In unserem EcoFlow-Blog erklären wir Ihnen regelmäßig wichtige Begriffe und Techniken aus der Welt der Solarenergie, damit Sie Ihre Solaranlage so professionell wie möglich betreiben können. Heute möchten wir uns mit einem Thema beschäftigen, um das es tatsächlich gar nicht so oft geht: Rundsteuerempfänger bzw. Funkrundsteuerempfänger.
Erfahren Sie, was es damit auf sich hat, wer ein solches Gerät benötigt und in welchen Situationen es sogar vorgeschrieben ist.

Was ist ein Funkrundsteuerempfänger?
Mit einem Rundsteuerempfänger können Netzbetreiber die Einspeisung einer Solaranlage aus der Ferne regeln. So können sie sicherstellen, dass durch eine Solaranlage keine Probleme am Stromnetz entstehen, z. B. weil zu viel oder zu wenig Strom eingespeist wird.
Ein Funkrundsteuerempfänger funktioniert – wie der Name es schon verrät – über Funkverbindungen. Es gibt aber auch noch andere Arten von Funkrundsteuerempfängern, eine Funkverbindung ist also nicht zwingend notwendig.
Alles zum Nutzen eines Funkrundsteuerempfängers
Ein Rundsteuerempfänger ist für Anlagen mit vielen Solarpanels, die einen nennenswerten Einfluss auf das Stromnetz haben, tatsächlich wichtig und sinnvoll. Da ein funktionierendes Stromnetz für alle Netzteilnehmer garantiert werden soll, muss der Netzbetreiber eine größere Anlage fernsteuern können. Über den Rundsteuerempfänger werden Signale an den Wechselrichter der PV-Anlage gesendet, mit denen die Einspeiseleistung der Anlage gedrosselt oder die Einspeisung ganz eingestellt werden kann.
Notwendig ist das z. B., wenn es in Regionen mit vielen PV-Anlagen zu Zeiten mit besonders vielen Sonnenstunden kommt. Speisen viele große Solaranlagen überdurchschnittlich viel Strom ins Netz ein, kann es zu Überspannungsproblemen kommen. Über den Rundsteuerempfänger kann der Netzbetreiber die Einspeiseleistungen drosseln, Netzüberlastungen verhindern und für eine gleichmäßige und sichere Verteilung des Stroms sorgen.
Mit welchen Kosten ist für einen Funkrundsteuerempfänger zu rechnen?
Für die Kosten für die Anschaffung eines Funkrundsteuerempfängers lässt sich nur eine Spanne angeben, da sich die Kosten je nach Netzbetreiber und Modell unterscheiden. Im Schnitt müssen Sie aber mit ca. 250-500 Euro rechnen. Zusätzlich können Kosten für die Installation, Wartung sowie eventuelle Reparaturen anfallen. Einige Netzbetreiber rechnen Funkrundsteuerempfänger auch über jährliche Gebühren ab.
Wann ist ein Funkrundsteuerempfänger vorgeschrieben und wer übernimmt dann die Kosten?
Nicht jeder Solaranlagenbesitzer muss sich über einen Funkrundsteuerempfänger bzw. Rundsteuerempfänger Gedanken machen. Wenn Sie nur ein kleines Balkonkraftwerk besitzen, hat dies z. B. so wenig Einfluss auf das Netz, dass ein Rundsteuerempfänger nicht notwendig ist.
Wenn Ihre Anlage eine Größe bis 25 kWp hat, standen Sie bis 2023 vor einer Wahl. Entweder, mussten Sie einen Rundsteuerempfänger installieren oder die Einspeiseleistung der Anlage auf maximal 70 % der Nennleistung begrenzen lassen. Damit sollte Netzproblemen vorgebeugt werden.
Seit 2025 müssen diese Anlagen entweder auf 60 % der Einspeiseleistung gedrosselt werden oder mit einem modernen Smart Meter (auch „Steuerbox“ genannt) ausgestattet sein. Diese Pflicht gilt für Anlagen ab 7 kWp. Die Kosten tragen Sie in jedem Fall selbst.
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Was ist der Unterschied zwischen Smart Meter und Rundsteuerempfänger?
Um Ihnen den Unterschied zwischen Smart Meter und Rundsteuerempfänger zu verdeutlichen, stellen wir Ihnen die beiden Geräte in der folgenden Tabelle übersichtlich gegenüber:
Merkmal | Smart Meter (Intelligentes Messsystem) | Rundsteuerempfänger (RSE) |
Funktion | Misst und übermittelt Stromverbrauch sowie Einspeisung digital | Ermöglicht dem Netzbetreiber, Einspeisung oder Lasten zu steuern |
Technologie | Digitale Datenübertragung (z. B. Mobilfunk, Internet) | Signalübertragung über Stromnetz oder Funk |
Steuerung | Kann Verbrauch und Einspeisung intelligent regeln | Kann nur durch Netzbetreiber ferngesteuert werden |
Datenverarbeitung | Erfasst detaillierte Verbrauchs- und Einspeisedaten | Keine Datenaufzeichnung oder Analyse möglich |
Zielsetzung | Optimierung des Stromverbrauchs und Netzsteuerung | Netzstabilisierung durch gezielte Eingriffe |
Verpflichtung | Pflicht für PV-Anlagen ab 7 kWp (ab 2025) | Pflicht für Anlagen über 30 kWp (sofern keine Smart-Meter-Lösung vorhanden) |
Integration in Smart Grid | Ermöglicht smarte Tarifmodelle und Laststeuerung | Keine direkte Integration, nur Steuerbefehle möglich |
Zukunftssicherheit | Zukunftssicher, ersetzt langfristig den Rundsteuerempfänger | Veraltet, wird schrittweise durch Smart Meter ersetzt |
Kosten | Höher als RSE, aber langfristig wirtschaftlicher | Geringere Anschaffungskosten, jedoch weniger Funktionen |
Wir können also festhalten: Rundsteuerempfänger werden zunehmend durch die praktischen und zeitgenössischen Smart Meter ersetzt. Durch die digitale Steuerung ist eine dynamischere Steuerung möglich.
Die digitale Steuerung bietet auch Ihnen als Anlagenbetreiber zahlreiche Vorteile, denn damit geht häufig auch eine praktische App-Steuerung wie z. B. bei dem innovativen EcoFlow PowerOcean einher.
Welche anderen Typen von Rundsteuerempfängern gibt es noch?
Neben den Funkrundsteuerempfängern gibt es auch noch klassische Rundsteuerempfänger, die über das Stromnetz laufen. Diese funktionieren mit Hochfrequenzimpulsen und erfüllen ansonsten die gleiche Aufgabe wie die Funkrundsteuerempfänger. Dennoch können wir festhalten, dass digitale Steuerungen beiden Typen von Rundfunksteuerempfängern mittlerweile viele Schritte voraus sind.
Zwar nutzen die meisten Netzanbieter noch die klassische Variante, es wird allerdings zunehmend auf Smart Meter gesetzt, insbesondere im Rahmen von Smart Grid-Projekten. Funkrundsteuerempfänger werden bzw. wurden dagegen eher dort eingesetzt, wo die klassische Rundsteuerempfangstechnik aufgrund von technischen Limitationen nicht umsetzbar war.
Wenn Sie sich unsicher fühlen und nicht wissen, welche Variante für Sie die richtige ist, hilft ein Anruf beim Netzbetreiber, der Sie über die Technik in Ihrer Region informieren kann.