ausrichten und Verschattung unbedingt vermeiden. Lassen Sie sich ausführlich dazu beraten, welche Solarpanels zu Ihnen passen und stellen Sie mit regelmäßigen Wartungen einen reibungslosen Betrieb Ihrer Anlage sicher.
Entscheidend ist es auch, Ihren Eigenverbrauch zu erhöhen, damit Sie so viel selbst erzeugten Strom wie möglich in Ihrem Haushalt verbrauchen. Das gelingt am besten mit einer leistungsfähigen Solarbatterie – z. B. einer Powerstation von EcoFlow. Auf ein ganz neues Level heben Sie Ihre Stromnutzung, wenn Sie auf ein innovatives Allround-System wie den EcoFlow PowerStream setzen. Dieser findet für Sie automatisch die perfekte Balance zwischen Netzeinspeisung, Direktnutzung und Speicherung und sorgt so dafür, dass Sie die Potentiale Ihrer Anlage ideal nutzen.
Was unterscheidet Balkonkraftwerke bezüglich des Anschlusses von größeren Anlagen – und bis wann ist ein Anschluss auf Phase 1 erlaubt?
Balkonkraftwerke dürfen nur bis zu 800 Watt Leistung erbringen, was im Vergleich zu großen Solaranlagen eher wenig ist. Das bedeutet auch, dass die Wahrscheinlichkeit, dass durch Balkonkraftwerke Probleme im öffentlichen Stromnetz – etwa durch Überlastung – auftreten, äußerst gering ist. Aus diesem Grund ist der Gesetzgeber bei Balkonkraftwerken weniger streng bei der Überwachung als bei großen Anlagen. Für Balkonkraftwerke gelten vereinfachte Anmeldebedingungen und auch der Anschluss mit einem einphasigen Wechselrichter ist bei Anlagen bis zu 5 kWp problemlos möglich.
Bei größeren Anlagen sind einphasige Wechselrichter allerdings mit gutem Grund nicht mehr erlaubt. Hier ist ein leistungsstärkerer Wechselrichter notwendig. 3-phasige Wechselrichter erbringen mehr Leistung, können Probleme wie Phasenschieflasten besser ausgleichen und überlasten weniger schnell. Das bedeutet, dass sie in puncto Sicherheit ein Plus für das öffentliche Stromnetz darstellen und auch dort dabei helfen, Überlastungen zu vermeiden. Das dient der Sicherheit aller Netzteilnehmenden und ist deshalb bei größeren Anlagen Vorschrift.
Warum sind 3-Phasen-Wechselrichter teurer als einphasige Modelle?
3-phasige Wechselrichter sind leistungsstärker als die einphasigen Modelle. Das bedeutet auch, dass sie technisch deutlich komplexer aufgebaut sind, was mit höheren Kosten einhergeht. Die Bauteile sind in der Regel robuster und hochwertiger, da die dreiphasigen Wechselrichter besonders hohe Lasten aushalten müssen. Auch der Anschluss muss durch einen zertifizierten Elektriker erfolgen und ist komplexer als bei einer einfachen Plug-and-Play-Anlage, sodass auch die Kosten für die Arbeitszeit von Fachpersonal einkalkuliert werden müssen.
Muss ich mich zwingend mit ein- und dreiphasigem Strom und anderen technischen Hintergründen befassen, wenn ich Balkonkraftwerkbesitzer bin?
Für viele ist der Physikunterricht in der Schule schon lange her – und vielleicht war es auch damals schon nicht Ihr Lieblingsfach? Die gute Nachricht ist dann: Es ist nicht notwendig, sich extrem viel technisches Fachwissen anzueignen, um ein Balkonkraftwerk anschließen und betreiben zu können. Sie sollten zwar in Grundzügen verstehen, wie Ihre Anlage arbeitet, die genauen physikalischen Prozesse zu kennen ist aber gerade bei simplen Plug-and-Play-Anlagen nicht nötig. Viel wichtiger ist es, dass Sie wissen, wo Ihre Grenzen liegen, und sich im Zweifelsfall bei aufkommenden Problemen immer von geschultem Fachpersonal beraten lassen. So können Sie sicher sein, dass keine dummen Fehler passieren, die die Leistung Ihrer Anlage beeinträchtigen könnten.
Ganz besonders hilfreich ist es, wenn Sie die Arbeit Ihrer Anlage per App verfolgen können, wie es zum Beispiel bei allen EcoFlow-Produken einfach möglich ist. So erkennen Sie direkt, wenn es Schwachstellen oder Fehlermeldungen gibt, und können im Zweifelsfall direkt professionelle Unterstützung hinzuziehen.
Fazit
Fassen wir noch einmal zusammen: Der Einsatz eines dreiphasigen Wechselrichters für ein Balkonkraftwerk ist in den meisten Fällen nicht notwendig. Ein Balkonkraftwerk darf in Deutschland nämlich eine maximale Leistung von 800 Watt erbringen. Diese Leistung ist vergleichsweise gering – hier reicht ein einphasiger Wechselrichter absolut aus. Es gibt im Vergleich zu einem dreiphasigen Modell außerdem viele Vorteile: Die Installation ist einfacher und kann oft ohne Fachpersonal durchgeführt werden, was Kosten spart. Zudem ist die Wartung unkomplizierter, da die Technologie weniger komplex ist. Wenn Sie auf eine Plug-and-Play-Lösung setzen, müssen Sie eigentlich nichts weiter tun, als den Stecker in die Steckdose zu stecken.
Wichtig ist auch, dass der Strom, den das Balkonkraftwerk produziert, unabhängig davon, an welcher Phase es angeschlossen ist, im gesamten Heimnetz zur Verfügung steht. Das bedeutet, dass der erzeugte Strom sowohl einphasig als auch dreiphasig genutzt werden kann. Dies macht den dreiphasigen Wechselrichter bei kleinen Anlagen überflüssig, da der einphasige Wechselrichter bereits den von Ihnen benötigten Leistungsbereich abdeckt.
Für größere Anlagen, die mehr als 5 kWp Leistung erzeugen, sind dreiphasige Wechselrichter allerdings vorgeschrieben. Dies liegt daran, dass größere Anlagen potenziell eine höhere Last ins Netz einspeisen und somit einen solideren Wechselrichter erfordern, um Überlastungen und Phasenschieflasten zu vermeiden.